Lady in Rot (German Edition)
den Umzug und die Babyausstattung finanzieren.
An diesem Abend sortierte Maddie ihre Sachen aus, entschied, was in die Kleidersammlung kam und was sie mitnehmen wollte. Mit wenig Gepäck reiste es sich leichter.
Und würdest du genauso empfinden, wenn ich doch schwanger wäre?
Ärgerlich schüttelte Giannis den Kopf. Diese Frage war ein Test gewesen, und irgendwie hatte er versagt. Bis er Madeleine Conway kennenlernte, hatte Giannis geglaubt, dass ein luxuriöser Lebensstil und extravagante Geschenke ausreichten, um die Gunst einer Frau zu gewinnen. Doch Maddie war viel komplexer. Eine echte Herausforderung, und sie begehrte viel grundlegendere Dinge. Was aber wünschte sich die Steinzeitfrau vom Steinzeitmann, fragte sich Giannis zynisch. Sie wollte beschützt und versorgt werden. Genau das erwartete Maddie von ihm. Sie sehnte sich nach einem Mann, auf den sie sich unter allen Umständen verlassen konnte. Deshalb hatte sie den Köder mit der Schwangerschaft ausgeworfen, und er war darauf hereingefallen.
Maddie hatte ihm diese simple Frage gestellt, um herauszufinden, wie ernst er es mit ihr meinte. Was wäre wenn? Und unsensibel wie er war, hatte er aufs Geratewohl geantwortet. Sie jedoch wollte eine ehrliche Antwort. Giannis konnte sich nicht entsinnen, jemals offen und ehrlich mit einer Frau gesprochen zu haben. Abgesehen von seiner Urgroßmutter. Und Maddie brauchte mehr Zuwendung. Sie wünschte sich, dass er immer zu ihr stand, komme was wolle. Leider hatte sie ihm nicht genug Zeit gelassen, um das zu durchschauen.
„Mr. Petrakos?“, fragte einer der Besprechungspartner.
Giannis warf ihm einen eisigen Blick zu. „Unterbrechen Sie mich nicht. Ich denke nach.“
Wie zum Teufel kam sie darauf, ihn für nicht vertrauenswürdig zu halten? Sie sollte dankbar sein, dass ein Mann wie er sich überhaupt für sie interessierte. Nur weil er bei dem Gedanken an eine Schwangerschaft keine Luftsprünge machte, brauchte sie sich nicht so anzustellen. Das bedeutete doch nicht, dass er nicht wusste, was sich gehörte. Eines Tages hätte er vielleicht sogar Kinder, mit Krista natürlich.
Das Bild eines verwöhnten kleinen Mädchens mit einem unendlich gelangweilten Gesichtsausdruck kam ihm in den Sinn. Dann dachte er an einen eitlen verschwenderischen Sohn. Wenn Kristas Gene sich durchsetzten, was würde dann aus dem Petrakos-Imperium werden? Giannis unterdrückte einen Schauer. Und in diesem Moment erkannte er, dass er Krista nicht heiraten würde. Es war ihm unbegreiflich, wie er eine solche Möglichkeit jemals in Betracht hatte ziehen können.
Achtundvierzig Stunden später flog Giannis nach Paris, um seine Verlobung aufzulösen. Seit sie ein Paar waren, benutzte Krista all seine Besitztümer. Sie wohnte in seinem Stadthaus, wenn sie ihre Pariser Freunde besuchte. Giannis rief sie nicht an, um ihr mitzuteilen, dass er nach Paris kam. Als er ihr plötzlich gegenüberstand, rief sie überrascht: „Giannis …“ Hektische Flecken breiteten sich überall auf ihrem Gesicht aus. Ungeduldig entließ sie die Dienerschaft, die um sie herumscharwenzelte, und begrüßte ihn dann, als sei nichts gewesen.
„Gibt es Probleme?“, fragte Giannis.
Krista beschwerte sich, dass er sie so selten besuchte. Sie meinte, deshalb ließe das Personal in seinen Pflichten nach. Dabei schenkte sie ihm ein vollendetes Lächeln, bei dem sie ihre perfekten weißen Zähne präsentierte. Doch dieses Lächeln zog nicht mehr. Giannis dachte daran, wie freundlich Maddie in Marokko zu seinen Bediensteten gewesen war. Doch er sagte nichts dazu, sondern wollte ohne Umschweife zum Grund seines Besuchs kommen. Also erklärte er Krista so zartfühlend er konnte, dass er sie nicht mehr heiraten wollte.
„Das ist nicht dein Ernst … Die Hochzeitsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wahrscheinlich bekommst du einfach nur kalte Füße.“
„Ich nehme alle Schuld auf mich. Ich bin einfach nicht bereit, mich schon so eng zu binden“, entgegnete er bestimmt.
„Aber es wird gar nicht so schwer für dich sein, mit mir verheiratet zu sein. Im Grunde ändert sich gar nichts für dich. Giannis … Ich weiß, du genießt deine Freiheit. Du bist ein Petrakos und kannst nicht aus deiner Haut. Die Frauen liegen dir im Blut.“
„Es tut mir wirklich leid, Krista. Aber unsere Verlobung ist hiermit beendet.“
„Aber ich habe schon so viele Vorbereitungen getroffen.“
Giannis versicherte ihr, dass die Bediensteten sich um alles kümmern würden. Wie ein
Weitere Kostenlose Bücher