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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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könne er sich daran verbrennen.
    „Vito, was ist los? Bitte erklär mir …“
    „Erklären?“, unterbrach er sie mit einem höhnischen Lachen, unwillkürlich zuckte sie zurück und starrte ihn völlig ungläubig und fassungslos an.
    „Ich schätze, du bist diejenige, die mir eine Erklärung schuldet.“
    „Ich? Aber …“
    Ihre Gedanken wirbelten völlig konfus durcheinander. Ihr fiel nichts ein, was sie verbrochen haben könnte. Währenddessen tickte die Uhr immer weiter. Ruth würde jede Minute anrufen. Sie konnte es sich nicht leisten, diesen Anruf zu verpassen.
    „Es tut mir leid, Vito, ich verstehe dich nicht – und ich habe jetzt nicht die Zeit, darüber zu reden …“
    Emily hatte die Hand bereits in die Tasche gesteckt und fischte nach ihrem Telefon.
    „Ich muss einen Anruf entgegennehmen …“
    „Nein, das musst du nicht.“
    Jetzt kam er auf sie zu. Unmittelbar vor ihr blieb er stehen und legte eine Hand auf ihre. Er wirkte bedrohlich und einschüchternd, sodass ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief.
    „Vito – doch! Es ist wichtig …“, versuchte sie es noch einmal, doch die Worte erstarben, als sie sah, wie er langsam den Kopf schüttelte. Während sie in seine dunklen Augen starrte, überkam sie ganz plötzlich eine furchtbare Vorahnung. Kalte Angst griff mit unerbittlichen Klauen nach ihr.
    Doch wie hatte das geschehen können?
    „Du musst den Anruf nicht entgegennehmen“, wiederholte er mit grausamer Schärfe, „weil ich das schon getan habe. Ja, ich habe mit Ruth – so ist, glaube ich, ihr Name – gesprochen.“
    Emily spürte, wie sie alle Farbe verlor. Ihr Herz raste, und ihr wurde plötzlich eiskalt.
    Es konnte nicht wahr sein. Sie musste sich verhört haben. Er sagte gerade nicht das, von dem sie glaubte, dass er es sagte.
    „Nein.“
    „Doch“, widersprach er erbarmungslos. „Oh, doch, Emily, mia belleza …“
    Das Kosewort klang jetzt wie reines Gift in seinem Mund.
    „Doch, ich habe mit ihr gesprochen, und sie hat mir deinen Namen genannt. Deinen vollständigen Namen, mia cara “, fauchte er wütend. „Denn er lautet nicht einfach nur Emily Lawton, nicht wahr? Er lautet Mrs. Emily Lawton. Du bist verheiratet!“

6. KAPITEL
    „Du bist verheiratet!“
    Die Worte schmeckten so bitter, dass Vito am liebsten ein Glas Wasser gehabt hätte, um sich den Mund auszuspülen.
    „Ich habe nie gelogen “, protestierte Emily. „Die Frage wurde nicht gestellt. Und du redest von Ehre! Du bist einfach an mein Handy gegangen – du hast einen persönlichen Anruf entgegengenommen. Sich derart in meine Privatsphäre einzumischen, nenne ich nicht gerade ehrenvoll .“
    „ Perdono ?“
    Warum hatte sie nur geglaubt, dass Vito anders war? Dass er ihr die Chance geben würde, die Situation zu erklären? Nein, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er viel zu wütend, um auf die Stimme der Vernunft zu hören. Die Veränderung gegenüber der vergangenen Nacht war so krass, so schmerzhaft, dass es ihr Herz zerriss. Aber sie würde eher sterben, als dass sie ihn die Tränen sehen ließ, die in ihren Augen brannten. Niemals würde er erfahren, wie sehr er sie verletzt hatte.
    Als Vito zum Apartment zurückgegangen war, hatte er nur noch rot gesehen. Seine Gedanken kreisten ausschließlich um den furchtbaren Anruf, während seine Erinnerung ihm gleichzeitig Bilder der vergangenen Nacht vorgaukelte – Bilder, in denen Emily ihn geküsst, ihn berührt, sich ihm voller Leidenschaft hingegeben hatte. Wenn er jetzt an diese Szenen dachte, dann kam er sich betrogen, verraten und verkauft vor.
    Und die einzige Gewissheit, die er noch in sich trug, war die, dass er Emily Lawton niemals wieder berühren wollte – so groß war die Verachtung, die er für das empfand, was sie getan hatte.
    Warum, verdammt noch mal, brachte sie überhaupt nichts zu ihrer Verteidigung hervor?
    Weil sie es nicht konnte. Das stand ihr überdeutlich ins Gesicht geschrieben.
    „Du bist verheiratet!“, klagte er sie noch einmal an.
    „Ja.“
    So einfach, so nüchtern. Es war das Letzte, was er hören wollte, und das erschütterte ihn bis ins Mark. War es denn tatsächlich möglich, dass er nach allem, was er in dem Telefonat mit dieser Ruth erfahren hatte, immer noch gehofft hatte, dass es nicht stimmte? Dass es sich nur um ein schreckliches Missverständnis handelte?
    „Du gibst es zu?“, fragte er barsch. „Du gibst zu, dass du gelogen hast?“
    Seine Worte verärgerten sie. Ihre Augen schossen

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