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Lady in Rot

Lady in Rot

Titel: Lady in Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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gewichen, wenn sie sich stritten. Daher wurde ihm erst jetzt bewusst, wie verletzbar und sensibel sie war.
    „Nein.“ Sie entzog ihm ihre Hände mit einem Ruck.
    Er sah, wie wütend sie war, und zwang sich, ruhig zu bleiben. „Ich möchte nicht, dass meine Mutter die Wahrheit herausfindet, Rebecca. Es würde sie zu sehr aufregen. Ich möchte nicht riskieren, dass sie deswegen noch einen Herzanfall bekommt. Er könnte sie töten.“
    „Die Wahrheit?“ Sie lachte zornig. „Du würdest die Wahrheit nicht erkennen, selbst wenn sie dir ins Gesicht spränge.“
    Sie wirkte, als wolle sie ihm an die Kehle gehen. In diesem Moment war nichts Zartes, Zerbrechliches an ihr. Sie sah wunderschön aus in ihrem Zorn, das Haar wild, die Augen funkelnd. Er begehrte sie. Sogar jetzt, während sie sich stritten, begehrte er sie.
    Sie schob eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich wünschte, ich wäre nie nach Auckland gekommen. Ich wünschte, ich hätte mich nie mit dir eingelassen.“ Sie machte eine Pause, dann fuhr sie zögernd fort: „Damon, ich … ich schulde dir eine …“
    „Sag mir lieber, was du Savvas erzählen willst. Und was glaubst du, wird Demetra zu der Sache sagen?“
    „Hör zu, Damon. Ich mag Demetra!“
    „Du hast auch behauptet, dass du Felicity wie eine Schwester liebst. Sie war deine beste Freundin, und trotzdem hast du versucht, uns auseinanderzubringen.“
    „Weil mir klar war, dass ihr nicht zueinander passt. Denn ich dachte, sie …“
    „Du dachtest, du wärst die Richtige für mich!“
    „Nein! Ja … Oh …“
    „Siehst du, du kannst nicht einmal eine simple Frage wahrheitsgemäß beantworten.“
    Rebecca erblasste. Sie war plötzlich nicht mehr stark und wütend, sondern nur noch verletzt und hilflos. Damons Zorn verflog. Er fühlte sich schuldig. Und stellte entsetzt fest, dass es Rebecca offenbar mühelos gelang, ihn zu manipulieren. Er war dabei, in dieselbe Falle zu tappen wie ihr Ehemann.
    „Vergangene Nacht dachtest du, du hast mich so weit, dass ich auf deine Tricks reinfalle“, sagte er scharf. „Dass ich dir immerwährende Liebe schwöre, wie damals Grainger.“
    „Lass Aaron aus dem Spiel! Du weißt überhaupt nichts.“
    „Das behauptest du. Ich weiß nichts. Nichts von Felicity. Nichts von Grainger. Nichts von dir. Aber vergiss nicht – ich weiß alles über dich.“ Er zog sie grob an sich und ließ sie seinen Körper spüren. Dabei war ihm voll bewusst, dass sie direkt vor dem Bett standen. Es erregte ihn, dass er sie gleichzeitig verabscheute und begehrte.
    „Hör auf, Damon.“
    „Oh, nein.“ Er schob sein Knie zwischen ihre Beine, spürte ihre die nackte Haut, denn Rebecca trug nur Shorts. Sein Atem beschleunigte sich. „Du wirst mich nicht um deinen kleinen Finger wickeln.“
    Sie lachte frustriert. „Dich? Um den Finger wickeln?“
    „Genau“, murmelte er fasziniert. „Das ist es, was du tust, nicht wahr?“ Er presste seine Hüften gegen ihre.
    Rebecca fiel mit einem kleinen Aufschrei aufs Bett.
    Damon sank neben sie. Er wollte sie küssen, hart und strafend für das, was sie ihm antat. Sie machte ihn wahnsinnig vor Lust, sie verwirrte ihn, sie stellte sein ganzes Leben auf den Kopf.
    Doch dann sah er die Angst in ihren Augen. Die Trauer. Den Schmerz. Sein Verlangen verflog im selben Augenblick. Zurück blieben Unsicherheit und eine bleierne Schwere.
    Trotzdem wusste er, dass er diese Frau nicht verlieren wollte. Nicht jetzt, wo sie sich gerade gefunden hatten.
    „Also, was tun wir jetzt?“, fragte er.
    „Du meine Güte“, fauchte sie. „Du bist ein solcher Mistkerl.“
    Er lächelte. „Lass das meine Mutter nicht hören.“
    „Das hier ist nicht lustig.“
    „Nein, ist es nicht“, gab er zu. „Was für ein Schlamassel.“ Er schlug mit der Faust auf den Nachttisch. Die Lampe wackelte. Rebeccas Handtasche fiel auf den Boden. Er hörte, wie Rebecca erschrocken einatmete.
    Er wandte sich zu ihr um. „Es tut mir leid. Ich würde dich niemals …“
    „Das weiß ich. Ich bin nur durch das Geräusch erschrocken.“
    Doch ihm war klar, dass sie am Ende ihrer Nervenkraft war. Er machte ihr Angst. „Es tut mir leid“, sagte er noch einmal.
    „Schon gut.“
    Sie hatte ihm vergeben. Ihre Blicke trafen sich. Unbewusst fuhr sich Rebecca mit der Zunge über die Lippen. Damons Puls beschleunigte sich. Er beugte sich vor. Diesmal würde sie ihn nicht abweisen. Obwohl er es sicher verdient hatte.
    Rebecca wandte den Blick ab. „Damon, ich finde nicht, dass das

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