Lady in Rot
bemühte sich, ihre Erleichterung zu verbergen. „Ich hatte vergessen, dass sie Demetra heißt.“
„Demetra ist die richtige Frau für Savvas. Sie ist warmherzig, seriös, gut erzogen …“
Das Gegenteil von mir, dachte Rebecca bitter. „Weiß sie, worauf sie sich einlässt, wenn sie in den Asteriades-Clan einheiratet?“, erwiderte sie spitz. „Immerhin hat sie offenbar begriffen, dass man dir nicht trauen kann, und hat sich für Savvas entschieden.“
„Klar, du weißt Bescheid, nicht wahr?“, konterte er und trat einen Schritt auf sie zu. „Savvas hat mir erzählt, dass er sich nach meiner Hochzeit ein paar Mal mit dir getroffen hat. Wie nett warst du eigentlich zu meinem Bruder, hm?“
Sie lächelte ihn aufreizend an. „Du hast mir quasi verboten, mit Savvas zusammen zu sein, aber er hat mich angerufen und wollte mich sehen. Dein kleiner Bruder mochte mich, wie ich bin. Nach all den Demütigungen durch dich war es eine sehr nette Erfahrung.“
„Du … du …“ Damon schluckte und sagte aufgebracht: „Du hast mit meinem Bruder geschlafen, um dich an mir zu rächen. Weil ich deine beste Freundin geheiratet habe!“
„Nimmst du dich nicht ein bisschen zu wichtig, Damon?“, entgegnete Rebecca. „Savvas ist nicht arrogant. Und er ist zwei Dutzend von deiner Sorte wert.“
„Du Biest!“, fuhr er sie an und kam noch näher. „Aber damit werde ich fertig.“
Rebecca spürte, wie es zwischen ihnen knisterte. Ein vertrautes Gefühl. Sie verteidigte sich. „Weshalb die Doppelmoral? Du darfst mich beleidigen, aber wenn ich mich wehre, dann …“
Die Spannung im Raum war so stark, dass Rebecca ein Schauer über den Rücken lief. Alte Verletzungen und Anziehungskraft, Ungesagtes und Ungetanes gingen eine elektrisierende Mischung ein. Rebecca wartete atemlos. Doch plötzlich wandte Damon sich ab, ging hinüber zum Sofa und setzte sich.
Er hatte es wieder getan. Sich von ihr zurückgezogen. Wie sie diese Momente hasste.
„Vergiss es. Ich komme nicht nach Auckland.“ Rebecca wusste, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie drehte sich um. Bloß nicht in Damons Nähe sein. Das Verlangen, ihn zu berühren, von ihm berührt zu werden, war zu groß.
„Es tut mir leid.“
Sie zuckte zusammen, weil sie seine Stimme dicht an ihrem Ohr hörte. Er musste völlig lautlos aufgestanden sein. Sie wandte sich ihm zu. Eine dunkle Locke hing ihm in die Stirn. Er schob sie zurück und seufzte. „Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist“, entschuldigte er sich. „Ich hatte mir geschworen, höflich und zuvorkommend zu sein.“ Damon lächelte.
„Du … du wolltest tatsächlich … nett zu mir sein?“
Die doppelte Bedeutung des Wortes ‚nett‘ entging Damon nicht. Er zögerte einen Moment zu lange mit seiner Antwort.
Wütend fauchte Rebecca: „Wie weit wolltest du dabei gehen?“
„Hör zu“, versuchte er abzulenken. „Mir geht es darum, meine Mutter zu entlasten. Ich …“
„Also hättest du alles versucht“, fiel sie ihm ins Wort. „Du hättest deinen ganzen Charme benutzt, um die dumme kleine Rebecca zu verführen.“
„Nein“, rief er. „Das hätte ich niemals getan.“
Natürlich nicht, dachte sie. Keine zehn Pferde bringen Damon Asteriades dazu, mit Rebecca Grainger zu schlafen.
„Gut für dich, dass du nicht zu solchen Mitteln greifen musstest“, sagte sie bissig. „Ich kann dir jemanden nennen, der die Hochzeit für Savvas arrangiert. Ich kann dir sogar zwei Leute empfehlen. Die Schwestern, die Dream Occasions gekauft haben, werden dir gern zu Diensten sein.“
„Nein! Das habe ich ja versucht. Aber meine Mutter will nur dich. Sie vertraut dir. Und sie ist zu krank, als dass ich es wagen würde, mich mit ihr zu streiten.“
Rebecca schwieg. Sie saß in der Falle.
„Bitte, hilf meiner Mutter. Für das Kind finden wir eine Lösung“, fuhr Damon fort.
Er muss wirklich verzweifelt sein, dachte sie. Aber T.J. … Er hat den Jungen gesehen. Doch anscheinend hat er nicht die richtigen Schlüsse gezogen.
„Es ist nicht nur wegen T.J.“, erwiderte Rebecca. „Was mache ich mit meinem Geschäft, solange ich weg bin?“
Damon spürte, dass sie nachgab. „Dein Laden wird in deiner Abwesenheit nicht gleich Pleite machen, oder? Wenn die ersten Arrangements für die Hochzeit getroffen sind, kannst du den Rest von hier aus erledigen. Du brauchst nicht lange in Auckland zu bleiben.“
„Ich weiß nicht …“
„Rebecca, ich verdopple den Betrag noch einmal,
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