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Lady meines Herzens

Lady meines Herzens

Titel: Lady meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rodale Maya
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Apotheke gehen und Wrights Tonikum kaufen sollen. Sie hätte eine ganze Flasche des Gebräus herunterstürzen sollen.
    Aber sie hatte es nicht getan. Die magische Verbindung und das blinde Verständnis zwischen ihnen waren geradezu greifbar. Sie vertraute ihm, und er vertraute ihr. Zudem hatte sie das Gefühl, ihn zu kennen wie keinen anderen Menschen auf dieser Welt. Und wie gut er sie kannte! Allein die Berührung seiner Hände hatte sie aufrecht gehalten, obwohl sie zugleich von Küssen träumte und davon, sich ihm ganz hinzugeben.
    Was auch immer es war, das sich zwischen ihnen entwickelte – es war zu gut, zu selten und zu wertvoll, um es nicht auszukosten. Dennoch schien es keine Alternative für sie zu geben. Er schäkerte zwar mit ihr, aber zugleich sprach er deutlich von seiner Absicht, Clarissa zu heiraten.
    Sie beobachtete, wie er aufstand und die Loge verließ. Ihr Herz begann unkontrolliert zu rasen. Kam er etwa zu ihr?

Kapitel 27
    »Sophie.« Brandon flüsterte ihren Namen aus dem dunklen Hintergrund der Loge. Seine Stimme ließ ihr Herz noch schneller rasen, und kurz gestattete sie sich, den Triumph zu genießen. Er war zu ihr gekommen. Er rief ihren Namen.
    »Ach, die junge Liebe«, bemerkte Alistair. Juliannas Miene verfinsterte sich.
    Sophie ermahnte sich. Sie musste sich von Brandon fernhalten – nicht nur, weil ihr sonst der Verlust ihrer Kolumne drohte, sondern auch zu ihrem eigenen Wohl. Aber das war leichter gesagt als getan. Im Augenblick waren ihre Karriere und ihr Überleben noch ihre geringste Sorge. Brandon war hier. Weil er mit ihr sprechen wollte.
    Sophie glitt in den Schatten, ohne länger darüber nachzudenken. Im hinteren Teil der Loge war es stockdunkel, aber langsam gewöhnten sich ihre Augen daran, bis sie seine Gestalt erkannte. Es war reine Verrücktheit, hier mit ihm zusammenzustehen. Lady Richmond könnte seine und ihre Abwesenheit bemerken und die richtigen Schlüsse ziehen …
    »Sophie«, wisperte er ihren Namen erneut. Alle Gedanken wichen einem einzigen, der beständig durch ihren Kopf kreiste: Er ist der Richtige.
    Brandon war so groß, so stark, und in dieser engen Loge war seine männliche Präsenz schier überwältigend. Schon übernahm ihre Fantasie wieder das Kommando, und sie stellte sich allerhand verbotene Aktivitäten vor, denen sie sich hingeben konnten. Weil es dunkel war, konnte er nicht sehen, wie sie errötete. Wenigstens das war beruhigend.
    Sie wollte es, die Intimität, seine Berührung. Sie wollte es genießen, dass er zu ihr gekommen war. Zugleich war es aber schrecklich gefährlich, und sie war sich dieser Gefahr bewusst. Ihr Herz hatte sie längst an ihn verloren, aber bisher hatten sie sich immer zurückgehalten und sich keine Freiheiten herausgenommen. Jetzt mit ihm in der Dunkelheit zu stehen, beschwor all die Dinge herauf, die sie tun konnten.
    »Sophie …«, murmelte er erneut. Sein Arm legte sich um ihre Taille. Abwehrend hob sie die Hände und legte sie auf seine Brust. Unter den Handflächen spürte sie das beständige Schlagen seines Herzens. Ihr eigenes Herz schlug wie im Fieberwahn.
    »Was wollen Sie hier?«, flüsterte sie. Ihre Worte wurden garantiert von Alistair und Julianna belauscht.
    »Wer ist der Mann, mit dem Sie heute hier sind?«, wollte er wissen. Seine leise Stimme duldete keine Ausflüchte.
    In der Dunkelheit musste sie lächeln. Darum ging es also.
    »Eifersüchtig?«, fragte sie neckend.
    »Ja«, gab er zu. Sein Atem strich heiß über ihren Hals. Ein Schauer erfasste sie.
    Obwohl sie nicht beabsichtigt hatte, Alistair diesbezüglich auszunutzen, konnte sie ein kleines Triumphgefühl schwerlich unterdrücken. Brandon fühlte etwas, was dem Gefühl ähnelte, mit dem sie jedes Mal konfrontiert war, sobald sie ihn mit Clarissa sah. Es war jener zerstörerische und herzzerreißende Neid.
    Er brauchte nicht eifersüchtig zu sein, doch das sagte sie ihm nicht. Alistair war ein S.B.I.K.V.M., also ein sicherer Begleiter in Kutschen, vermutlich männerliebend. Aber das ging Brandon nichts an, und sie sah keinen Grund dafür, ihn aufzuklären.
    Sie würde seine Ängste nicht zerstreuen. Sollte er doch eifersüchtig sein!
    »Was suchen Sie überhaupt hier? Sie gehören woanders hin«, sagte sie leise. Brandons warme Hand ruhte auf ihrem Rücken. Er zog sie mit Nachdruck an sich, als wollte er widersprechen, nein, er gehörte hierher, an ihre Seite. Wenn das Summen ihrer Nervenfasern, die jede seiner Berührungen mit einem Beben

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