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Laienspiel

Laienspiel

Titel: Laienspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kobr Volker Klüpfel
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Sondergruppe eingesetzt, ist also durchaus dienstlich hier. Und die Sandy ist auch in diese Gruppe abkommandiert. Somit wird auch der Kollege nicht mehr oft hier in der Abteilung herumlungern, und dein Problem ist gelöst.«
    Hefele rang sichtlich nach Luft. »Was ist die Sandra? Abkommandiert? Mit diesem …«
    »Und mit mir auch, Roland. Keine Angst, ich pass schon auf, dass der Sandy nichts passiert«, sagte Kluftinger und versuchte, sachlich zu klingen.
    »Ach, hör doch auf, ich bin einfach nur …«, versuchte Hefele sich zu rechtfertigen, doch Maier und Strobl, die gerade das Büro betraten, erlösten den Kommissar.
    »Männer, gut, dass ihr kommt«, legte er sofort los und unterband damit Hefeles Lamento. »Es gibt eine Menge zu besprechen.«
    »Ach so?«, wunderte sich Strobl, »wir haben doch im Moment eher nur Bagatellsachen.«
    »Es geht nicht um unsere momentanen Fälle. Es geht um etwas Größeres. Setzt euch bitte.«
    Als alle saßen, fuhr er mit ernster Miene fort: »Also, Kollegen, es gibt hier im Haus seit heute Morgen eine Sondereinheit, eine …« Kluftinger zögerte einen Moment und murmelte etwas Unverständliches.
    »Was?«, hakten die Kollegen nach.
    »Ja, so eine Dark Fors«, nuschelte Kluftinger erneut.
    »Star … Wars?«
    Die Beamten blickten ihren Vorgesetzten entgeistert an.
    »Star … nein. Jedenfalls ist das eine neue Gruppe, und ich bin dabei. Und der Willi auch. Die ist hier nur vorübergehend. Wie dem auch sei, ich werde mich eine Weile nicht um die Abteilung kümmern können. Auch Sandy steht euch wohl nicht mehr oder zumindest nur stundenweise zur Verfügung. Sie ist auch abkommandiert.«
    »Worum geht es denn bei dieser neuen Einheit?«, wollte Maier wissen.
    »Geheim«, gab Kluftinger knapp zurück.
    Die anderen runzelten die Stirn.
    »Wie … geheim? Wir alle unterliegen dem Dienstgeheimnis, das ist doch klar«, hakte Strobl nach. »Jetzt sag schon. Was macht ihr da?«
    Kluftinger schürzte die Lippen und sah zu Boden: »Ge-hei-eim.«
    Damit wollte sich Strobl nicht abfinden: »Klufti, also bitte, wir sind hier nicht beim Indianerspielen.«
    Der Hauptkommissar kniff die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
    Nach einer Pause sagte Strobl, an seine Kollegen gerichtet: »Ah, jetzt weiß ich schon, was sie machen. Das wird so eine interne Evaluationsgruppe sein. Und da haben sie unseren Kluftinger als Spitzel geworben, die vom Ministerium. Damit kann er sich, quasi als Kronzeuge, von all seinen Verfehlungen reinwaschen. Und uns hängt er hin.«
    Kluftinger zeigte sich von Eugen Strobls Provokationsversuch unbeeindruckt und schwieg.
    Maier versuchte eine andere Methode. In besorgtem Ton fragte er: »Haben sie dich von deinen Pflichten entbunden? Bist du suspendiert? Ist was vorgefallen? Sind … wir schuld?«
    Doch auch er hatte keinen Erfolg, und Kluftinger fuhr ruhig mit seinen Ausführungen fort. »Wie gesagt, eine geheime Aktion. Wenn ihr eingeweiht werden sollt, dann wird das früh genug geschehen. Fest steht jedenfalls, dass der Dienstälteste von euch kommissarischer Leiter wird. Eugen …«
    Maier räusperte sich.
    »Ist was?«, fragte Kluftinger.
    »Hm?«
    »Ob was ist?«
    »Wieso?«
    »Weil du so … herrgottnochmal, ist was, dann sag’s, sonst lass es bleiben. Wie meine Frau …«
    »Warum Strobl?
    »Wie? Ich meine … weil er der Dienstälteste ist … denk ich.«
    »Soso, denkst du. Willst du nicht lieber nachsehen?«, insistierte Maier.
    »Du könntest es mir auch sagen.«
    »Nein, ich finde schon, wir sollten die Akten zurate ziehen. Sonst kann ja jeder alles behaupten.«
    Missmutig stand Kluftinger auf, ging zu einem Aktenschrank, holte sich den Ordner »Personalien« und setzte sich wieder. Ruhig blätterte er die Seiten durch und stöberte darin herum. Die anderen Anwesenden schwiegen und sahen ihm zu. Auf einmal wurden Kluftingers Bewegungen hektischer. Wild blätterte er zurück. Seine Augen hasteten über das Papier. Er wurde blass. Die Kollegen sahen ihn mit gespannter Miene an. Nur Maier lehnte sich entspannt seufzend zurück.
    »Es …«, Kluftingers Stimme war belegt, »es ist nicht Eugen. Du bist das, Richard.«
    Maier lächelte.
    »Seht ihr? All die Jahre hab ich nix gesagt, aber jetzt finde ich, dass es an der Zeit ist, dass mal die Vorschriften …«
    »Richard, jetzt krieg dich wieder ein. Dann macht es halt nicht der dienstälteste Kollege, sondern der, der es immer macht, wenn ich nicht da bin.«
    Maier setzte sich auf. »Nein,

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