Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)
ein paar Jahren jemand erzählt, dass sie irgendwann ein eigenes Geschäft für Damenmode unterhalten sollte und nebenher heimlich zusammen mit ein paar sehr interessanten Damen einer jungen Frau den Start ins Geschäftsleben erleichtern würde, sie hätte demjenigen wohl nicht geglaubt.
Sie selbst hatte auch keinen leichten Start und musste, genauso wie Linda gegen eigene Zweifel ankämpfen. Nun gut, diese Zweifel wurden damals sehr verstärkt durch ihren Mann Fred. Damals waren sie schon 20 Jahre verheiratet und führten eine klassische Ehe im wunderschönen Sauerland. Ihr Mann verdiente den Lebensunterhalt und sie kümmerte sich um die beiden Söhne, den Haushalt und alles „drum herum“.
Dann kam von der Firma, bei der ihr Mann schon lange angestellt war, ein interessantes Jobangebot in Hamburg. Gegen ihre Zweifel und Voreingenommenheit und aus Liebe zu ihrem Mann, der sich auf eine neue spannende Herausforderung freute, zogen sie dann in die gr oße Stadt. Dieser Schritt fiel ihr unsagbar schwer, da ihre beiden Söhne in der geliebten Heimat blieben. Beide mit ihren 22 und 24 Jahren, waren so eingebunden in Beziehungen, Studium und Ausbildung, dass sie nicht fortgehen wollten. Aber damals war es für Brigitte selbstverständlich, mit ihrem Mann zu gehen und ihre klassische Frauenrolle beizubehalten. Worüber sie im Nachhinein auch sehr froh war. Denn die beiden Jungs konnten sich gut beweisen und zeigten, wie erwachsen und selbstständig sie waren. Und Brigitte selbst entwickelte sich auch zu einer anderen tafferen Frau. Denn schon kurz nach dem Einleben in Hamburg, fiel ihr die Decke auf den Kopf. Zwar hatte sie recht schnell Kontakt zu anderen Frauen durch Besuche verschiedener Koch- und Nähkurse, aber so richtig waren ihre Tage nicht ausgefüllt. Erst die Anmerkung einer Bekannten in einem Nähworkshop, sie könne so gut mit Stoffen umgehen und hätte einen so tollen modischen Geschmack, das wäre ein verschwendetes Talent, wenn sie das nicht nutzen würde, brachte sie auf die verwegene Idee, eine Boutique zu eröffnen. Eine ganze Zeit trug sie diesen Gedanken bei sich und schmückte ihn immer mehr aus, bis sie ihren Mann einweihte. Dieser war aber leider sehr skeptisch, um nicht zu sagen dagegen, und hatte sie mit seiner negativen Meinung selbst in arges Zweifeln gebracht. Er hatte die Befürchtung, dieses Wagnis einer Selbstständigkeit seiner Frau wäre zu hoch und er traute seiner Frau nicht zu, so etwas erfolgreich auf die Beine zu stellen. So raubte er ihr zunächst das Selbstvertrauen, gar nicht böswillig sondern aus Unkenntnis der Stärke seiner Frau.
Aber letztendli ch hatte sie es einfach gewagt, dieses prächtige Geschäft angemietet und sich an die Planung ihrer kleinen Boutique gemacht. Ihr Mann merkte dann schnell wie ernst ihr diese Idee war und hatte sie irgendwann mit Hingabe unterstützt. Heute war er unheimlich stolz auf das, was sie geschaffen hatte. Und für Brigitte selbst war es jetzt, nach fast zwei Jahre, ein tolles Gefühl hier zu stehen und sich Gedanken darüber machen zu können, wo Verflixt nochmal sie die neuen Kleider am Besten platzieren könnte.
Yvette
Diese Tarnung erschien ihr wirklich fast perfekt. Überhaupt war Yvette in vielerlei Hinsicht froh über ihre Idee mit dem Rennrad als Fortbewegungsmittel.
Sie hatte es sich als Vertraute von Linda zur Aufgabe gemacht, ihren Schützling möglichst engmaschig unter Beobachtung zu halten, damit der nichts unternahm, wovon der Zirkel nichts erfuhr und dann keine Möglichkeit war, darauf zu reagieren. Die anderen Zirkeldamen hätten sie wohl für verrückt erklärt, einen solchen Aufwand zu betreiben. Doch für Yvette schien es die beste Lösung, mit dem Charakter von Linda umzugehen, der so ganz konträr zu ihrem eigenen war.
Yvette war immer schon sehr zielstrebig und auch bei dieser Aufgabe Namens Linda war es Yvette ein Anliegen, diese äußerst korrekt und ohne Einschränkung zu erfüllen. Schon allein auch aus Verbundenheit dem Zirkel gegenüber, der sie vor über zwei Jahren auch so stark unterstützt hatte, beim Aufbau ihres Salons. Da bestand der Zirkel nur aus Kim und war noch gar nicht gegründet. Damals hatte Yvette bewusst jemanden gesucht, der ihr bei der Verwirklichung ihrer Pläne für ein eigenes Kosmetikstudio mit Ratschlägen zur Seite stehen konnte. Bei einer Jubiläumsfeier in dem Kosmetikstudio, in dem sie ihre Ausbildung absolviert hatte, fiel ihr eine Frau auf, die auch als Gast dort war, so dass
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