Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
einfach fantastisch!“ , hauchte Tüfdulusa , „niemals hätte ich damit gerechnet, dass das Silbervolk ein solches Wunderwerk hervorbringen würde.“
„Tüfdulusa“, fragte Lagon, „hast du eine Ahnung, warum das Silbervolk, ihre Schätze ausgerechnet hierher gebracht hat?“
„Genau!“ krächzte Bundun , „und warum ist es hier so kalt?“
„Gute Frage“, lobte Tüfdulusa , „erst mal glaube ich, dass dies hier nicht die ganze Silberhalle ist. Das hier ist nur die Waffenabteilung. Hier muss es noch mehr geben, wahrscheinlich in anderen Abteilungen. Und warum die Silberhalle hier eingerichtet wurde? Ich vermute, dass diese s Weltraumvehikel ursprünglich gar nicht als Aufbewahrungsort gedacht war. Aber als sich das Silbervolk in größter Not befand und sie ihre Errungenschaften verstecken mussten, bot sich dieser Ort natürlich an. Es gab genug Platz, um alles unterzubringen und hier oben waren sie fast unmöglich zu erreichen. So konnte das Silbervolk eine Sicherung schaffen , die unbefugtes Eintreten unmöglich machte. Denn wenn dieses Raumschiff so programmiert ist, dass es durchs Universum fliegt und nur alle hundert Jahre in die Nähe unseres Planeten kommt, ist es auch nur alle hundert Jahre möglich, das Portal, als den einzig möglichen Zugang hierher, zu öffnen. Durch die große Entfernung , würde das Portal keine Verbindung zum Raumschiff bekommen, wenn es irgendwo im Universum unterwegs ist.
Und was die Temperatur betrifft: Möglicherweise wollte das Silbervolk eine Umgebung schaffen, die genauso bewohnbar ist, wie die Atmosphäre in Lagrosiea. Aber im Weltall gibt es weder Luft noch Schwerkraft, deshalb wird das wahrscheinlich durch eine Reihe von Zaubern gewährleistet. Allerdings ist anzunehmen, dass das Silbervolk bei der Isolierung gepfuscht hat. Oder sie haben nicht damit gerechnet, dass dieses Schiff zehntausend Jahre durchs Universum fliegen würde. Auf jeden Fall war die Silberhalle die ganze Zeit über den Außentemperaturen ausgesetzt, bis die Luftfeuchtigkeit hier drinnen gefroren ist und über a lles eine Frostschicht gelegt hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich um das ganze Raumschiff ein Eismantel gelegt hat.“
Plötzlich fiel Lagon eine Vision wieder ein, die ihm der Stein gezeigt hatte. Ein silberner Schweif, der durch einen schwarzen Raum flog. Dann fiel ihm noch ein T eil der Prophezeiung von Sadija ein:
„Dur wirst dich ihm entgegenstellen, wenn der silberne Schweif über Lagrosiea schwebt.“
Sollte das heißen, dass diese einzigartige Maschine dafür sorgen würde, dass er sich Dorrok entgegenstellen musste?
Allerdings würde die Silberhalle sicher keinen Einfluss auf die Geschehnisse in Lagrosiea nehmen, solange sie hier oben ihre Bahnen zog.
In diesem Moment fiel ihm etwas auf. „Moment mal! Merkt ihr was?“ , fragte er seine Freunde und wies auf das magische Portal, durch das sie gekommen waren . „Es ist noch offen, obwohl die zehn Minuten, die es hätte offen sein müssen, längst vorbei sind.“
„Das kann nur eins bedeuten“, verkündete Tüfdulusa , „die Silberhalle hat ihre R eise durch das Universum beendet und setzt nun zur Landung in Lagrosiea an.“
„Aber wie kann das sein?“ , fragte Laffeila.
„Dafür kann es nur zwei Erklärungen geben. Die erste ist, dass wir, als wir hier eingedrungen sind, unwissentlich ein Geschehen in Gang gebracht haben, d as die Landung auslöst. Oder die automatische Steuerung wurde ausgeschaltet und irgendjemand hat die Kontrolle über dieses Schiff übernommen .“
„Und wer könnte das getan haben?“ , fragte Laffeila.
„Das müssen wir heraus finden!“, verkündete Bundun.
„Falsch!“ , widersprach Lagon, „ich muss das heraus finden! Ihr bleibt hier, bis die Luft rein ist. Dann verschwindet ihr zurück durch das Portal und versucht euch zum nächsten Zugang zum Portalnetzwerk der Liewanen durchzuschlagen. Kehrt zurück nach Korroniea und erklärt Wrador, was hier los ist. Dann sollen sie Verstärkung schicken.“
„Bist du verrückt?“ , fragte Bundun empört , „wir lassen dich doch jetzt nicht allein!“
„Ich komme schon zurecht. Wichtiger ist es jetzt, dass Tüfdulusa und Liendra hier raus kommen. Sie sind wohl kaum in der Lage, gegen die Bruderschaft zu kämpfen. Und die Liewanen müssen verständigt werden! Wenn sie nicht erfahren, was hier passiert ist, können sie nicht mehr rechtzeitig reagiere n, wenn die Silberhalle plötzlich über ihren Köpfen
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