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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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sie in die Küche und machte Tee für Mrs. Evans. Doch so weh es ihr tat, Giannis und Krista zu sehen, dieses perfekte Paar, beide reich und schön, so sehr wollte sie sich selbst quälen. Und so sahen sie sich gemeinsam die gesamte Dokumentation an.
    Neben Krista Spyridou mit ihrem platinblonden Haar und der Modelfigur sah Maddie sich selbst als naive Rothaarige mit Übergewicht. Wie konnte es sein, dass diese atemberaubende Frau Giannis nicht reichte? Oder ging er einfach aus Gewohnheit fremd? Langweilte er sich so schnell? Sicher wusste auch Krista, was Giannis so trieb. Doch es schien ihr nichts auszumachen. Wahrscheinlich wusste sie, dass er immer wieder zu ihr zurückkehrte. Immerhin wollte er sie heiraten.
    Am nächsten Tag ging Maddie direkt nach der Arbeit zur Apotheke und kaufte einen Schwangerschaftstest. Allmählich wurde sie nervös. Mit zitternden Knien setzte sie sich auf die Bettkante und las die Anweisungen auf dem Beipackzettel. In wenigen Minuten hätte sie die Antwort. Sie machte den Test und wartete mit klopfendem Herzen. Und dann wurde ihr schwindelig.
    Giannis’ fester Überzeugung zum Trotz war sie schwanger. Sie bekam ein Baby.
    Ein einziger Fehltritt hatte gereicht. Giannis Petrakos lag nichts an ihr, und ganz gewiss würde er sich auch nicht für sein Kind interessieren. Aber wie würde Giannis’ Zukünftige eine solche Nachricht aufnehmen?
    Maddie weinte lange und verzweifelt, von Schuldgefühlen geplagt. Sie wusste, wie sie sich fühlen würde, wenn eine andere Frau von ihrem Mann ein Kind erwarten würde. Maddie konnte Kristas Erniedrigung und Entsetzen geradezu nachempfinden. Kristas guter Ruf würde öffentlich in den Schmutz gezogen. Und wenn Maddie sich den Lebensstil der Petrakos’ vor Augen führte, wurde ihr ganz übel. Wenn die Presse von dem unehelichen Kind erführe, käme die Geschichte auf die Titelseiten der Magazine.
    Ein solcher Skandal täte keinem der Beteiligten gut. Auch das Baby würde darunter leiden. Und doch konnte Maddie sich nicht vorstellen, das Kind nicht zu bekommen. Diese Möglichkeit kam für sie unter keinen Umständen in Betracht.
    Eine Welle der Bitterkeit durchströmte sie. War es denn überhaupt ihre Pflicht, einen Mann über ein Kind zu informieren, das er gar nicht haben wollte? Einem Mann, der kurz vor der Hochzeit mit einer berühmten reichen Schönheit stand? Wollte Maddie so tief sinken?
    Wie benommen nahm Maddie am nächsten Tag ihre Tätigkeit in der Versicherungsfirma auf. Auf dem Weg zur Bushaltestelle wurde sie nass vom Regen, und dann sortierte sie den ganzen Vormittag in einem düsteren Raum Akten und zitterte in ihren feuchten Sachen. Ständig dachte sie an ihre Schwangerschaft.
    Wie sollte sie ein Kind ernähren, wo sie sich selbst kaum über Wasser halten konnte? Kinderpflege kostete Geld. Und wie sollte sie weiterarbeiten, wenn sie ein Baby betreuen musste?
    Gegen Mittag rief die Geschäftsleitung sie in ein Büro im Erdgeschoss und forderte sie auf, dort einen Moment zu warten. Nervös überlegte Maddie, was sie falsch gemacht haben könnte, und dennoch war sie dankbar, dass sie sich einen Moment setzen und die Wärme des Büros genießen durfte.
    Als die Tür aufging, erhob sie sich. Und schnappte nach Luft, als Giannis eintrat.
    „Was machst du denn hier?“, brachte sie mühsam hervor.

6. KAPITEL
    Giannis musterte sie aus dunklen Augen und bemerkte, wie blass und erschöpft Maddie wirkte. Dieser Wandel erschreckte ihn. Unter ihren Augen lagen Schatten, und die Wangen waren viel schmaler als sonst.
    „Du siehst gar nicht gut aus.“
    Natürlich konnte sie nicht mit dem glücklichen Strahlen aufwarten, das Krista versprühte. Auch solch einen makellosen Körper hatte sie nicht zu bieten.
    „Bist du krank?“, fragte er.
    „Nein, bin ich nicht.“ Maddie drehte sich weg und versuchte, ihre Fassung zurückzugewinnen.
    Ein Blick in seine Augen genügte, und schon wollte sie sich in seine Arme werfen. Für einen trügerischen Augenblick redete sie sich sogar ein, dass es unerheblich war, was er getan hatte. Sie wollte ihm vergeben, damit sie wieder mit ihm zusammen sein konnte. Mit Leib und Seele sehnte sie sich nach ihm. Ihr Körper bebte allein durch den Umstand, dass Giannis so nah bei ihr stand.
    Gleichzeitig ärgerte sie sich über ihre eigene Schwäche und wandte sich ihm wieder zu. „Was willst du eigentlich hier? Wie bist du in dieses Büro gekommen? Und woher weißt du überhaupt, wo ich arbeite?“
    „Das ist meine

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