Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)
sportlichen Art. Außerdem freute sie sich darüber, dass Linda in einen Bus gestiegen war, der eine andere Richtung einschlug als die zu Lindas Wohnung. „Endlich passiert mal etwas“, dachte sie bei sich.
Sie heftete sich an die Fersen des Busses und merkte schnell, dass sie gut mithalten konnte. Das machte sie schon etwas stolz, nicht eingerostet zu sein. Denkste!
Recht schnell musste Yvette sich eingestehen, dass der Bus, der, je weiter er stadtauswärts brauste, immer weniger Haltestellen anfuhr, doch die bessere Ausdauer hatte.
Irgendwann lang sie so weit hinter dem Buß, dass sie diesen nicht mehr sehen konnte und sie sich nur noch an den Haltestellen orientieren konnte, die der Bus vor ihr passiert haben musste. Inständig hoffte sie , es rechtzeitig zu bemerken, sollte Linda an einer Station aussteigen.
Nach einigen weiteren Kilometern, Yvette war schon reichlich ausgepowert und schweißgebadet, beobachtete sie genau das. Linda war an einer breiten Landstraße ausgestiegen und ging nun zu Fuß in Richtung eines Schotterwegs. An dessen Anfang erkannte Yvette ein großes Schild mit dem Abbild eines Pferdekopfes.
Völlig abgekämpft suchte sie sich ein schattiges Plätzchen am Seit enstreifen des Fahrradweges im kniehohen Gras mit Blick auf den Schotterweg. Sie beschloss, sich ein paar Augenblicke auszuruhen, um dann den Weg zurück anzutreten. Auf den Hof wollte sie Linda nicht folgen um nicht aufzufallen. Wenigstens wusste sie nun, dass Linda sich scheinbar konkret an die Umsetzung der Shooting Pläne gemacht hatte.
Nach einem großen Schluck Wasser aus ihrer Trinkflasche lehnt e sie sich zurück ins kühle feuchte Gras und mit dem Gedanken, sich ab jetzt nicht mehr so verrückt zu machen bei der Beschattung von Linda, schlummerte sie erschöpft ein.
Linda
Fasziniert schritt Linda den breiten Kiesweg dem Pferdehof entgegen. Sie hatte tags zuvor mit der Besitzerin Frau Aschenberg einen Termin vereinbart, um Lindas Anliegen zu besprechen und sich den Hof und die Gegebenheiten anzusehen.
Das , was sie nun sah, entsprach genau ihren Vorstellungen eines Reiterhofes, zumindest schon mal aus der Ferne. Der Schotterweg schlängelte sich noch bestimmt 300 Meter durch mit Holzzäunen begrenzte Grasflächen. Auf ihnen tummelten sich allerlei Ponys und Pferde.
Der Weg mündet e in einem großen Platz, der gesäumt wurde von drei großen Backsteingebäuden und diversen Holzställen. Es herrschte ein reges Treiben auf dem Gelände. Überall sah sie, in Reithosen und –stiefeln gekleidete Menschen unterschiedlichen Alters, herumwuseln. Auf einem eingezäunten Dressurparkour sah sie eine junge Frau in eleganter Sitzhaltung auf einem nachtschwarzem Rappen trainieren, unter Beobachtung einiger anderer Reitbegeisterter und einer streng dreinblickenden Dame, die sehr aufmerksam verfolgte, was die junge Schülerin präsentierte. Mit lauter Stimme korrigierte sie immer wieder die Haltung der jungen Frau.
Auf der anderen Seite des gekiesten Vorplatzes hat te eine Gruppe Mädchen einige Ponys an einen Schlagbaum gebunden und war dabei, die kleinen Zotteltiere gründlich zu striegeln und die Hufe auszukratzen.
Alle waren so beschäftigt, dass keiner bemerkte wie Linda sich unsicher auf dem Hof umsah, ohne sich zu trauen, jemanden anzusprechen.
Bis auf ein Mal ein großer zotteliger Berner Sennenhund mit lautem Gebell auf sie zugelaufen kam. Innerlich machte Linda sich darauf gefasst, im nächsten Moment von dem großen Hund angesprungen und umgestoßen zu werden, da bremste er abrupt ab, ließ sich auf die Vorderläufe sinken und wedelte mit dem Schwanz. Die riesigen Knopfaugen waren auf Linda gerichtet. Augenblicklich war sämtliche Aufmerksamkeit der anwesenden Menschen auf Linda gerichtet, die darauf mit einem hochroten Kopf reagierte und verlegen in die Runde lächelte. Dann wurde ihr bewusst, dass sie vielleicht etwas sagen sollte. Mit krächzender Stimme sagte sie, an alle gewandt, sie habe einen Termin mit Frau Aschenberg.
Bereits vor diesen Worten hatte sich aus der Reiterschar eine große Blondine gelöst und war auf sie zugekommen, wobei sie sanft den wuscheligen Hund zur Seite drückte. Diese reichte Linda nun die Hand und erläuterte dabei mit einem frischen Lächeln auf den Lippen, sie sei Frau Aschenberg und die Verantwortliche für diesen ganzen Haufen hier. Und dass es auf ihrem Hof üblich sei, sich zu duzen, also ihr Name wäre Angelika, lieber wäre ihr aber Angie. Mit einem Blick in die Richtung
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