Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lady in Rot

Lady in Rot

Titel: Lady in Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
Vom Netzwerk:
gegen seine Heirat gewesen? Warum hatte Felicity ihn verlassen? Wusste Rebecca etwas, das ihm verborgen blieb? In einem behielt Rebecca recht: Felicity war in ihrer Ehe nicht glücklich gewesen.
    Es hatte ihn frustriert. Also machte er seiner Braut reiche Geschenke. Sie nahm sie an, doch irgendwie spürte er, dass sie traurig war. Er war aufmerksam, ging mit ihr ins Theater, in die besten Restaurants. Er tat alles, was einer Frau hätte gefallen können, die in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen war. Nur dass er sie nicht liebte.
    Vielleicht war er schuld, dass sie unglücklich war. Damals war ihm dieser Gedanke überhaupt nicht gekommen. Und kurze Zeit später war sie auch schon auf und davon. Er war wütend gewesen, fühlte sich erniedrigt und machte Rebecca verantwortlich dafür. Er hasste sie, weil sie ihn zum Gespött der Öffentlichkeit machte.
    Zuerst wollte er sich sofort mit ihr anlegen. Doch seine Mutter bat ihn, nichts zu überstürzen. Soula ging davon aus, dass Felicity ihn aus eigenem Antrieb verlassen hatte und nicht, weil Rebecca es ihr befahl. Er tat, was seine Mutter ihm riet, doch sein Hass auf Rebecca wuchs. Dann starb Felicity.
    Bei der Beerdigung sprach er mit niemandem außer seiner engsten Familie. Danach zog er sich sofort zurück, damit er nicht in Versuchung kam, Rebecca mit eigenen Händen zu erwürgen.
    Danach verlor er sie aus den Augen.
    Damon schüttelte den Kopf, um die trüben Gedanken zu vertreiben. Die Vergangenheit war tot. Tot wie Felicity. Es war Zeit für etwas Neues. Rebecca lag in seinen Armen. Er spürte ihren warmen Körper, beugte sich zu ihr und rieb seine Wange an ihrem Haar.
    „Damon?“
    „Hm?“
    „Bitte, lass uns miteinander schlafen.“
    „Jetzt?“, erwiderte er verblüfft, doch allein die Worte taten schon ihre Wirkung.
    „Wenn es dir nichts ausmacht.“
    „Mir etwas ausmachen? Natürlich nicht. Bist du sicher, dass es das ist, was du möchtest?“
    „Das war heute der schlimmste Tag meines Lebens. Ich möchte etwas tun, das die Erinnerung daran auslöscht. Ist das schlimm?“
    „Nein“, flüsterte er heiser. „Überhaupt nicht schlimm.“ Er zog sie an sich. „Was kann ich tun, damit du vergisst?“
    „Tu es einfach.“
    Er wusste, was sie meinte, und küsste sie, zuerst sanft, forschend, dann tiefer, bis er spürte, wie ihre Erregung wuchs.
    T.J. klammerte sich an Rebeccas Hand, als sie am Sonntagmittag das Haus betraten. Sie fragte sich, ob er spürte, wie nervös sie war. Denn sie würde Damon wiedersehen.
    Das Liebesspiel der vergangenen Nacht war zärtlich, ausgiebig und unermesslich befriedigend gewesen. Sie war in Damons Armen eingeschlafen. Als T.J. am Morgen erwachte, hatte Damon ihr Bett bereits verlassen. Sie hörte Geräusche am Pool. Wasser spritzte auf, und sie wusste, dass er wie gewohnt seine Bahnen zog. Sie stand auf und zog weiße Shorts an, dazu ein rotes Tanktop und Sneakers. Ihr Haar ließ sie offen. Zusammen mit T.J. ging sie dann nach unten, um zu frühstücken. Damon kam wenig später dazu, sein Haar noch feucht vom Schwimmen. Er küsste sie zärtlich auf den Mund. Rebecca war in bester Stimmung, als sie nach dem Frühstück mit T.J. in einem nahe gelegenen Park spazieren ging. Damon war ins Krankenhaus gefahren, um seine Mutter abzuholen.
    „Es ist alles in Ordnung, T.J.“, versicherte Rebecca, als sie die hohe Eingangshalle durchschritten. „Wir gehen nicht auf die Terrasse und halten uns fern vom Pool.“ Bei der Erwähnung des Pools blieb T.J. stocksteif stehen. Rasch lenkte Rebecca ihn ab. „Weißt du noch? Ich habe dir erzählt, dass Damons Mutter heute kommt. Nicht wahr?“
    T.J. nickte.
    „Du darfst ihr jetzt guten Tag sagen. Ich kann ihre Stimme bereits hören. Sie war im Krankenhaus.“ Rebecca zögerte. Kyria Asteriades waren zu schwierige Worte für einen Dreijährigen. „Du darfst sie Kyria Soula nennen. Oder einfach nur Kyria.“
    T.J. trottete wenig begeistert an ihrer Seite ins Wohnzimmer. Damon saß in einem Sessel und redete in rasender Geschwindigkeit auf Griechisch mit Soula, die auf dem Sofa Platz genommen hatte.
    Mein Liebhaber, dachte sie und errötete, als sie den Raum betrat.
    Damon sprang auf und lächelte. T.J. war zu schüchtern, um sich zu rühren.
    „Komm“, lud Damon ihn ein.
    Rebecca wurde warm ums Herz. „Nicht aufstehen, Soula“, sagte sie rasch, ließ T.J.s Hand los und trat an den Couchtisch, wo Teegeschirr und ein Teller mit Gebäck standen. „Möchten Sie noch eine Tasse

Weitere Kostenlose Bücher