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Lagune der Lust - Caprice

Lagune der Lust - Caprice

Titel: Lagune der Lust - Caprice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelina Kay
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starrte er in sein Glas.
    Verdammt , dachte Maren. Er redet nicht. Das Wort Bank kommt gar nicht über seine Lippen. Ich werde genauso wenig herausfinden wie Sophie.
    »Nachdem die Presse uns in Ruhe ließ, ging es mit der Firma langsam wieder aufwärts«, fuhr er fort. Maren fühlte, dass er Mühe hatte, seinen Zorn zu unterdrücken. »Aber was nützt eine Geschäftserweiterung, wenn unschuldige Menschen dabei sterben?«
    Maren sah überrascht auf. »Menschen?« Sie wagte kaum zu atmen. Von mehreren Todesfällen wusste sie nichts.
    »Meine Großeltern starben, weil andere die Sensationsgier der Massen befriedigen wollten und nicht gründlich recherchiert hatten«, unterbrach Rolf ihre Gedanken. »Die Anschuldigungen standen immer nur als Möglichkeit im Raum. Als ob das nicht schon Anklage genug ist.« Er umfasste sein Glas mit beiden Händen. »Und mein Onkel …«
    Der Blick, mit dem Rolf sie jetzt ansah, erschreckte Maren. Darin lag so viel Wut, aber auch Trauer, dass sie es kaum fassen konnte. Fassen konnte sie auch das folgende Geständnis nicht, das aus Rolf geradezu herausbrach.
    »Wenigstens konnten wir verhindern, dass das betrügerische Handeln meines Onkels bekannt wurde. Sonst hätten uns die Boulevardblätter erneut in die Schlagzeilen gebracht und ohne Gnade ein weiteres Mal zugeschlagen.«
    Maren musste sich zusammenreißen. Diese Andeutung war ja unglaublich. »Was … Was ist denn passiert?«, fragte sie aufgeregt.
    Rolf biss die Zähne zusammen. »Mein Onkel war wütend über die Reporter, die unerlaubt auf der Beerdigung meines Großvaters fotografieren wollten. Er hat sie verjagt. Am Abend war er so außer sich, dass er sich betrank. Noch in dieser Nacht verunglückte er tödlich. Niemand von uns ahnte damals …« Rolfs Blick wurde hart. »Mein Onkel hatte Angst, dass die Medien herausfinden, dass er den Konkurs seiner Firma zu verantworten hatte. Laut seinen Unterlagen ließ er sich für die feindliche Übernahme bezahlen.«
    »Ihr habt das erst nach seinem Tod herausgefunden?«, fragte Maren atemlos.
    Rolf nickte. »Und geheim gehalten. Wir hatten genug von all den Negativ-Schlagzeilen. Meine Oma hat das alles so sehr mitgenommen, dass auch sie wenige Wochen später starb.«
    Rolf umfasste Marens Hand mit warmem Druck. »Ich weiß, dass du nie mit anderen darüber reden wirst. Es ist seltsam, aber dir vertraue ich.«
    Maren war bei diesen Worten geradezu bestürzt. In ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander. Das war es also, was er verbarg. Das war es, was ihn und seine Familie erneut in die Schlagzeilen bringen konnte. Unverhofft war sie auf ein Familiengeheimnis gestoßen.
    Betrug! , musste sie immer wieder denken, und seine letzten Worte klangen in ihr nach. »Es ist seltsam, aber dir vertraue ich.«
    Nein ,dachte sie. Obwohl dies eine unglaubliche Entdeckung ist, darf ich ihn nicht verraten.
    Maren versprach es ihm in Gedanken. Aber jetzt galt es dringend etwas zu finden, das sie stattdessen herausbringen konnte. Etwas Positives vielleicht?
    Als Maren in Rolfs graue Augen sah, die jetzt fast schwarz und wie im Fieber glänzten, fühlte sie sich trotz ihrer guten Vorsätze elend. Walter Stein, der Chefredakteur der BLITZ, war nicht an positiven Berichten interessiert. Er wollte Schlagzeilen. Er wollte Skandale. Ganz gleich, wie Maren sich dabei fühlte.
    Wie eine Verräterin , schoss es ihr durch den Kopf. Es muss eine Lösung für dieses Dilemma geben. Es muss …

    Rolf und Maren blickten stumm über die Terrasse hinaus aufs Meer. Rolf war nach seinem ungeheuren Geständnis offenbar beunruhigt, also ließ sie ihn in Ruhe. Kurz vor Mitternacht begleitete er Maren zu ihrem Zimmer.
    »Tut mir leid, dass ich heute kein guter Gesellschafter bin. Morgen muss ich auch noch für eine Besprechung in die Hauptstadt. Danach bin ich sicher wieder zu gebrauchen.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen«, beruhigte ihn Maren. »Es muss furchtbar sein, wehrlos falschen Beschuldigungen ausgesetzt zu sein.« Sie streichelte ihm über die Wange.
    Rolf hielt ihre Hand fest. »Sei mir nicht böse, aber ich will jetzt allein sein.« Er presste sie kurz an sich, ließ sie dann abrupt los und drehte sich um.
    Maren wartete noch, bis er im Aufzug verschwunden war. Sofort ging sie zu Bett, doch ihre Gedanken wirbelten so wild durcheinander, dass sie nicht schlafen konnte. Unruhig warf sie sich hin und her. Um zwei Uhr stand sie auf und lief zum Fenster. Draußen war niemand zu sehen.
    Er bereut es, dass er mir

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