Lady in Rot (German Edition)
Firma“, gab Giannis ungerührt zurück. „Und da ich dich treffen wollte, habe ich eine Begegnung arrangiert.“
„Dir gehört diese Firma?“ Maddies Stimme klang beinahe schrill. „Habe ich deshalb den Job angeboten bekommen?“
„Wenn du arbeiten musst, was ich eigentlich nicht möchte“, erklärte er, „dann kannst du genauso gut für mich arbeiten.“
„Warum? Macht es dich froh, andere zu manipulieren? Ich bin keine Figur auf deinem Schachbrett.“
In seinen Augen funkelte es gefährlich. „Ich will dich zurück, pedhi mou. Ich bereue, dass ich dir wehgetan habe. Das alles ist weder für dich noch für mich ein Spiel.“
„Und würdest du genauso empfinden, wenn ich doch schwanger wäre?“, hörte sich Maddie fragen.
Schweigen. Unbewusst ballte Maddie so feste Fäuste, dass sich ihre Fingernägel in die Handballen bohrten. Sie fühlte sich verletzlich und schutzlos.
Ernst sah er sie an. „Bist du denn schwanger?“
Allein diese Frage, hervorgestoßen wie die Kugel aus einem Gewehrlauf, reichte ihr als Antwort.
„Nein“, erwiderte sie und verbarg ihre wahren Gefühle.
Giannis unterdrückte einen Fluch. Wie konnte sie ihn so etwas auch nur fragen? Allein mit dieser Frage hatte sie seine Welt erschüttert. Wie geschmacklos. Babys und Geliebte passten einfach nicht zusammen.
In diesem Moment hasste Maddie ihn. Sie wollte die Arme schützend um sich schließen. Wollte ihn anschreien, dass sie ihr Baby allein großziehen würde, dass sie es lieben und ihm alles geben würde, was es brauchte. Nie, niemals würde er sein Kind sehen. Doch sie nahm sich zusammen. „Ich möchte jetzt wieder an meine Arbeit gehen. Bitte lass mich in Ruhe. Ich möchte dich nicht wiedersehen.“
„Wie lang willst du dieses Spiel spielen?“, grollte Giannis ungeduldig. „Die nächsten zwei Wochen werde ich nicht in London sein.“
Freudlos lachte Maddie. „Warum erzählst du mir das? Hast du mir nicht zugehört? Ich will, dass du dich gar nicht mehr bei mir meldest.“
Bevor sie seine Absicht erriet, trat Giannis vor und küsste sie hart und fordernd auf den Mund. „Hören wir doch auf zu reden“, raunte er heiser. „Gehen wir in mein Apartment.“
Maddie riss sich von ihm los, was ihr nicht leichtfiel. Ihre Hände lagen an seiner Brust, als hätten sie ein Eigenleben. Nur noch ein paar Sekunden, und sie brächte die Stärke nicht auf, sich von ihm zu lösen. Kein Wunder, dass er sie nicht respektierte. Sie benahm sich wie eine Hure. Ein leidenschaftlicher Kuss, und schon warf sie alle Prinzipien über Bord.
„Nein. Ich …“
Giannis hielt sie an den Handgelenken fest. „Was soll ich tun? Dich auf Knien bitten?“
Mit einem Ruck riss Maddie sich los. „Du bist verlobt …“
„Das fällt in den Bereich Geschäftliches. Du dagegen bist das reinste Vergnügen“, murmelte Giannis rau.
Maddies grüne Augen funkelten, und ihr ganzer Körper drückte Abwehr aus. „Aber ich will nicht mit dir zusammen sein. Du bist nicht gut für mich.“
„So viele altmodische Helden wirst du da draußen nicht finden“, warnte er sie.
Sie zitterte. „Vielleicht nicht. Aber ich bin sicher, dass es noch ein paar anständige vertrauenswürdige Typen gibt. Vielleicht sogar einen mit Prinzipien, der nicht meint, sein Reichtum erhebe ihn über jede Moral. Eines Tages werde ich jemanden finden, den ich respektieren kann, und ich schwöre dir, das wirst nicht du sein.“
Giannis’ Gesicht verhärtete sich. Er war es nicht gewohnt, beleidigt zu werden. „Ungeachtet dessen, was es kosten wird … du wirst lernen, mich zu respektieren. Ich kann warten. Ich werde geduldig sein. Am Ende habe ich noch immer bekommen, was ich wollte.“
„Nein, ich werde nie wieder mit dir zusammen sein“, schwor Maddie. „Und jetzt gehe ich zurück an die Arbeit.“
Sie ging in das kleine Büro im Keller zurück. Wie lang könnte sie ihm widerstehen? Ihn zu hassen und sich gleichzeitig nach ihm zu sehnen, zermürbte sie schon jetzt.
Wäre sie klug, würde sie aus ihrem Fehler lernen. Vielleicht musste sie im wahrsten Sinne des Wortes Abstand von Giannis bekommen. Wenn sie wegzöge, käme sie zur Ruhe. In London hielt sie nichts. Mit dem Baby könnte sie irgendwo anders einen Neuanfang wagen. Und wenn Giannis nicht wusste, wo sie war, würde er sie auch nicht finden und müsste sie in Ruhe lassen. Zwar hatte sie nur wenig Geld auf dem Konto, aber sie besaß immer noch die kleine Summe aus dem Erbe ihrer Großmutter. Damit könnte sie
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