Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
mir doch nicht!“, prustete Mundra verächtlich, „blockiere du lieber die Tür, die zu m G ang führt.“
Als Laffeila dies mit einem Zauber erledigt hatte, trat sie wieder zu Mundra, die gerade durch ein Bullauge auf die Stadt hinab blickte.
„Sieh dir das an. Jetzt beginnt die Stadt, sich auch noch gegen die Luftschiffe zu verteidigen.“
Als Laffeila durch das Fenster sah, bemerkte sie , dass aus der Stadt Duzende Greife aufstiegen, die von der Stadtwache benutzt wurden. Sie flogen direkt auf die Luftflotte zu.
„Das wird denen sicher nicht gefallen“, erkannte Mundra.
„Dann leisten wir dabei unseren Beitrag“, rief Laffeila, „übrigens, wie bedient man diese Waffen?“
„Keine Ahnung. Aber so schwer kann das ja nicht sein.“
Sie sah sich die Steuerkonsole an. „Hmm, ich würde sagen, mit diesem Hebel hier steuert man die Hauptkanone.“
„Wirklich?“ Laffeila war begeistert. „Das ist ja perfekt!“
„Genau! Ich glaube, wir haben sogar eines der größten Luftschiffe im Visier.“
„Dann schieß doch!“
„Also gut. Feuer frei!“
Mundra drückte auf einen roten Knopf, der wie ein Feuerknopf aussah.
Eine schwere Erschütterung ging durch das Luftschiff und ein Geräusch, wie von einem Wasserstrahl, der in kurzen Abständen auf ein Wellblechdach trifft. An den Instrumenten der Konsole konnten die beiden Liewaninnen sehen, dass s ie mitnichten die Hauptkanone ab gefeuert hatten, sondern eine Reihe von Raketenwerfern, die an den Seiten des Luftschiffes angebracht waren. Diese hatten auf Mundras B efehl hin, alles in ihrer Umgebung unter Beschuss genommen.
„ KAMPFSTATION!“ , rief eine Stimme aus der Sprechanlage, mit der die Besatzungen der verschiedenen Schiffe untereinander kommunizieren konnten, „ HIER SPRINCHT DER KOMMANDANT!“, schnarrte die befehlsgewohnte Stimme, „ passt gefälligst auf, wohin ihr ballert! Ihr habt bei eurer Aktion auch einige von unseren Schiffen getroffen!“
„Tschuldigung“, piepste Mundra in die Sprechanlage. Doch ihr schuldbewusster Blick war auf Laffeila gerichtet.
*
Silp lief dur ch die, vom Kampflärm erfüllten Straßen von Korroniea.
In die Stadt zu gelangen, war für ihn kein großes Problem gewesen, da die Anweisungen, die ihm die Liewanen des Ersten Pfades gegeben hatten, goldrichtig waren. Trotzdem fand er es natürlich unvernünftig, dass eine Gruppe von Anfängern versuchte, ohne besondere Ausbildung oder Fähigkeiten, sich mit den mächtigsten schwarzen Magiern Lagrosieas anzulegen. Er missbilligte natürlich dieses Vorgehen, auch wenn er glaubte, dass die d rei ihn an irgendwas erinnerte. Aber er wusste nicht an was.
Als er in der Stadt angekommen war, musste er feststellen, dass es die Angreifer geschafft hatten die Mauern zu überwinden. Kurz nachdem er ins Freie getreten war, traf er auf eine Gruppe von Dorr oks Söldnern und Magiern, die gerade dabei waren zu plündern. Als sie Silp erblickten, ließen sie von ihrer Beschäftigung ab und versuchten ihn zu erledigen. Nur Silps Fähigkeit, sich mit fester Materie zu verbinden, war es z u verdanken, dass es ihm gelang durch die umliegenden Wände zu fliehen und zu entkommen. Nun war er auf dem Weg in s Stadtzentrum, in der Hoffnung dort auf eine größere Gruppe von Liewanen zu treffen. Im besten Fall auf einen Liewanen des Vierten Pfades, der als Entscheidungsträger Silps Plan bewilligen und ihn mit einer Eliteeinheit zurück schicken würde. Bisher waren Silp nur kleine Verbände von Liewanen begegnet, wobei es sich aber eher um verstreute oder stark angeschlagene Trupps handelte. Sie schienen nicht in der Lage zu sein, sich an Silps Plan zu beteiligen.
Das Donnern der Kanonen und die Detonationen der Zauber hinter Silp wurden lauter. Er wusste, dass die Eindringlinge schnell vorrückten.
´Ich muss mich beeilen`, dachte er, ´sonst wird nichts mehr von Korroniea übrig bleiben, das wir retten können. `
Nun hatte er das R egierungsvie r tel erreicht und stieß auf mehrere hundert Liewanen und Kämpfer der Stadtwache, die sich gerade aus der Schlacht zurückgezogen hatten oder sich erneut für einen Kampf vorbereiteten. Wahrscheinlich wurde das Regierungsviertel als Rückzugsgebiet genutzt. Zuerst entdeckte Silp niemanden, den er kannte. Doch dann sah er Sodoro unweit des Senats der Könige, wo er einige Liewanen aufstellte, wahrscheinlich als Verteidigung für das Machtzentrum Lagrosieas.
„Sodoro!“, rief Silp, „ich muss mit dir
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