Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)
selbstkreierten Cocktails wiederkehrte, wurde die Stimmung sehr ausgelassen.
Zusammen mit dem Barkeeper hatten sie an einem dieser legendären Abende einen eigenen Cocktail zusammen gemischt, der seitdem fester Begleiter solcher Zusammenkünfte war.
Viele verschiedene Mixturen wurden ausprobiert um ein en Geschmack zu kombinieren, der jede der fünf Frauen begeisterte. Das letztendliche Gemisch bestand aus 2cl Gin, 1cl Whiskey, 4cl Grapefruitsaft und 4cl Tonic Water. Aufgefüllt wurde das Ganze mit zerstoßenem Eis und garniert mit einem kleinen Spieß, auf dem eine getrocknete Feige, eine Dattel und ein Viertel einer Aprikose aufgespießt waren.
Für den fertigen Cocktail schlug Yvette spontan den Namen „She“ vor, was mit begeistertem Zuspruch angenommen wurde. Yvette musste sich erst mal wieder Gehör verschaffen bei dem überschwänglichen Geplapper der anderen, um zu erklären, dass sie eigentlich das asiatische Wort „Qi“ meinte, begründet in ihrer Leidenschaft für das Tai Chi.
Gerade diese Doppeld eutigkeit in dem ausgesprochenen Wort von Weiblichkeit und der ganzheitlichen Lebensenergie, war dann für alle das Tüpfelchen auf dem „i“ für die Wahl des Namens „She“.
Meistens wurden im Laufe eines solchen Abends so einige Runden „She“ bestellt, aber da er bewusst nicht so viel Alkohol enthielt, blieben sie vom Kater am nächsten Morgen meist verschont.
An diesem Abend war , die verschworene Gemeinschaft der Frauen etwas gelockert. Kims Mann war für das Wochenende aus London nach Hamburg gekommen. Daher war die Damenrunde heute Abend um einen attraktiven Mann reicher. Kim wollte ungern für sie beide wertvolle Stunden ohne ihn verbringen, wofür die anderen Verständnis hatten. Nun beobachten sie amüsiert, wie Kim und Glenn wie ein frisch verliebtes Teenagerpaar turtelten und sich verliebte Blicke zuwarfen.
Nur Yvette zeigt e sich genervt und gereizt. Innerlich setzte ihr die Vertrautheit zwischen Kim und Glenn arg zu. Sie gönnte ihrer Freundin zwar diese glücklichen Stunden, aber den Neid auf dieses Glück konnte sie nicht recht abstreifen. Für sich konnte sie es sich kaum vorstellen, dass irgendwann ein Mann in ihr Leben treten würde, mit dem sie eine harmonische Beziehung führen könnte. Sie ahnte, dass sie daran nicht ganz unschuldig war. Nach einer schlimmen Enttäuschung waren Männer für sie nur noch Mittel zum Zweck, als netter Zeitvertreib. Meinte es doch einer ernst und bemühte sich um sie, fühlte sie sich schnell eingeengt und ließ denjenigen nicht an sich heran. Aufgrund ihrer schlechten Erfahrungen hatte sie die Befürchtung, ihre hart erarbeitete Unabhängigkeit und ihr Herz zu verlieren. Genau das war ihr damals mit ihrer letzten ernsthaften Liaison, mit dem unglaublich attraktiven Jan passiert. Geblendet von seinem Äußeren und seinem beeindruckenden Auftreten, war sie ihm völlig verfallen und hätte durch die rosarote Brille fast ihren Traum vom eigenen Kosmetikstudio aufs Spiel gesetzt.
Erst mit Hilfe von Kim, die sie damals kennen lernte, durchschaute sie das falsche Spiel von Jan und kam dahinter , was er wirklich von ihr wollte.
Zutiefst verletzt, traut e sie nun keinem Mann auch nur fünf Meter über den Weg. Sobald sie bemerkte, dass ein Mann nach den ersten Nettigkeiten ernsthaftes Interesse an ihr zeigte, war sie auch schon auf der Flucht.
Vor den anderen Frauen gab Yvette es natürlich nicht zu, dass sie sich nach einem Mann an ihrer Seite sehnte und versuchte es innerlich zu verdrängen. Allerdings hatten die anderen Zirkeldamen, die mittlerweile ja auch alle Freundinnen waren, sie schon längst durchschaut. Gerade an Abenden wie diesen fielen allen Yvettes Laune und die heimlichen Seitenblicke auf Kim auf. Erst Brigittes Versuch, sie mit einem Gespräch über den Rennradausflug zum Reitstall bei der Verfolgung von Linda, abzulenken, zauberte ein verschmitztes Lächeln auf Yvettes Lippen. Etwas verlegen erzählte sie von ihrer Verfolgungsfahrt und wie sie völlig erschöpft irgendwann im nassen Gras liegend aufwachte und dann noch die lange Heimfahrt antreten musste. Sie beschwerte sich über den immer noch anhaltenden Muskelkater und schwor, dass sie ab jetzt Lindas Überwachung etwas lockerer handhaben würde.
Als Alexandra sich für eine kleine Pause zu den beiden gesellte, besprachen die drei bei einer weiteren Runde „She“ ein paar Einzelheiten für das bevorstehende Fotoshooting.
Zunächst war Lexa ja sehr überrascht gewesen über
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