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Lady in Rot

Lady in Rot

Titel: Lady in Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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dem Mann, den ich liebe.“ Sie warf Damon einen kurzen Blick zu. „Die meisten Bräute haben auf ihrer Hochzeit bloß Stress. Ich möchte Zeit haben mit meinem Mann, um über die Bedeutung dieses Eheversprechens nachzudenken. Meine Ehe soll halten, bis der Tod uns scheidet.“
    Sie konnte sehen, dass sie ihn mit der Heftigkeit ihrer Worte überrascht hatte. Sie hatte mehr von sich preisgegeben, als sie wollte. Um dem Augenblick die Schwere zu nehmen, lachte sie. „Es ist ja nur ein Traum. Ich werde nicht heiraten.“
    „Wieso nicht?“
    „Ich war bereits verheiratet.“
    „Ist das ein Grund, es nie mehr zu tun?“
    Sie hatte nicht die geringste Lust, mit Damon über ihre Ehe zu sprechen. Daher zuckte sie leichthin die Achseln. „Was gäbe es für einen Grund? Kinder? Ich habe T.J.“
    „Das ist nicht der einzige Grund, weshalb Leute heiraten. Es gibt ja auch noch Freundschaft, Verständnis füreinander, Liebe …“
    „Ach, erzähl mir doch nicht, dass du an diese Märchen glaubst“, unterbrach ihn Rebecca.
    „Es sind die Gründe, weswegen Savvas und Demetra heiraten.“ Er richtete sich auf und rührte seinen Kaffee um.
    „Sicher. Aber sie sind nicht wie wir. Wir sind Realisten. Wir kennen auch die weniger schönen Seiten des Lebens. Die Ehe ist ein Geschäft. Reichtum gegen Treue, das Versprechen, Kinder zu bekommen, nicht wahr?“
    „Du bist zynisch“, antwortete er. „Aber selbst wenn du das wirklich glaubst – es gibt immerhin noch Sex. Das ist ein weiterer Grund, weshalb Menschen wie du und ich … heiraten.“
    „Sex?“ Es brauchte nur die Erwähnung, und Rebecca stand in Flammen.
    „Ja, genau. Heißer Sex. Nackte Körper in zerwühlten Laken …“
    „Ja, ich weiß schon“, winkte sie ab, damit er nicht merkte, was allein die Vorstellung bei ihr bewirkte. „Ich brauche dazu aber nicht zu heiraten, Damon. Ich muss mir nur einen Liebhaber suchen, um diese Art Sex zu haben.“
    „Gab es viele solcher Liebhaber?“, fragte Damon eisig.
    Wenn er wüsste, dachte sie. Laut sagte sie: „Ich bin diskret.“ Dabei bedachte sie ihn mit einem verführerischen Augenaufschlag.
    „Klar, diskret“, wiederholte er. „Aber küssen tust du doch, oder?“
    „Oh ja“, hauchte sie.
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, war Damon aufgesprungen und kam zu ihr. Hart presste er seine Lippen auf ihren Mund. Es gab keine Zärtlichkeit, nur heißes Verlangen.
    Als er sich von ihr löste, murmelte er heiser: „Und wie du küssen kannst. Vielleicht ist es Zeit, dass du dir einen Liebhaber suchst“, bedeutete er.
    „Vielleicht“, erwiderte sie und hielt seinem Blick stand. „Ich sollte anfangen zu suchen.“
    „Oh, nein!“ Er grinste breit. „Nein, du wirst nicht suchen. Ich werde dein Liebhaber sein.“

6. KAPITEL
    Einige Stunden später konnte Rebecca es immer noch nicht fassen, dass sie Damon nicht einfach zum Teufel geschickt hatte. Stattdessen war sie schweigsam und nachdenklich geworden, zugleich auf eine seltsame Art erregt. Als sie nach Hause fuhren, sank sie tief in den cremefarbenen Ledersitz und schloss die Augen. Sie spürte, dass Damon sie von Zeit zu Zeit ansah, doch auch er redete nicht. Es war eine bedeutungsschwere Stille.
    Sobald Damon vor der Villa hielt, richtete Rebecca sich auf, murmelte ein Dankeschön und sprang aus dem Auto. Sie eilte auf ihr Zimmer und verbrachte die nächsten Stunden damit, eine Liste der Dinge anzufertigen, die für die Hochzeit noch getan oder besorgt werden mussten, als da wären: Kleider für die Brautjungfern, Blumenschmuck, das Menü und so weiter. Während der ganzen Zeit bemühte sie sich, nicht an Damon und seine verrückte Idee zu denken.
    Ich werde dein Liebhaber sein.
    Später kamen Demetra und T.J. zurück, doch selbst als Rebecca den Kleinen in die Badewanne setzte, wurde sie die Erinnerung an die Gespräche dieses Nachmittags nicht los. Es ärgerte sie fast, dass Damon nicht gekommen war, um seinen Vorschlag in die Tat umzusetzen. Weshalb verführte er sie mit Worten, ohne es dann wirklich zu tun?
    Sie bemerkte, dass T.J. sie auffordernd ansah. Er hielt ihr einen triefenden Schwamm hin, und sie begann, den Jungen zu waschen.
    „Mummy“, begann T.J., „Demetra hat gesagt, sie will große dicke Fische mit glänzender … Haut.“
    „Glänzenden Schuppen“, korrigierte Rebecca liebevoll. T.J. hatte den Tag mit Demetra in vollen Zügen genossen. Jetzt war er müde und schmutzig, und nichts wies darauf hin, dass er sie vermisst hatte. Er erzählte

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