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Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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angewurzelt stehen. Nicht mal die Luftschiffe greifen in den Kampf ein, obwohl deren Geschosse uns erreichen könnten .“
    „Darüber mache ich mir keine Sorgen“, antwortete Waldorra, „allerdings denke ich, Dorrok hat diese Leute nicht anmarschieren lassen, damit sie nur zusehen. Aber jetzt kümmere dich lieber um die, die gerade versuchen uns umzubringen.“
     
    Sodoro versuchte Waldorras Ermahnung zu beherzigen. Doch dass der größte Teil von Dorroks Armee kein Interesse daran zu haben schien, sich an der Schlacht zu beteiligen, beschäftigte ihn weiter. Da erblickte er einen einzelnen Werwolf, der abseits von den anderen versuchte, die Mauer zu überwinden. Das irritierte Sodoro, denn sonst arbeiteten die Werwölfe immer in Rudeln. Dieser schien allerdings ein Einzelgänger zu sein. In Sodoro rührte sich fast ein wenig Mitgefühl. Obwohl der Werwolf durch den Vollmond stärker war als sonst , alleine würde er die Abwehr der Liewanen nicht durchbrechen können. Doch dann übermannte Sodoro erneut ein Schrecken, denn außer ihm hatte scheinbar niemand den Werwolf gesehen. Alle anderen waren mit den Rudeln beschäftigt. Dieser Einzelgänger wurde einfach übersehen! Sodoros Entsetzen steigerte sich noch, als er sah, wo der Werwolf einsteigen wollte.
     
    Nachdem d er wieder seine menschliche Gestalt angenommen hatte, schaffte er es , durch eine der Schießscharten in den Raum einzudringen, von dem aus, über große Zahnräder, die Stadttore geöffnet werden konnten. Aber alle Überlegungen von Sodoro kamen zu spät. Eine gewaltige Explosion zerstörte den Raum, in den der Werwolf eingedrungen war. Sie zerstörte auch den Mechanismus, der die Stadttore fest verschlossen hielt. Langsam öffneten sich die Tore.
    „Es ist zu spät“, sagte Waldorra, „jetzt kann sie niemand mehr aufhalten.“
    Und tatsächlich verriet ein zweites Hornsignal in den Reihen der feindlichen Truppen, dass Dorroks Armee nun bereit war, in Korroniea einzumarschieren.
    *
    Das Scheppern und Stampfen der vorrückenden Armee drang bis hoch hinauf zur Landerampe der Silberhalle. Sehr zum Unmut der dort stationierten Wachen. Nachdem Dorrok die Silberhalle eingenommen hatte, behielt er aus seinem engeren Kreis nur einige Söldner und Magier als Leibwächter. Alle anderen nahmen am Kampf teil. Die meisten aus der Leib wächtertruppe hielten sich in der Kommandozentrale auf. Von dort aus leitete Dorrok die Schlacht. Zwei Söldner und ein Magier waren allerdings an der Landerampe stationiert, durch die Dorroks Leute die Silberhalle gestürmt hatten . Sie sollten ein feindliches Eindringen verhindern. Dieser Auftrag gefiel den Wachen ganz und gar nicht. Sie fühlten sich von der Schlacht ausgeschlossen, und damit auch von der anschließenden Plünderung der Stadt. Entsprechend unmotiviert gingen sie ihrer Arbeit nach.
     
    Sie sahen in den klaren Nachhimmel . Wenigstens war das Wetter gut. E ine sternklare Nacht, bis auf eine Wolke, die unweit der Silberhalle vor sich hin dümpelte. Doch nein… sie dümpelte gar nicht. Sie glitt recht zügig voran, und das gegen den Wind… und trotz der geringen Höhe, in der sich die Silberhalle befand. Sie war nun auf Höhe der Landerampe. Die Form des Gebildes aus Luft und Wasserdampf war auffallend rund und wirkte zu flauschig, um als natürliche Wolke durchzugehen.
    „Was ist den n das für ein Objekt“ , fragte einer der Söldner, „solche Wolken sind doch nicht natürlich!“
    „Das muss ein Zauber unserer Feinde sein! Wir müssen den Meister verständigen!“, erwiderte sein Kollege.
    „Sei still, du Dummkopf!“, befahl der Magier, „wenn wir den Meister damit behelligen, wird er uns bestrafen. Mit so etwas müssen wir selbst fertig werden!“ Er ho b seinen Arm und schoss einen Lichtblitz auf die Wolke. Der Zauber flog darauf zu, drang in sie ein, trat auf der anderen Seite aber nicht wieder aus! Der Magier stutzte.
     

Urplötzlich rasten ein Duzend Lichtblitze auf die drei Wächter zu, trafen sie und ließen sie zu Boden sinken. Langsam drang die Wolke ins Innere der Silberhalle ein und löste sich dann auf. Hervor kam ein Teppich, auf dem Sabbal, Bundun, Luhan, Kopriep und Heggal saßen.
    „Hat besser geklappt, als ich gedacht habe“, meinte Luhan, „hätte gedacht, dass sie schneller und mit Verstärkung angreifen würden.“
    „Ich hab’s ja gesagt ! “, erwiderte Sabbal, „nichts fällt weniger auf, als eine Wolke am Himmel.“
     
    „Genug mit dem Eigen lob!“ , rief Heggal.

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