Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lady Marys romantisches Abenteuer

Lady Marys romantisches Abenteuer

Titel: Lady Marys romantisches Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
Vom Netzwerk:
ertragen, keine eigene Einladung von Seiner Hoheit erhalten zu haben, die …“
    „Ist es das, was Sie glauben?“, fragte er ungläubig. „Dass ich beleidigt bin, weil ich keinen dummen Brief bekommen habe?“
    Gereizt fuhr sie mit der Hand durch die Luft. „Was für einen anderen Grund sollte es denn geben? Diana sagt, Sie müssten wohl beim Kartenspiel mit dem Prinzen Geld verloren oder sich mit ihm wegen einer Frau gestritten haben. Aber ich bin mir sicher, es ist ganz einfach nur Ihr Stolz.“
    Er schüttelte voller Empörung den Kopf. „Bei Ihnen ist immer alles einfach und rein, nicht wahr? Kein Wunder, dass Ihre Schwester mehr über Männer weiß, als Sie je wissen werden.“
    Das saß. „Schulden Sie Seiner Hoheit Geld? Ist es das? Oder haben Sie sich mit ihm wegen einer Frau überworfen?“
    „Ich versichere Ihnen, keines von beidem.“
    „Dann werden Sie es mir sagen?“ Mary konnte spüren, wie ihr vor Aufregung und Wärme der Schweiß den Rücken und zwischen den Brüsten hinunterlief. „Oder wollen Sie mich zwingen, es zu erraten?“
    Er trat vor und überwand den Abstand, den sie ängstlich zu ihm hielt. Jetzt war auch er zornig. Er war so wütend auf sie, dass sie seinen Zorn wie eine weitere Hitzewelle spüren konnte.
    „Ich zwinge keine Frauen, etwas gegen ihren Willen zu tun. Noch nicht einmal Damen.“
    Sie widerstand dem Bedürfnis, vor ihm zurückzuweichen. Diese Befriedigung wollte sie ihm nicht geben. „Dann hören Sie auf, so stur zu sein, und sagen Sie es mir endlich!“
    „Ich tue Ihnen den Gefallen, Mylady“, sagte er und betonte jedes Wort. „Gott weiß warum ich es tue. Nicht aus Stolz will ich nicht mit Ihnen in das Schloss gehen, sondern weil ich Ihnen die Schande meiner Gegenwart ersparen möchte. Ihretwillen lehnte ich ab, Mylady, nicht meinetwillen.“
    „Meinetwegen?“ Immer noch zu zornig, um in seiner Erklärung irgendeinen Zusammenhang erkennen zu können, schüttelte sie den Kopf. „Wie können Sie jetzt alles auf mich schieben? Das ergibt absolut keinen Sinn! Wie könnte mir Ihre Gegenwart Schande bereiten?“
    „Das müssen Sie sich selbst beantworten, Mylady“, erwiderte er und wandte sich ab.
    „Warten Sie“, rief sie und folgte ihm durch ein Beet. „Sie können nicht gehen, bevor Sie mir nicht auch noch den Rest erzählt haben.“
    Dieses Mal schüttelte er sie ab. „Eine Frage, eine Antwort. Das ist alles. Nun bitte ich Sie, mich zu entschuldigen. Ich muss mich Seiner Hoheit dem Prince de Condé zu unserer üblichen Spiel- und Hurentour anschließen.“
    „Dann werde ich mich eben nach der Begleitung eines Herrn umsehen, der – der ehrlich und zuvorkommend ist.“ Es war eine miserable Retourkutsche, und dass Mary es wusste, machte sie nur noch wütender, als er jetzt zum Tor schritt. „Ich werde es jetzt gleich tun, Mylord, noch in diesem Augenblick.“
    „Dann gehen Sie doch“, rief er, ohne sich noch einmal umzusehen. „Und mein von Herzen kommendes Mitgefühl für den armen, zuvorkommenden Wicht, den Sie treffen werden.“
    Außer sich vor Zorn riss Mary die Tür auf, die zurück in den Gasthof führte. Bei ihrem Erscheinen stoben die Diener auseinander, die sie und John durch das Fenster beobachtet hatten. Einer der Küchenbediensteten verweilte noch, auf dem Gesicht einen Ausdruck wie ein Kaninchen, das durch das Licht einer Laterne geblendet wird.
    „Schau nicht so dämlich“, sagte Mary frostig. Dabei vergaß sie, dass nur wenige der Bediensteten Englisch sprachen.
    Seine Augen wurden noch größer. „ Je ne comprends pas, ma demoiselle ?“
    „Ach, zum Kuckuck, ich verstehe auch nichts“, murmelte Mary vor sich hin und ging zur Treppe.
    „Lady Mary?“
    Mit einem Seufzer drehte sich Mary zu Miss Wood um, die in der Tür des Raums stand, in dem sie zuvor gegessen hatten. Hinter ihr tauchte eine englische Dame in Witwenkleidung auf. Miss Wood hatte sie kurz zuvor kennengelernt. Die beiden schienen eine sichtlich angenehme Zeit im Gespräch verbracht zu haben, worüber sie auch immer gesprochen haben mochten. Singvögel, Lyrik, Psalmen? Nun, worüber Miss Wood sich eben so unterhielt.
    „War es Ihnen möglich, Seine Lordschaft noch einzuholen, Mylady?“, fragte sie mit strahlendem Lächeln.
    „Ja, Miss Wood“, sagte Mary verärgert. „Aber es war mir nicht möglich, ihn dazu zu überreden, uns morgen zu begleiten.“
    „Oh nein.“ Miss Wood schnalzte leicht missbilligend mit der Zunge. „Und ich war mir sicher, Sie könnten

Weitere Kostenlose Bücher