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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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giftige Blitze in seine Richtung, was ihn jedoch in seiner derzeitigen Stimmung kaltließ.
    „Du dachtest nicht, dass es vielleicht … ehrenhaft … gewesen wäre, es zu erwähnen?“, setzte er bewusst noch oben drauf.
    „Ehrenhaft!“
    Ihre blauen Augen wurden noch größer, und der Blick, den sie ihm zuwarf, sprach von empörter Unschuld. Beinahe wäre sie überzeugend gewesen.
    Beinahe.
    Hieß es nicht, dass Angriff die beste Form der Verteidigung war? Doch Emily bezweifelte, ob das in diesem Fall die geeignete Taktik war. Wenn sie Vitos grimmige Miene sah, stand sie kurz davor, noch mehr Ärger heraufzubeschwören. Allerdings wollte sie sich auch nicht damit abfinden, ruhig dazustehen und sich von ihm beschimpfen zu lassen, obwohl er die Wahrheit überhaupt nicht kannte.
    Allerdings kannte niemand die Wahrheit über ihre sogenannte Ehe. Außer ihr selbst und Mark – und jetzt nur noch sie selbst.
    Zumindest besaß Vito den Anstand, beschämt zu wirken, was seine Anschuldigung anbetraf.
    „Ich entschuldige mich dafür“, erklärte er steif – so steif, dass Emily entnervt die Augen rollte.
    „Oh, um Himmels willen, tu wenigstens so, als würdest du es ernst meinen!“
    Das brachte ihr einen neuerlichen wütenden Blick ein.
    „Ich meine es ernst!“, zischte er außer sich. „Ich hätte den Anruf nicht entgegennehmen dürfen, doch willst du etwa behaupten, dass zweimal falsch einmal richtig ergibt?“
    „Nein, natürlich nicht! Aber es ist nicht so, wie du denkst.“
    Emily trat einen Schritt auf ihn zu. Ganz instinktiv streckte sie die Hand nach ihm aus in der Hoffnung, dass ihre Berührung ihn dazu bringen würde, ihr zuzuhören. Doch die Warnung, die in seinen Augen aufblitzte, sorgte dafür, dass sie die Hand ruckartig zurückzog, ehe sie ihn auch nur angefasst hatte.
    „Oh, ist es das nicht? Heißt das dann etwa, dass ich meinen eigenen Ohren nicht mehr trauen kann?“
    „Nein …“ Es klang leise und verzweifelt, doch es gab einfach keine andere Antwort darauf.
    „Ich weiß, was ich gehört habe. Oder willst du etwa behaupten, deine Freundin Ruth …?“
    „Sie ist meine Schwägerin. Nicht meine Freundin.“
    „Ah, dann hat sie wohl gelogen, als sie sagte, dass du einen Ehemann hast?“
    „Nein …“ Noch leiser, noch verzweifelter.
    Vito legte den Kopf zur Seite. Er provozierte sie jetzt ganz bewusst, dessen war sie sich sicher.
    „Was hast du gesagt? Ich habe dich nicht verstanden.“
    Oh, ich wette, du hast mich sehr wohl verstanden, dachte Emily böse. Aber sie traute sich nicht, ihn noch weiter zu reizen.
    „Ich sagte Nein, sie hat nicht gelogen.“
    „Das dachte ich mir. Es war ihr sehr wichtig, dass ich mir alles anhöre, was sie zu sagen hatte.“
    „Ja, natürlich.“
    Ruth hatte Emily noch nie gemocht; schon seit dem ersten Tag ihrer unüberlegten Ehe stand fest, dass sie niemals Freundinnen würden. Kein schlechtes Wort ließ Ruth auf ihren Bruder kommen und verschloss damit die Augen vor der Realität. Was für ein Mann Mark in Wirklichkeit war, wollte sie nicht wahrhaben. Niemand, nicht eine einzige Person, schenkte Emilys Worten Glauben. Dazu stellte sich Mark in der Öffentlichkeit viel zu positiv dar.
    Nein, Vito hatte sich gegen sie gestellt so wie alle anderen auch. Wahrscheinlich würde sie ihn niemals überzeugen können, aber das hieß noch lange nicht, dass sie alles stillschweigend hinnehmen musste, was er ihr an den Kopf warf.
    „Das alles hat dich gestern Nacht nicht interessiert!“, konterte sie, und der Schmerz, den sie empfand, während sie an ihr wundervolles Liebesspiel dachte, machte ihre Stimme bitter. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du mich da gefragt hast, ob ich verheiratet bin.“
    „Ich dachte, dass diese Frage gar nicht nötig sei!“
    Bedeutungsvoll griff er nach ihrer linken Hand und hielt sie hoch. Sie trug keinen Ring.
    Vor Monaten schon hatte sie ihn abgenommen, als sie geglaubt hatte, dass das Ende ihrer Ehe nur noch eine reine Formalität war.
    „Du trägst keinen Ring“, sagte Vito vorwurfsvoll.
    „Aber du hast dir nicht die Mühe gemacht, sicherzugehen …“
    „Oh, dann bin ich jetzt also derjenige, der etwas hätte sagen sollen?“
    „Nun, wenn es für dich so wichtig ist, dann ja!“
    Emily entriss ihm aufgebracht ihre Hand.
    „Alles woran ich mich erinnere, ist die Tatsache, dass du mich ins Bett kriegen wolltest – koste es, was es wolle.“
    Vitos Ton war leise und tödlich, er schnitt durch ihr Herz wie ein

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