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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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geschenkt, bevor er starb. Er bot mir sogar an, sie zu behalten.«
    Sie bittet mich, die Figur ganz genau zu beschreiben. Als ich fertig bin, sagt sie: »Das müssen sie sein.«
    »Gabby hat den Job gemacht.« Ich schüttele den Kopf. »Natürlich war er das.«
    Diane starrt geradeaus auf die Straße, ohne zuzuhören. »Bist du okay?«, frage ich.
    »Weiß er, was drin ist?«
    »Ich glaube nicht.«
    Sie dreht sich zu mir um.
    »Wenn wir die Diamanten von Gabby bekommen können und sie Briggs zurückgeben, würde er eventuell ...«
    »Nein, das würde er nicht.«
    »Wir müssen es versuchen.«
    »Du hast gesagt, das würde keine Rolle spielen.«
    »Aber wenn ich mich irre? Was, wenn es eine Chance gibt?«
    »Dafür ist es zu spät. Wir müssen heute Nacht weg. Anders geht es nicht.«
    Diane sagt nichts mehr. Sie grübelt immer noch darüber nach, aber wenigstens fürs Erste ist das Gespräch beendet.
    Ein paar Minuten später drosselt Diane das Tempo und biegt in eine dunkle Auffahrt ab, die um ein kleines Backsteinhausherum führt. Drinnen brennt kein Licht, und als sie den Motor ausschaltet, senkt sich Dunkelheit auf uns herab.
    »Hier warst du die ganze Zeit?«
    »Ja, gib mir fünf Minuten.«
    »Es wirkt verlassen«, sage ich.
    »Das ist genau der Punkt.« Sie öffnet die Tür, und das Deckenlicht scheint grell und weiß. »Ich bin sofort wieder da.«
    Ich greife nach ihrem Arm, und sie sieht mich an. »Wir packen das schon«, sage ich. »Weißt du das?«
    Diane nickt. »Ja.«
    Ich lasse sie los.
    Sie steigt aus und schließt die Tür. Ich sehe sie über den Rasen auf das Haus zulaufen. Als sie drinnen ist, steige ich aus dem Truck und ziehe das Handy aus der Tasche.
    – – –
    Das Telefon klingelt mehrmals, bevor Gabby antwortet. »Jake, wo ...«
    »Warum hast du mir nicht erzählt, dass du derjenige warst, der den Truck mit meinem Vater entführt hat?«
    Gabby zögert. »Wer hat dir das gesagt?«
    »Diane«, sage ich. »Sie hat ihn angeheuert.«
    »Was?«
    »Das wusstest du nicht?«
    »Das hat er mir nie erzählt«, sagt Gabby. »Du weißt doch, wie er war. Er hat den ganzen Scheiß für sich behalten.« Er hält inne. »Deine Frau ist also nicht ...«
    »Nein«, sage ich. »Ist sie nicht.«
    Er macht ein leises Geräusch.
    »Warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Das war nie ein Thema. Der Job war der Grund, warum ich beschlossen habe, Schluss zu machen. Die ganze Sache war ein Schuss in den Ofen. Dein alter Herr wurde wegen ein paar wertloser Figuren geschnappt.«
    »Tja, über die müssen wir uns unterhalten.«
    »Verpasse ich etwas?«
    »Kann schon sein.«
    Gabby wartet stumm.
    Ich blicke zum Haus hinauf und sehe, wie in einem der Zimmer das Licht angeht.
    »Jake, bist du da?«
    Ich lege los und erzähle ihm alles, was mit Briggs und Diane vorgefallen ist. Er hört zu und sagt kein Wort, bis ich die Figuren erwähne.
    »Innen drin?«
    »Sie hat gesagt, dass außer dem Mann, der sie beauftragt hat, niemand davon wusste, und der ist jetzt tot.«
    »Glaubst du ihr?«
    »Das lässt sich überprüfen.«
    Am anderen Ende der Leitung höre ich Gabbys Schritte. Etwas zerbricht.
    Danach herrscht Stille.
    »Na?«
    Nur das Kratzen eines Feuerzeugs ist zu hören.
    »Gabby?«
    »Ich muss los, mein Junge. Sorg dafür, dass du heute Abend in dem Flieger sitzt. Pünktlich um Mitternacht.«
    »Hat sie die Wahrheit gesagt?«
    »Ja.«
    Er will auflegen, aber dann fallen mir die Pavel-Brüder ein und ich halte ihn zurück. »Die beiden Typen in deinem Keller – ich weiß, wer sie sind.«
    Gabby wartet.
    Ich erzähle ihm Briggs Geschichte über das, was ihnen in Westafrika passiert ist und was sie getan haben.
    »Jetzt glaubt er, dass sie hinter uns her sind.«
    »Hat er sonst noch was gesagt?«
    »Nichts.« Gabby atmet ins Telefon und sagt: »Okay. Steig in den Flieger und ruf mich aus Nogales an.«
    »Was willst du gegen die unternehmen?«
    »Mach dir deshalb keinen Kopf. Alles ist unter Kontrolle.«
    Dann ist er weg.
    Ich lege auf und stecke das Telefon ein.
    In meiner Brust breitet sich eine Leere aus, und unwillkürlich denke ich, dass ich vielleicht einen Krieg ausgelöst habe.
    – – –
    Ich werfe einen Blick auf die Uhr, dann zum Haus hinüber und sehe Diane an einem der Fenster hin und her gehen.
    Sie hält ein Telefon ans Ohr. Die fünf Minuten sind längst um, und allmählich verliere ich die Geduld. Ich laufe über den Rasen zur Haustür, beuge mich vor und lausche. Ich höre nichts, also drehe ich den Türknauf

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