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Lady in Rot

Lady in Rot

Titel: Lady in Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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werden kann.“
    Er sprach ihre schlimmsten Befürchtungen aus. Erst gestern hatte sie dem Arzt gegenüber etwas Ähnliches geäußert. Doch sie hatte nicht vor, diese Dinge mit Damon zu besprechen. „Der Arzt hat mir versichert, dass es genügt, ihm ein Antibiotikum zu geben.“
    „Und wo ist der Vater des Kindes?“
    Rebecca zuckte zusammen, straffte ihre Schultern und erwiderte kühl: „Er hat mein Leben verlassen.“ Dabei vermied sie es, Damon in die Augen zu sehen. Stille folgte. Eine lange, fast unerträgliche Stille.
    „Weißt du wenigstens, wer der Vater ist?“, fragte Damon schließlich knapp.
    Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. „Was fällt dir ein, so etwas zu fragen?“, fauchte sie. „Natürlich weiß ich, wer T.J.s Vater ist!“
    Dann nahm sie sich zusammen. „Du befindest dich in meinem Haus. Daher bitte ich dich, deine … Gedanken … für dich zu behalten. Was kann ich also für dich tun?“
    „Das Einzige, worum ich dich bitte, ist, die Hochzeit von Savvas und Demetra zu arrangieren“, antwortete er beherrscht.
    „Ich habe dir bereits gesagt, dass das nicht geht.“
    „Rebecca“, erwiderte er knapp, „du weißt, dass ich ein sehr reicher Mann bin.“
    „Und ich habe dir heute Morgen mitgeteilt, dass ich die Hochzeit nicht organisiere und auch kein Geld will. Ich lasse mich nicht mehr von dir kaufen. Und spar dir in Zukunft deine Beleidigungen.“ Sie hielt den Atem an und wartete auf seinen Wutausbruch.
    Damon jedoch unterdrückte mühsam seinen Zorn. Schließlich atmete er tief durch, breitete die Arme aus und sagte: „Also gut. Was auch immer es ist – ich werde tun, was du verlangst, wenn du nur diese Hochzeit ausrichtest. Dann kann ich endlich nach Auckland zurückkehren und meine Mutter beruhigen.“
    Rebecca war überrascht von seiner plötzlichen Nachgiebigkeit. Damon war normalerweise niemand, der verhandelte. Er stellte Ultimaten und erwartete, dass sie eingehalten wurden. Sie fühlte sich irgendwie schuldig. Soula war immer sehr freundlich zu ihr gewesen. Aber sie konnte der alten Dame diesmal nicht helfen.
    „Wie bitte? Keine clevere Entgegnung auf Lager?“, fragte Damon.
    Er hat recht, dachte Rebecca. Früher hätte ich auf so eine Einladung einen Spruch parat gehabt. Zum Beispiel: ‚Küss mich, und ich denk drüber nach‘. Und er hätte mich ausgelacht und stehen gelassen.
    Damals hatte seine abweisende Art sie gereizt. Immer wieder hatte sie versucht, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Bis sie irgendwann herausfand, dass er sich für Fliss interessierte. Rebecca sah zu, wie er Fliss anlächelte, lobte, bewunderte. Es brach Rebecca das Herz, dass der Mann ihrer Träume sich für eine Frau entschied, die das Gegenteil von ihr war.
    Sie schüttelte den Kopf, um die deprimierenden Gedanken zu vertreiben. Fliss war tot. Das alles war Vergangenheit. Rebecca fühlte sich mit einem Mal müde und leer. Sie hatte nicht mehr die geringste Lust, Damon zu provozieren.
    „Nicht den Kopf schütteln, Rebecca. Denk darüber nach. Du kannst das Geld doch gut für deinen kleinen Laden gebrauchen. Und für das Kind. Außerdem macht das Leben mit einem Finanzpolster mehr Spaß. Ich habe übrigens keine Ahnung, wie du es in diesem langweiligen Kaff aushältst.“
    Auckland. Zurück in die Stadt, mit der sich so viele traurige Erinnerungen verbanden.
    Nein, entschied Rebecca. Nie wieder.
    Und Chocolatique? Sicher, sie arbeitete hart für das Geschäft. Und sie legte jeden Monat eine gewisse Summe beiseite, um T.J. an seinem fünfundzwanzigsten Geburtstag den Start in die Zukunft zu erleichtern. Was Damon ihr anbot, reichte, um jahrelang ohne Sorgen existieren zu können.
    Nein! Rebecca schob die Versuchung weit von sich. Sie durfte sich nie von Damon abhängig machen.
    „Mein Platz ist hier“, sagte sie fest. „Ich muss mich um T.J. kümmern.“
    Damon wirkte sekundenlang irritiert. Es war klar, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass ein Kind seine Pläne durchkreuzte. Doch der Moment ging schnell vorüber. „Kein Problem. Nimm ihn mit.“
    Rebecca lachte gezwungen. „Sei doch vernünftig, Damon. Was soll das Kind in eurem Haushalt? Es würde bloß die Antiquitäten vom Sockel werfen und die Blumenbeete zertrampeln.“
    „Demetra mag Kinder. Ich bin sicher, sie würde sich gern um den Kleinen kümmern, wenn du sie darum bittest.“
    „Wer ist Demetra?“, fragte sie nervös.
    „Hab ich dir doch gesagt“, antwortete er ungeduldig. „Die Verlobte von Savvas.“
    Rebecca

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