Lady in Rot
wenn …“ In diesem Moment klingelte sein Handy.
Rebecca war froh über die Unterbrechung. War sie wirklich kurz davor gewesen, zuzusagen? Nein, nicht einmal diese unverschämt hohe Summe konnte sie dazu bringen, nach Auckland zurückzukehren.
Fast hatte ich sie so weit!
Damon fluchte leise auf Griechisch, während er das Handy-Display prüfte. Als er die vertraute Rufnummer sah, lief es ihm kalt über den Rücken. Er entfernte sich ein paar Schritte von Rebecca und starrte aus dem Fenster.
„Mama? Was ist los?“
„Ich habe Schmerzen in der Brust, Damon. Savvas und Demetra bringen mich ins Krankenhaus.“
„Hat Savvas den Arzt schon angerufen?“
„Er erwartet uns im Krankenhaus. Er meint, ich sollte ein paar Tage dort bleiben. Was sagst du, mein Sohn?“
„Du brauchst Ruhe“, antwortete Damon.
„Und was ist mit den Hochzeitsvorbereitungen? Was ist …“
„Denk einfach nicht darüber nach. Ich habe alles im Griff.“ Er warf Rebecca einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Rebecca wird sich um alles kümmern? Oh, das ist wunderbar! Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mich das beruhigt! Bring sie zu mir ins Krankenhaus. Ich muss ihr sagen, was ich bisher schon organisiert habe, mit wem ich gesprochen und welche Orte ich in Erwägung gezogen habe.“
Er konnte seiner Mutter nicht mitteilen, dass er versagt hatte. Er musste sie einfach in dem Glauben lassen, alles sei in Ordnung. Wenn er wieder in Auckland war – ohne Rebecca –, war immer noch Zeit, sich eine Erklärung einfallen zu lassen. Damon fragte sich zum wiederholten Mal, weshalb seine Mutter auf Rebecca beharrte. Die beiden Frauen, die Dream Occasions übernommen hatten, würden sofort zusagen, wenn ein Asteriades mit dem Finger winkte.
Es machte ihn halb wahnsinnig, dass seine Mutter Rebecca in Schutz nahm, die doch seine Frau negativ beeinflusst und seine Ehe ruiniert hatte. Soula Asteriades glaubte felsenfest, dass Fliss ihn aus eigenem Antrieb verlassen hatte.
„Ich bringe Rebecca mit“, murmelte er schließlich. „Und jetzt ruh dich aus. Mach dir keine Sorgen. Ich kümmere mich um alles.“
Rebecca hatte dem Gespräch, von dem sie ja nur die Hälfte hören konnte, atemlos gelauscht. Sie spürte Damons Anspannung. Zärtlichkeit stieg in ihr auf, als sie sein besorgtes Gesicht sah. Er fuhr sich durchs Haar mit dieser jungenhaften Geste, die ihr so vertraut war, und sie konnte dem Impuls kaum widerstehen, zu ihm zu gehen und ihm beruhigend eine Hand auf den Arm zu legen.
„Mama? Mama …“, rief er nervös ins Telefon. „Kannst du mich hören?“ Er ging hastig ein paar Schritte auf und ab. „Nein, nein, sag jetzt nichts mehr. Lass dich ins Krankenhaus fahren, bitte. Ich komme sofort, wenn ich wieder in Auckland bin.“
Er beendete das Gespräch und wandte sich Rebecca zu.
„Ich muss nach Hause fahren. Meine Mutter …“
Rebecca fühlte sich schuldig. Er hatte offensichtlich nicht gelogen. Seiner Mutter ging es schlecht. Und er verschwendete seine Zeit hier in Tohunga, während Soula ihn dringend brauchte. Was, wenn Damon nicht rechtzeitig wieder zurück in der Stadt war, um an ihrer Seite zu sein?
Rebecca würde sich das nie verzeihen. Wenn seine Mutter starb – wer würde ihn dann trösten? Damon war immer für seine Familie da. Aber wer kümmerte sich um ihn?
Sie eilte auf ihn zu und berührte seinen Arm. „Ich komme mit dir, Damon. Ich organisiere die Hochzeit.“
Falls Soula tatsächlich starb, würde es natürlich keine Hochzeit geben. Jedenfalls nicht während der Trauerzeit. Bitte lass Soula leben, damit sie die Hochzeit ihres Sohnes feiern kann,betete Rebecca im Stillen.
Vier Stunden nachdem Damon und Rebecca in Tohunga losgefahren waren, bogen sie in die repräsentative Zufahrt des Herrenhauses ein. Rebecca sah, dass sich die Villa der Familie Asteriades nicht im Geringsten verändert hatte. Die Scheinwerfer des Mercedes beleuchteten akkurat geschnittene Buchsbaumhecken. Große Blumenkübel, in denen Lorbeerbäume wuchsen, flankierten das Portal.
Als klar gewesen war, dass sie Damon begleiten würde, hatte Rebecca in Windeseile alles organisiert. Ihre Assistentin Miranda würde sich während Rebeccas Abwesenheit um Chocolatique kümmern. Bei ihrem Hausarzt vergewisserte sie sich, dass T.J. problemlos mitfahren konnte. Dann hatte sie in rasender Geschwindigkeit ihre Sachen gepackt.
Unterwegs telefonierte Damon mit Savvas und den Ärzten, um sich nach seiner Mutter zu erkundigen. Obwohl Savvas
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