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Lady in Rot

Lady in Rot

Titel: Lady in Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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herein.“
    Trotzdem war die Versuchung groß; und sie wuchs mit jedem Augenblick.
    Ihn zurückzuweisen, ging fast über ihre Kräfte.
    Da legte er eine Hand auf ihre. „Würde es dir helfen, wenn ich dir sage, dass ich während der letzten Tage angefangen habe, dich sehr zu bewundern? Du besitzt Mut und Ausdauer, und du bist mitfühlend. Ich habe gesehen, wie du dich um deinen Sohn und um meine Mutter kümmerst. Mittlerweile denke ich, dass ich dich falsch beurteilt habe. Dafür möchte ich mich entschuldigen.“
    In seinen Augen erkannte sie Wärme und Aufrichtigkeit. Und der sanfte Druck seiner Hand fühlte sich unsagbar gut an.
    „Ich beginne, dich sehr gern zu haben“, fuhr Damon fort. „Ich möchte dich besser kennenlernen. Sehr viel besser.“
    Rebeccas Widerstand schmolz bei diesen Worten. Seine Worte erfüllten sie mit scheuem, tiefem Glück. Vorsichtig wob sie ihre Finger in seine.
    „Ja“, erwiderte sie leise. „Ich glaube, das hilft.“ Halb erleichtert, halb enttäuscht nahm sie wahr, dass die Kellnerin mit dem Hauptgang erschien.
    Sie aßen in harmonischer Eintracht und unterhielten sich über gemeinsame Interessen. Keiner von beiden berührte das heiße Thema, das Damon vorhin aufgebracht hatte. Und doch war es immer präsent, gab jedem Blick, jedem Wort zusätzliche Bedeutung, bis die elektrisierende Spannung zwischen ihnen fast mit Händen zu greifen war.
    Rebecca fühlte sich wie ein Teenager, der zum ersten Mal verliebt ist. Lächerlich. Das musste sofort aufhören. Damon durfte nie erfahren, wie verrückt sie nach ihm war.
    Sie legte ihr Besteck hin und ließ ihren Blick durch den großen Raum wandern. Sie wollte Damon nicht in die Augen sehen, aus Angst, sich zu verraten. Stattdessen musterte sie das Etablissement genau.
    Die Fenster waren eingerahmt von marineblauen Stores mit großem Blumenmuster. Eigentlich hätte es schrecklich aussehen müssen, doch seltsamerweise spiegelte es die Blumengärten draußen. In einer Ecke stand ein Flügel, an den Wänden hingen exquisite Landschaftsgemälde. Die hohe Decke verlieh dem Raum etwas Heiteres, Luftiges.
    „Weißt du was“, sagte sie unvermittelt, „die Lodge wäre der perfekte Ort für die Hochzeit.“
    Damon sah sich um. Zuerst wirkte es, als wolle er abwinken. Doch dann suchte er ihren Blick und meinte: „Du hast vielleicht recht.“
    Rasch verdrängte sie das aufsteigende Begehren und konzentrierte sich auf ihre Idee.
    „Nicht nur vielleicht. Sie ist perfekt! Es würde zwar bedeuten, dass wir weniger Gäste unterbringen könnten, als deine Mutter geplant hat. Aber es könnte funktionieren. Dieser Raum hier fasst mindestens vierhundert Leute, und auf die Terrasse passen noch mal zweihundert. Die Gärten sind traumhaft. Demetra wäre außer sich vor Entzücken.“
    Sie wandte sich Damon zu. Als sich ihre Blicke trafen, spürten beide, dass etwas zwischen ihnen geschehen war. Damon lächelte, und Rebeccas Herz schlug schneller. „Ich weiß jetzt, weshalb du deinen Job so gut machst“, sagte Damon. „Du hast ein Talent, Menschen und Orte zusammenzubringen.“
    „Nein“, erwiderte sie leichter, als ihr zumute war, denn ihr Puls raste. „Ich höre nur gut zu und beobachte genau.“ Unter Damons Blick errötete sie.
    „Da du ja alle Veranstaltungsorte kennst – wo würdest du gern deine Hochzeit feiern?“
    „Diese Lodge hier kannte ich nicht“, entgegnete sie. „Ich habe dir zu danken.“
    Er lächelte. „Ich habe gelogen. Das Restaurant hat erst vor zwei Jahren eröffnet. Davor war es ein privates Anwesen. Du hättest es gar nicht kennen können, da du ja in Northland gelebt hast. Also, sag schon, wo möchtest du gern deine Traumhochzeit feiern?“
    „Meine Traumhochzeit?“, fragte sie verwundert.
    „Du hast mit großem Erfolg Traumhochzeiten für andere Leute arrangiert“, meinte er grinsend. „Dream Occasions. Und du selbst? Was stellst du dir vor?“
    Rebecca lachte. „Ich habe dafür kein Talent. Aaron und ich haben nur standesamtlich geheiratet. Nichts Großes.“ Aaron wollte damals sofort heiraten, nachdem sie Ja gesagt hatte. Es gab überhaupt keine Zeit, irgendetwas vorzubereiten.
    „Na gut. Dann träum doch einfach mal.“
    „Hm.“ Rebecca schwieg einen Moment. „Also, zuerst einmal brauche ich keinen Luxus wie hier.“ Sie wies auf die hohen weißen Sprossenfenster und das üppige Dekor. „Ich möchte nur eine schöne Zeremonie und danach eine Hochzeitsreise mit dem Mann, den ich geheiratet habe – mit

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