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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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verwöhnt und träge geworden war?
    Während Maddie Werte lebte, die Giannis insgeheim bewunderte, musste sie allerdings auch noch viel lernen. Mit Krista hatte das alles nichts zu tun. Sie wollte er heiraten, und er war kein flatterhafter Mann. Also blieb für Maddie nur die Rolle der Geliebten. Zwischen seinem privaten und seinem beruflichen Leben zog er eine strikte Grenze. Das würde Maddie verstehen müssen. Er würde ihr Zeit lassen, sich auf diesen Kompromiss einzustellen. An die Möglichkeit, dass sie sich weigern könnte, wollte er lieber nicht denken.
    An einem verregneten grauen Morgen traf Maddie in London ein. Sie vermisste die Sonne und die Wärme Marokkos ebenso wie Giannis. Sein Jet brachte sie bis London, und aus Rücksicht auf die Crew hielt Maddie die Tränen bis hier zurück. Nemos trug ihr das Gepäck bis zur Haustür. Erst als sie die Tür hinter sich schloss, war sie allein. Wie düster und trostlos ihre kleine Wohnung doch wirkte.
    Energisch rief sie sich zur Ordnung. Das hier war die Realität, war ihr Leben. Jetzt begriff sie wenigstens, warum sich in Marokko alles so unwirklich angefühlt hatte. Wie naiv sie doch gewesen war. Sie hatte sich auf eine Affäre mit einem griechischen Milliardär eingelassen, dem eine einzige Frau niemals reichte. Er hatte sie ausgesucht, weil sie ihre Gunst so freizügig verschenkte. Hätte sie seine Küsse zurückgewiesen, wenn sie von der Verlobung gewusst hätte? Nein. Also durfte sie ihn auch nicht allein für alles verantwortlich machen. Es war eben einfach so, dass sie jetzt den gerechten Preis für ihren Wunsch nach Liebe und Freiheit zahlte.
    Am nächsten Tag erwachte sie, als es an der Tür klingelte. Der Bote überreichte ihr ein riesiges Blumenbouquet, und zunächst traute sie sich nicht, die beiliegende Karte zu lesen. Die Schönheit der Blumen trieb ihr die Tränen in die Augen.
    Zu glauben, dass sie Giannis liebte, gestand sie sich nicht ein. Wie sollte sie jemanden lieben, den sie kaum kannte? Sie musste über ihn hinwegkommen. Und dennoch nagte die Sehnsucht nach ihm beständig an ihr. Seit der Begegnung im Konferenzsaal litt ihr Seelenfrieden, und nun fühlte sie eine schmerzliche Leere in ihrem Herzen.
    Also beschloss sie, sich in die Arbeit zu stürzen. So konnte sie sich ablenken und gleichzeitig ihr Konto aufbessern. Der Arbeitsagentur hatte sie bereits Bescheid gegeben, dass sie wieder zur Verfügung stand. Glücklicherweise war sie in dieser Woche auch für die Spätschicht im Supermarkt eingeteilt. Nach der Arbeit machte sie sich erschöpft auf den Heimweg.
    Vor ihr kam eine Limousine zum Stehen. Der Chauffeur stieg aus und öffnete eine der hinteren Türen. „Bitte fahren Sie weg“, rief sie genervt und hoffte, dass ihre Kolleginnen nichts bemerkten.
    Doch die Limousine folgte ihr bis nach Hause. Maddie stieg gerade die Stufen zu ihrer Wohnung empor, als Nemos sie einholte. Er trug einen weiteren Blumenstrauß.
    „Nemos, bitte, ich will das nicht.“
    Unbeirrt legte der Diener den Strauß auf die Türschwelle. „Mr. Petrakos hat uns geschickt, um Sie von der Arbeit abzuholen und Ihnen das zu überreichen.“
    „Ist er noch in Marokko?“
    „In Athen … geschäftlich.“
    Maddie errötete, denn wäre sie ihren Grundsätzen treu geblieben, hätte sie gar nicht nach Giannis fragen dürfen. Was er tat oder nicht tat, ging sie nichts mehr an.
    Schließlich nahm Nemos den Strauß wieder an sich und verabschiedete sich.
    Maddie hatte letzte Nacht schlecht geschlafen und war früh aufgewacht. In ihrem Bauch rumorte es. Immer noch wartete sie auf ihre Regel und wäre unendlich erleichtert, wenn sie diese Sorge endlich ausräumen könnte. Am Morgen hatte die Arbeitsagentur ihr mitgeteilt, dass sie für eine Woche in einer Versicherungsfirma arbeiten konnte. Und ihre Nachbarin, die Tochter von Mrs. Evans, hatte gefragt, ob Maddie ein paar Stunden mit ihrer Mutter verbringen könnte, während sie ausging. Dankbar für die Ablenkung ging Maddie zu der alten Dame hinunter.
    Mrs. Evans sah viel fern und bat Maddie, einen Sender auszusuchen. Doch kaum hatte sie gewählt, blickte sie direkt in Giannis’ Gesicht. Sie hatte sich ausgerechnet den Sender ausgesucht, der eine Dokumentation über Giannis Petrakos’ Liebesleben sendete. Als sie eine unglaublich schöne Blondine sah, die gerade von einer luxuriösen Jacht stieg, bekam Maddie einen Moment keine Luft.
    Am liebsten wäre sie nach Hause gegangen und hätte sich ausgeweint. Stattdessen ging

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