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Lady Marys romantisches Abenteuer

Lady Marys romantisches Abenteuer

Titel: Lady Marys romantisches Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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Korkenzieher. Mit einer Hand an der kalten Mauer suchte Mary sich den Weg und eilte so schnell sie es wagen konnte nach unten. Sie konnte weder sehen, wohin sie ging, noch woher sie kam, sie sah nur die wenigen Stufen direkt vor ihr.
    „Wir sind schon unten, Mary“, sagte John. „Da vorne brennt eine Lampe, die nehmen wir mit uns.“
    Der Geruch der Talgkerze stieg ihr in die Nase, noch bevor sie das flackernde Licht der Laterne sehen konnte, die am Fuß der Treppe an einem Eisenring in der Wand hing. Sie roch auch noch andere Dinge: Feuchtigkeit, Moder und Staub und uralte Gerüche, die sie nicht benennen konnte. Sie war sich auch nicht sicher, ob sie das überhaupt wollte.
    Und so unwirklich das auch war, sie ertappte sich dabei, dass sie andauernd an das abgeschlagene Haupt Johannes des Täufers denken musste, und fragte sich, wo genau man es aufbewahrte.
    „Wo sind wir?“, fragte sie unsicher, als John die Laterne von der Wand nahm. „Ist das der Keller der Kathedrale?“
    „In gewisser Art schon“, sagte er und nahm sie bei der Hand, um sie wieder zu führen. „Beeilen Sie sich, wir dürfen nicht stehenbleiben.“
    Sie folgte ihm ohne große Begeisterung, aber sie hatte auch keine Lust, zurückzubleiben. Die Laterne in Johns Hand trug wenig dazu bei, die tiefe Dunkelheit um sie herum zu durchdringen. Alles, was sie erkennen konnte, waren noch mehr Steinpfeiler und noch mehr der gleichen, niedrigen Türen wie die, durch die sie gekommen waren. Diese hier waren jedoch mit schweren, eisernen Vorhängeschlössern versperrt. Mary fühlte, wie sie Spinnweben berührte, die an ihren Armen und in ihrem Gesicht hängen blieben. Und sie war sich sicher, das Huschen von Ratten zu vernehmen, die vor dem Lichtstrahl der Laterne flohen.
    „Woher wissen Sie, wohin wir gehen?“, fragte sie, atemlos von ihrem Bemühen, mit ihm Schritt zu halten. „Sie sagten, Sie wären seit Jahren nicht mehr hier gewesen.“
    „War ich auch nicht“, bestätigte er. „Aber an diesen Weg hier erinnere ich mich sehr genau.“
    Mary wischte eine weitere Spinnwebe von ihrem Hut. „Es fällt mir schwer zu glauben, dass einer der Mönche Sie hier heruntergeführt hat.“
    „Oh nein“, sagte er. Im Schein der schwankenden Laterne wirkte sein Lächeln geisterhaft. „Das hier ist nichts, was sie gerne den Besuchern zeigen würden. Nein, ich war mit einem Freund zusammen, und wir entdeckten diesen Weg auf eigene Faust. Wir hatten es ziemlich eilig, hinauszukommen, so wie wir beide jetzt.“
    „Aber durch diesen Gang?“
    „Ich nehme nie gerne den leichtesten Weg“, entgegnete er vergnügt. „Etwas, an das Sie sich werden gewöhnen müssen, meine ach so praktische Dame.“
    Mary war ganz und gar nicht beruhigt. Im Untergrund einer uralten französischen Kathedrale herumzuwandern war nicht gerade der übliche Zeitvertreib vornehmer Gentlemen. Selbst wenn es schon Jahre her war, warum hatten John und dieser unbekannte Freund es so eilig gehabt zu entkommen? Was für einen Unfug hatten sie angerichtet?
    Sie wusste es nicht. Und je weniger sie wusste, desto mehr fragte sie sich, warum sie so vertrauensselig gewesen war, mit ihm hier herunterzukommen. Schließlich wusste sie kaum mehr über ihn als seinen Namen. Und das war auch nicht sehr beruhigend.
    „Sind Sie sicher, dass dies der Weg zur Straße ist?“, wagte sie zu fragen. „Wenn es so viele Jahre her ist, dass Sie das letzte Mal hier waren, nun, dann …“
    „Erst hinunter, dann wieder hinauf, immer die gleiche Richtung“, sagte er und drückte kurz ihre Hand. „Zumindest ist es das, woran ich mich erinnere … haben Sie das gehört?“
    Sie hatte. Die Schritte verursachten ein leichtes Echo und kamen näher und näher. Es musste ihr Verfolger sein. Niemand sonst konnte wissen, dass sie hier waren.
    „Hier.“ John packte Mary am Arm und zog sie mit sich hinter eine der dicksten Säulen. Er stellte die Laterne dicht bei der Mauer ab, riss den Hut vom Kopf und stülpte ihn über die Laterne, um das Licht abzudecken. Sofort umhüllte sie tiefe Dunkelheit, undurchdringlich und nachtschwarz.
    „Seien Sie tapfer, Mary.“ Sie hörte nicht nur, wie John die Worte dicht an ihrem Ohr flüsterte, sie fühlte sie. Worte, so warm wie eine Liebkosung, und sein Körper war ihr ganz nahe. „Stehen Sie so still da, wie Sie nur können. Und überlassen Sie alles andere mir.“
    Die Schritte waren nicht mehr zu hören. In Dunkelheit gehüllt wie Mary und John, bemühte der Mann sich jetzt

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