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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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entschlossene Kinn und der sinnliche Mund …
    Und warum in aller Welt hatte sie so elektrisiert auf seine Gegenwart reagiert?

2. KAPITEL
    Schweißgebadet erwachte Ariane aus einem verstörenden Traum. Sie hatte den entfernten Schrei eines Babys gehört, war sich aber nicht sicher, ob es zu ihrem Traum gehört hatte oder real war.
    Ein paar Minuten blieb sie noch liegen, bevor sie beschloss, aufzustehen. Es war zwar noch früh, aber so hatte sie Zeit, um Manolo del Guardos Lebenslauf noch einmal durchzugehen und sich die Punkte seiner Vergangenheit einzuprägen, über die sie mehr herausfinden wollte. Danach würde sie zur vorgesehenen Zeit zum Frühstück erscheinen.
    Beim Frühstück war sie jedoch allein. Der Tisch war nur noch für eine Person gedeckt, und eine Morgenzeitung lag in Reichweite. Ariane überflog die Schlagzeilen, während sie frühstückte. Danach ging sie zurück in ihr Zimmer, um ihre Unterlagen zu holen.
    Noch fünf Minuten, dann war Showtime. In dem Salon, in dem sie sich am Vorabend getroffen hatten, war Tony schon dabei, seine Ausrüstung zu checken.
    „Hi.“ Er sah auf. „Gut geschlafen?“
    „Ja, ganz gut.“ Warum sollte sie eingestehen, dass sie eine unruhige Nacht gehabt hatte. „Und du?“
    „Bestens. Ich bin früh aufgewacht und habe ein paar Aufwärmübungen im Trainingsraum gemacht. Danach bin ich ein paar Runden im hauseigenen Pool geschwommen. Alles mit Santos’ Genehmigung.“
    „Ich bin beeindruckt.“
    „Von meinem frühmorgendlichen Eifer für sportliche Betätigung?“
    „Davon auch.“
    Tony lachte leise, und Ariane stimmte ein. Doch das Lachen verging ihr sofort, als ihr Handy surrte und ihr den Eingang einer SMS verkündete. Das war sicher beruflich. Trotzdem verkrampfte sich ihr Magen, als sie die Nachricht abrief.
    Ist er gut im Bett, Liebling?
    Roger. Hatte er nichts Besseres zu tun, als sie permanent zu belästigen?
    Dumme Frage. Er war besessen von ihr. Und er war clever …
    Er drang in ihr Alltagsleben ein. Er tauchte überall auf, wo sie war. Schweigend zwar, aber er war da … Wenn sie sich in einem Café mit Freunden traf, im Supermarkt, im Kino. Immer am Rande, ohne direkt mit ihr in Kontakt zu treten, aber so, dass sie seine Gegenwart bemerken musste.
    Es war irritierend, es machte sie wahnsinnig … und hatte genau den Effekt, den er beabsichtigte.
    „Gibt es Probleme?“
    Ariane löschte die Nachricht. „Nichts, womit ich nicht fertig werde.“
    Tony wirkte nicht überzeugt, deshalb warf sie ihm ein beruhigendes Lächeln zu. „Wirklich.“ Und nach einem Blick auf ihre Armbanduhr meinte sie: „Wir waren doch um neun Uhr verabredet, nicht?“
    „In der Tat“, ertönte es plötzlich hinter ihnen. Die Stimme mit dem leichten Akzent klang amüsiert. „Mir war allerdings nicht bewusst, dass wir uns an einen so strengen Zeitplan halten müssen.“
    Ihr Gastgeber und Interviewpartner stand lässig im Türrahmen. Er schien sich sehr wohlzufühlen in seiner schwarzen, gut sitzenden Hose und dem weißen Hemd, dessen oberste Knöpfe nicht geschlossen waren, und bewegte sich mit der geschmeidigen Anmut einer Wildkatze.
    „Guten Morgen“, begrüßte er die beiden. „Ich hoffe doch, dass Sie gut geschlafen haben?“
    Kühl hielt Ariane seinem Blick stand. „Danke.“ Sie war in der Lage, ihre Nervosität zu verbergen, aber es ärgerte sie, dass dieser Mann sie so aus dem Gleichgewicht brachte.
    Das beruht einzig und allein auf sexueller Anziehung, mehr ist es nicht, versuchte sie, es sich rational zu erklären und dann die Gedanken daran zu verdrängen.
    Sie war hier, um zu arbeiten. Außerdem hatte sie kein Interesse an Männern, besonders nicht an solchen vom Kaliber eines Manolo del Guardo.
    „Tony ist so gut wie fertig mit den technischen Vorbereitungen. Gibt es etwas in der Fragenliste, das Sie jetzt klären möchten? Wie Sie wissen, wollen wir uns im Wesentlichen auf drei Elemente konzentrieren: den Hintergrund Ihres Werdeganges, Ihren geschäftlichen Erfolg und Ihr ausgewiesenes Interesse an Wohltätigkeit. Zusammen mit privaten Einzelheiten, die dem Interview die persönliche Note geben sollen.“
    Sie hatte für den ersten Teil der Dreharbeiten „elegante Freizeitkleidung“ vorgeschlagen. Seine Hose war von Armani, das Hemd von Versace. Sie hätte schwören können, dass sie beide Stücke kürzlich auf dem Laufsteg gesehen hatte.
    „Vielleicht sollten wir dann anfangen?“
    Ariane betrachtete seine Gesichtszüge und ignorierte standhaft,

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