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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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hat er Bilder an ein paar meiner Kunden geliefert.«
    »Gestohlene Bilder?«
    Diane zögert. »Nicht immer.«
    »Warum hätte er sich diesmal gegen dich stellen sollen?«
    »Das hat er gar nicht. Es war von Anfang an ein schlechter Plan, und keiner hat erwartet, dass er stirbt.«
    »Was war das für ein Plan?«
    »Wentworth wollte eine Kette bilden«, sagt sie. »Jeder von uns sollte für die Person unter sich verantwortlich sein. Niemand wusste, wer sonst noch beteiligt war.«
    »Verstehe ich nicht.«
    »Wentworth hat mich reingebracht. Er gab mir die Versandinformationen, wohin der Truck fuhr, wann er ankam. Mein Job war es, jemanden anzuheuern, der den Truck anhalten und die Ladung stehlen sollte.«
    »Meinen Vater.«
    »Sein Job war es, ein Team aufzustellen, um den Truck zu entführen. Wentworth wusste nicht, wen ich beauftragt habe, und ich wusste nicht, wen dein Vater angeheuert hat. Hätte man einen von uns geschnappt, wäre es auf diese Weise unmöglich gewesen, die Spur zu der Firma zurückzuverfolgen, es sei denn, alle hätten ausgepackt.«
    »Aber falls doch einer gequatscht hätte, hätte es einen Dominoeffekt gegeben.«
    »Wie gesagt, es war ein schlechter Plan. Wir konnten nur Leute anheuern, denen wir vertrauten. So wollte Wentworth das haben, und er war der Boss.«
    »Und meinem Vater hast du vertraut?«
    »Er gab mir nie einen Grund, es nicht zu tun«, sagt sie. »Er hatte mich noch nie zuvor enttäuscht. Selbst nach seiner Verhaftung hat er der Polizei nichts gesagt. Er hat mit überhaupt niemandem geredet.«
    »Als du ihn im Gefängnis besucht hast, wolltest du rausfinden, wo sie die Diamanten hingeschafft hatten?«
    »Seine Crew hat sie irgendwo gelagert, und er wusste als Einziger wo.« Sie schüttelt den Kopf. »Ich war in Panik. Wentworth hat mich unter Druck gesetzt, und ich wusste, dass uns die Zeit davonlief. Es war ein dummer Fehler.«
    »Und da bist du zu mir gekommen. Du hast gedacht, dass ich es weiß?«
    Diane ist einen Moment still, dann sagt sie: »Zuerst ja, aber das änderte sich, als wir uns kennenlernten.« Sie berührt meine Hand. »Als ich sagte, dass du mir Mut für einen Neuanfang gemacht hast, war das nicht gelogen.«
    »Warum hast du mir nicht den Rest erzählt?«
    »Ich konnte nicht.«
    »Du hättest mir alles erzählen können.«
    »Ich dachte, du würdest mir nicht glauben, und ich wollte nicht riskieren, dich zu verlieren. Du warst so entschlossen, keine Fragen zu stellen und die Vergangenheit ruhen zu lassen.«
    Sie hat recht, und einen Augenblick lang fällt mir dazu nichts ein. Ich kann mich nur fragen, wie anders sich alles hätte abspielen können.
    »Ich frage jetzt.«
    »Und ich antworte.«
    Wir sind beide still.
    »Wenn seine Crew die Diamanten hat, was hindert sie denn daran, sie zu behalten, nachdem er tot ist?«
    »Die wissen nicht, was sie haben«, sagt Diane. »Ich habe deinem Vater erzählt, dass sie eine Ladung seltener Figuren für einen privaten Sammler stehlen. Er kannte die Wahrheit nicht, darum hätte die Crew es auch nicht gewusst.«
    »Meinst du nicht, dass er das überprüft hat?«
    »Falls ja, haben sie nur Kisten voller kleiner Figuren gefunden, genau, wie ich ihnen gesagt hatte. Die sind natürlich wertlos. Die Diamanten stecken gut verpackt innen drin.«
    »In den Figuren?«
    »So wurden sie ins Land gebracht.«
    Ich lehne mich auf dem Sitz zurück. »Jetzt lagert also ein Haufen Figuren irgendwo in Schließfächern, und keiner ahnt, wie viel sie wert sind ...«
    »Millionen.«
    Ich sehe sie an. »Millionen?«
    »Darum müssen wir auch weg. Briggs hat nicht die Absicht, mich laufen zu lassen, besonders wenn er die Diamanten nicht zurückbekommt.«
    Ich sage nicht sofort etwas. Ich denke daran, wie die Crew meines Vaters auf Millionen Dollar schweren Diamanten hockte, ohne einen blassen Schimmer zu haben.
    Diane fragt, woran ich denke.
    »Wie viele Figuren sind es?«
    »Sechzig«, sagt sie. »Zehn Kisten, sechs in jeder.«
    »Wie sehen die aus?«
    Diane hält die Hände einen halben Meter auseinander und sagt: »Sie sind ungefähr so groß. Es sind weiße Porzellanvögel. Die Diamanten stecken innen drin, in Samtbeuteln.«
    »Vögel?«
    »Tauben.« Eine Sekunde lang kann ich meine Stimme nicht finden. Diane zögert. »Warum?« Ich lächele. »Weil ich glaube, dass ich weiß, wo sie sind.«

– 38 –
    »Gabby hat so eine Figur.« Ich halte meine Hände auseinander. »Eine Keramiktaube, etwa so groß. Er sagte, mein Vater habe sie ihm

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