Lady in Rot (German Edition)
zu viel Aufmerksamkeit zu schenken.“
„Und doch ist es ein Teil von dir, denn dadurch bist du zu dem geworden, der du heute bist.“
„Ich kann die Vergangenheit nicht ändern. Ich kann nur dafür sorgen, dass ich nie wieder dorthin zurückkehre.“
„Deshalb arbeitest du weiter daran, dein Imperium aufzubauen.“ Seine Persönlichkeit faszinierte sie. „Wie weit willst du kommen, wann wirst du genug haben?“
„Wenn es nicht länger eine Herausforderung für mich ist. Wenn meine Prioritäten sich verlagern.“ Er erhob sich. „Da wir gerade davon sprechen, ich habe morgen diverse Meetings in Brisbane und muss vorher noch einige Zahlen durchgehen.“
„Wie lange wirst du weg sein?“
„Zwei Tage.“
Er würde ihr fehlen. Mehr, als sie zuzugeben bereit war.
Die Tage wären in Ordnung, aber die Nächte?
Sex, dachte Ariane später, als sie in Manolos Armen lag und kurz vor dem Einschlafen war. Körperliche Begierde. Wenn sie nur daran dachte, was zwischen ihnen geschah, erregte das ein sinnliches Verlangen in ihr.
Dann würde sie sich eben ein paar DVDs ausleihen und lange E-Mails an ihre Eltern, ihre Freunde und Alex schreiben. Und eine Idee für eine Artikelserie, die ihr schon seit Monaten im Kopf herumging, ausarbeiten.
Vielleicht konnte sie, während Christina ihren Mittagsschlaf hielt, ihre Freundin Liesl anrufen in der Hoffnung, dass diese gerade Zeit hatte und sich mit ihr auf einen Kaffee treffen konnte.
„Würde es Ihnen etwas ausmachen, ein wenig auf die Kleine aufzupassen?“, erkundigte sie sich am nächsten Morgen bei Santos. „Christina schläft normalerweise drei Stunden, und ich würde allerhöchstens zwei Stunden unterwegs sein. Ich nehme mein Handy mit, und wenn sie aufwacht, können Sie mich sofort anrufen.“
„Weiß Manolo von Ihren Plänen?“
Ein nachdenkliches Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Glauben Sie, dass er etwas dagegen einzuwenden hätte?“
„Seine Sorge ist verständlich.“
Als ihr die Bedeutung seiner Worte klar wurde, sagte sie ernüchtert: „Ich lasse es nicht zu, dass Roger mich daran hindert, ganz normal zu leben.“
„Aber in diesem Fall erscheint Vorsicht sehr angebracht.“
„Weil ich wieder geheiratet habe?“
„Einen außerordentlich wohlhabenden Mann“, merkte Santos an.
„Glauben Sie, dass ich noch nicht daran gedacht habe?“ Sie hatte innerlich schon alle Möglichkeiten durchgespielt, die Roger für seine Rache einfallen konnten. „Ich würde Christina niemals in Gefahr bringen. Und ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen“, versicherte sie ihm leise.
Santos sah sie einige endlose Sekunden lang schweigend an. „Sind Sie damit einverstanden, dass ich Sie eine Stunde, nachdem Sie das Haus verlassen haben, anrufe, um mich zu vergewissern, dass Ihnen nichts passiert ist?“
„Stammt diese Idee von Ihnen oder von Manolo?“
„Von uns beiden. Ich kümmere mich in Manolos Abwesenheit um alles hier.“
„Und dazu gehöre auch ich?“
„Stört Sie das?“
Sie war es nicht gewohnt, dass jeder ihrer Schritte überwacht wurde. „Ja.“
Ein schwaches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Ehrlichkeit ist eine bewundernswerte Eigenschaft.“
„Es freut mich, dass wir uns da einig sind.“
Ariane hinterließ eine Nachricht auf Liesls Mailbox und ging dann nach oben ins Kinderzimmer. Christina begann gerade sich zu rühren. Ariane beobachtete das Baby beim Aufwachen, und ihr Herz schmolz dahin, als das Kind sie erkannte und anlächelte. Christina strampelte aufgeregt mit ihren kleinen Beinchen und schaffte es dann, sich alleine aufzusetzen.
„Wunderbar“, lobte Ariane. „Willst du jetzt spielen, Liebes? Aber zuerst wollen wir mal nach deiner Windel sehen, okay?“
Sie war wirklich ein reizendes Kind, so aufgeweckt und munter. Glücklich. Ob sie wohl spürte, dass ihr Leben jetzt mehr Stabilität bekommen hatte?
Es war schon fast zwei, als Christina schließlich für ihr Nachmittagsschläfchen im Bett lag. Ariane zog sich schnell um: Cargohosen, hochhackige Stiefel und ein modisches Oberteil. Danach suchte sie Santos.
„Ich gehe jetzt los.“ Sie hielt ihr neues Handy in die Höhe, das Manolo ihr als Ersatz für ihr altes aufgedrängt hatte. „Für den Fall, dass Sie mich brauchen. Andernfalls bin ich gegen vier Uhr wieder hier.“
Santos ging an ein elektronisches Schaltpult. „In Ordnung. Ich öffne Ihnen das Tor.“
Die Fahrt nach Double Bay dauerte nicht lange, und sie hatte sogar das Glück, einen
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