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Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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wäre neben Lagon noch jemand angekettet.
    „Hallo, ist da jemand? Bist du das Silp?“
    „Lagon? “, hörte er Silp. Silp hörte sich schwach und müde an, als wäre er auch gerade aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht .
    „W o sind wir? Was machen wir hier?“
    „Keine Ahnung. Die Kreaturen müssen uns in einen unterird ischen Raum, tief unter dem Wald gebracht haben.“
    „Und was ist mit Bundun und Luhan? Sind sie auch hier?“
    „Keine Ahnung.“
    „Und was nun?“ , hauchte Silp ängstlich.
    Lagon wollte gerade antworten, als er hörte, wie ganz in seiner Nähe eine Tür aufgeschlossen wurde und jemand den Raum betrat.
    „Na so was!“ , sagte eine hochmütige Stimme , „sind uns da doch tatsächlich ein paar Liewanen ins Netz gegangen.“
    Eine zweite Stimme erklang, doch diese war offenbar nicht in der Lage, vernünftige Worte zu formulieren. Sie stieß nur eine sinnlose Folge von Keuch- und Grunzgeräuschen aus, die aber, soweit Lagon es beurteilen konnte, dieselbe Befriedigung über die Situation zum Ausdruck brachte.
    „Nun ja, mei ne hochgeschätzten Gäste. Euer B esuch ist zwar etwas überraschend, aber unser Gästezimmer ist immer bereit jemanden aufzunehmen. Wie gefällt es euch?“
     
    „Das könnten wir besser beurteilen, wenn wir etwas sehen könnten“, antwortete Lagon mit einem Hauch vornehmer Herablassung.
    „Natürlich“, war die unbeeindruckte, hochmütige Antwort . „Wussa, nimm ihnen die Augenbinden ab.“
    Das röchelnde Wesen namens Wussa schlurfte auf Lagon und Silp zu und fummelte ihnen schwerfällig die Tücher vom Kopf. Nun bot sich den beiden Liewanen ein bizarres Bild. Der große Raum, in dem sie sich befanden, war eine groteske Mischung aus Kerker, Folterkammer und Laboratorium. An der Decke hingen Duzende Käfige, in denen sich Geschöpfe befanden, die Lagon teils bekannt, teils unbekannt waren. Sie schienen durch ein Medikament gebändigt zu sein was, wenn man sich die Kreaturen näher ansah, ein Segen war. Mitten im Raum waren mehrere Tische aufgebaut, auf denen eine Reihe von Glaskolben, Reagenzgläser n , Kochern und Messgeräten standen, darüber hinaus einige technische Apparaturen, über deren genauen Zweck man besser nicht nachdachte.
    Die beiden Gestalten, die hier offenbar zuhause zu sein schienen, konnten kaum besser in die Szenerie passen. Das Geschöpf, das ihnen die Augenbinden abgenommen hatte, war klein, bucklig und kahlköpfig. Es hatte aber muskelbepackte Arme und gewaltige Hände, die wie dafür gemacht waren, Leute hinterrücks zu erwürgen. Wussas Meister wiederum sah aus, wie die Verkörperung eines wahnsinnigen Wissenschaftlers . Er trug einen weißen Kittel über einem blauen Ganzkörperanzug, dessen Sinn Lagon nicht erschließen konnte. Seine Haare waren grau und zerzaust, während in seinen Augen, und es gab kein anderes Wort dafür, der pure Wahnsinn glänzte.
     
    „Wenn ich mich vorstellen darf“, verkündete der wahnsinnige Wissenschaftler , „Doktor Gredor, für euch ´Doktor `.“
    „Angenehm“, antwortete Silp, der sich wieder ein wenig zu entspannen schien , „das ist Lagon und ich bin Silp. Warum wurden wir angekettet?“
    „Eine gute Frage!“ , lobte Gredor , „warum habe ich euch gefangen genommen, obwohl es viel einfacher gewesen wäre , euch von meinen Schöpfungen fressen zu lassen?“
    Wussa grunzte zufrieden.
    „Dann sind die Kreaturen, die in der Siedlung die Bevölkerung umgebracht haben, also deine kranke Erfindung?“ , fragte Lagon mit A bscheu.
    Der Doktor lachte. „Ermordet? Diese bedauernswerten Geschöpfe, und ihr minderwertiges Leben der Gier , nach den zweitklassigen Schätzen , die dieser Wald gelegentlich ans Licht bringt? Die sollen durch meine Schöpfungen ermordet worden sein? Wie absurd! Ich habe sie zur wahrhaftigen Krone der Schöpfung geformt! Zuerst nur einige wenige, da sie mit ihrem minderwertigen Gedankengut nicht einsehen wollten, dass ich ihrer Existenz zu wirklichem Wert verhelfe. Doch als ich sie erst zu meinen überlegenen Geschöpfen gemacht hatte, folgten sie mir bedingungslos. Und mit ihrer Hilfe schaffte ich es, einen nach dem anderen zu erlösen!“ Wussa lachte grunzend.
     
    Nun wurde Lagon alles klar. Die Kreaturen, die den Riesenwald unsicher machten, waren die ehemaligen Bewohner der Siedlung und wurden von diesem Wahnsinnigen in Monster verwandelt . S chlimmer noch, dieser verrückte Wissenschaftler bildete sich ein, d ass er den armen Teufeln einen G efallen getan

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