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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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sagt er. »Du bist ganz konfus, darum kann ich dich hier nicht gebrauchen, vor allem, weil wir es mit Polizisten zu tun haben.«
    »Ich gehe nicht weg. Das kann ich nicht.«
    »Ich will dich hier nicht haben, Jake.« Gabbys Stimme klingt gereizt. »Wenn ich dir helfen soll, dann gehst du verdammt noch mal nach Phoenix, um einen klaren Kopf zu kriegen.«
    Ich bestehe nicht darauf.
    Ich weiß es besser.
    Gabby mustert mich eine Weile, dann greift er nach dem Zigaretten päckchen. »Warum gehst du nicht nach Hause und ruhst dich etwas aus? Morgen steigst du in das Flugzeug. Finde raus, was immer du rausfinden willst, und ich kümmere mich um alles hier.«
    Es gefällt mir nicht, aber der Entschluss ist gefasst.
    Wir stehen auf und gehen zur Tür.
    Gabby bleibt am oberen Ende der Treppe stehen und fordert mich auf, mich zu melden, wenn ich in Phoenix ankomme. »Ich will eine Nummer, unter der ich dich bei Bedarf erreichen kann.«
    »Es bringt mich um, einfach wegzulaufen.«
    »Du läufst nicht weg.«
    »Diane ist tot, und alle Antworten, die ich brauche, sind genau hier. Wenn das nicht weglaufen ist, was zum Teufel mache ich denn dann?«
    Gabby hält inne, dann sagt er: »Du verabschiedest dich von deiner Frau.«

– 22 –
    Ich fahre vom Parkplatz in Richtung Westen zum Highway. Heute Abend gibt es kaum Verkehr, und als ich die Auffahrt hochfahre und beschleunige, will ich nicht wieder anhalten.
    Ich habe das Gefühl, ich könnte ewig weiterfahren.
    Ich denke an Diane. Ob sie sich auch so fühlte, bevor sie starb? War sie wirklich nach Phoenix unterwegs, oder fuhr sie einfach nur ins Blaue, um ihr Hirn zu lüften?
    Es dauert nicht lange, bis meine Gedanken düster werden, und ich tue mein Bestes, sie zu verscheuchen.
    Jetzt ist nicht die Zeit, an sie zu denken.
    Noch nicht.
    Stattdessen gehe ich alle Neuigkeiten von heute Abend durch und versuche, daraus schlau zu werden. Warum hätte Nolan die beiden Männer beauftragen sollen, mich zu überfallen? Und hatte Gabby recht? Gab es da irgendwen, der die Fäden zog?
    Falls ja, warum haben sie nicht einfach kurzen Prozess gemacht? Warum mit mir spielen, ohne mir zu sagen, wer sie sind oder was sie wollen?
    Und was war mit Diane?
    Warum sie töten?
    Etwas, das Nolan sagte, als wir in die Berge fuhren, kommt mir wieder in den Sinn und lässt mich nicht mehr los. Er sagte, es sei nicht meine Schuld, diesmal nicht.
    Wusste er irgendwas?
    Falls er hinter dem Überfall auf dem Parkplatz steckte, konnte er auch was mit Dianes Ermordung zu schaffen haben? Hat er mich deswegen mitten in der Nacht zur Identifizierung ihres Leichnams gefahren?
    Meine Erinnerungen an jene Nacht sind bruchstückhaft, benebelt vom Alkohol. Aber betrunken oder nicht, nichts von jener Nacht ergibt einen Sinn. Zu dem Zeitpunkt nicht und jetzt auch nicht.
    Gabby hatte recht.
    Auf die Art läuft so etwas nicht ab.
    Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr brennt es mir unter den Nägeln. Ich bin überzeugt, dass da irgendwas ist. Ich muss es nur kombinieren.
    Ich sehe auf die Uhr im Armaturenbrett. Es ist nicht so spät, wie es sich anfühlt, und ich beginne, an Nolan zu denken.
    Ich kann ihn heute Abend finden.
    Ich kann ihn dazu bringen, mir die Wahrheit zu sagen.
    Das ist eine schlechte Idee, aber das ist alles, was mir einfällt.
    – – –
    Ich parke in meiner Auffahrt und gehe zur Haustür. Das Verandalicht ist aus, und ich brauche eine Minute, um den Schlüssel ins Schloss zu kriegen. Als es klappt, öffne ich die Tür und gehe hinein.
    Das Haus ist dunkel bis auf einen blassgelben Schein, der vom Küchenherd kommt. Ein Licht anzulassen war Dianes Idee gewesen. Sie hasste es, in ein dunkles Haus heimzukehren. Das war ihre Gewohnheit. Jetzt ist es meine.
    Ich gehe durch den Flur in mein Arbeitszimmer und wühle mich durch die Papiere auf meinem Schreibtisch. Ich suche die Karte, die mir Nolan an dem Abend gab, als er mich zur Identifizierung von Diane fuhr, aber ich finde sie nicht. Ich suche in den Schubladen und den Bücherregalen, dann drehe ich um und gehe zurück ins Wohnzimmer.
    Die Karte liegt auf dem Couchtisch.
    Ich hebe sie auf und drehe sie um. Seine Handynummer steht auf der Rückseite. Ich starre sie einen Moment an und versuche, mir meinen nächsten Zug zu überlegen. Nolan ist meine einzige Chance, die Antworten zu finden, die ich brauche, und ich will mein Blatt nicht am Telefon ausspielen. Wenn ich ihn persönlich treffe, kann ich ihn dazu bringen, zu kooperieren.
    Ich nehme

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