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Lady in Rot

Lady in Rot

Titel: Lady in Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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ohne Punkt und Komma von den Enten im Park und dem Fischteich, der auf Demetras Grundstück gerade ausgehoben wurde. Er hatte den Arbeitern sogar beim Graben helfen dürfen.
    Doch Rebecca konnte sich nicht auf das Geplapper des Kindes konzentrieren. Ihre Gedanken wanderten zurück zu Damon. Er hasste sie nicht mehr, sondern mochte sie plötzlich. Darauf konnte sie sich wahrlich nichts einbilden. Mögen! Immerhin wollte er sie besser kennenlernen. War ihr das genug?
    Und dann wieder: Ich werde dein Liebhaber sein. Warum? Eine Frage, die unbeantwortet blieb.
    Dabei wusste sie es doch. Es knisterte zwischen ihnen, seit sie sich das erste Mal begegnet waren. Dieses Verlangen war so stark, dass es irgendwann gestillt werden musste.
    Damons Worte waren nur das Vorgeplänkel. Nettigkeiten, die verbrämten, um was es wirklich ging. Sex. Irgendwie schien er jedoch gemerkt zu haben, nach was sie sich eigentlich sehnte: nämlich nach seinem Respekt, seiner Bewunderung, seiner Zuneigung. Und dieses Wissen nutzte er aus.
    Wasser spritzte und brachte sie zurück in die Realität. T.J. kicherte.
    Rebecca drohte spielerisch mit einem Finger und hob das Kind aus dem Wasser. Sie griff nach einem Handtuch und begann, T.J. abzutrocknen.
    „Demetra wird ein Netz über den Teich spannen, damit die Vögel die Fische nicht fressen“, erzählte T.J.
    „Klar, es wäre doch schade, wenn ein Reiher kommt und sie sich schnappt“, erwiderte Rebecca und frottierte das Haar des Jungen.
    Schon nach kurzer Zeit fühlte sich T.J. in Damons Familie offenbar zu Hause. Rebecca nahm an, dass es ihm nicht leichtfallen würde, nach Tohunga zurückzukehren, wenn die Hochzeit vorbei war. Sie küsste den Kleinen zärtlich auf den Scheitel.
    „Kriege ich auch einen Fischteich, Mummy?“, quengelte T.J. „Und Fische. Und Enten. Bitte.“
    „Vielleicht“, antwortete Rebecca lächelnd. T.J. war in einem Alter, in dem ihn alles, was mit Wasser zu tun hatte, faszinierte. Egal ob es sich um Enten handelte oder um Muscheln und Krebse in den Tümpeln, die die Ebbe am Meer zurückließ. In ein paar Jahren würde sie ihm eine Angel kaufen müssen.
    Und nicht erst dann würde er einen Vater vermissen. Was wusste sie schon vom Angeln? Sie verstand nichts von Angelhaken, Blinkern und Ködern. Rebecca seufzte und hängte das Handtuch auf. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass T.J. seine Pyjamahose verkehrt herum angezogen hatte. Sie half ihm heraus und hielt sie ihm hin, sodass er hineinschlüpfen konnte.
    „Nein, das mach ich selbst“, sagte er entschlossen.
    Drei Jahre alt und schon voller Willensstärke, dachte sie. Es wäre gut, wenn er einen Vater als Vorbild hätte. Doch tat sie nicht alles für ihn? Und heiraten kam für sie nicht mehr infrage. Schon gar nicht wegen Sex.
    Damon wird definitiv nicht mein Liebhaber, entschied sie.
    Das Wochenende verging wie im Flug. Am Samstagmorgen kam Rebecca mit T.J. ins Frühstückszimmer und traf dort auf Damon. Er trug diesmal keinen Anzug, sondern ausgeblichene Jeans und ein weißes T-Shirt. Als er Rebecca sah, strahlte er sie an.
    Sofort flatterten die Schmetterlinge in ihrem Bauch.
    „Montag fliege ich nach L. A. zu einem Geschäftstermin“, sagte Damon. „Daher schlage ich vor, wir machen heute zusammen ein Picknick.“
    „Aber … aber ich wollte den Tag mit T.J. verbringen. Ich habe ihn gestern kaum gesehen.“
    „T.J. kommt natürlich mit.“ Damon wies auf einen geflochtenen Picknickkorb. „Jane hat ihn bereits hergerichtet.“
    „Picknick“, jubelte T.J. und hüpfte auf und ab.
    „Das wird ihm Spaß machen“, erwiderte Rebecca und fragte sich, weshalb Damon das tat.
    Sie verbrachten den Tag am Meer, gegenüber von Goat Island, einem Naturschutzgebiet, das etwa eine Stunde von Auckland entfernt lag. Die Sonne wärmte, und die Wellen rollten sanft auf den Strand. Im Hintergrund standen hohe Pohutukawa-Bäume und spendeten Schatten.
    „Kaum zu glauben, dass die Stadt so nah ist“, bemerkte Rebecca, als sie und Damon durchs flache Wasser wateten. T.J. freute sich wie ein Schneekönig, als er die kleinen blauen Mau-Mau-Fische sah, die ab und zu aufblitzten.
    „Wenn er erstmal älter ist, kann er hinüber zur Insel schnorcheln.“ Damon wies auf die felsige Erhebung, die dem Naturschutzgebiet seinen Namen gab und die Bucht vom offenen Meer abschirmte.
    Rebecca lachte. „Das wird er sicher tun. Er ist fürs Wasser geboren.“
    Mittags aßen sie die leckeren Sachen, die Jane eingepackt hatte. Danach machte

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