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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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schüttete sie den bitteren Kaffee weg und atmete tief ein. Sie legte sich sorgfältig die Worte zurecht bevor sie an Connor McHughs Tür klopfte. Als er öffnete, hielt sie eine leere Kaffeetasse in der Hand. Er trug ein Tanktop, unter dem seine Schultern noch breiter wirkten, und eine hellblaue Jeans.
    Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Miss Turner.“
    „Ja, ähm … hi.“ Sie versuchte sich an einem Lächeln. Gott, sie ging nicht oft genug unter Leute, dachte sie sich und trat von einem Bein auf das andere. Ihr braunes Haar trug sie offen, und Connor wehte ein Hauch von Lavendelduft in die Nase.
    „Haben Sie zufällig Zucker? Meiner hat sich im Küchenschrank verschanzt … gewissermaßen.“
    „Natürlich, kommen Sie rein.“
    Er öffnete ihr die Tür und Rebecca trat zögernd in die kleine Halle. „Kommen Sie, ich fülle Ihnen die Tasse auf.“ Die dunklen Holzdielen knarrten unter seinen nackten Füßen, als er mit ihrer Tasse voranging. Rebecca folgte ihm zögerlich.
    Seine Küche war moderner als ihre. Die Fronten der Schränke waren in Creme gehalten, und sie wurde das Gefühl nicht los, dass er die Beschläge selbst gemacht hatte. Sie waren zugegebenermaßen sehr schön.
    Als plötzlich etwas Flauschiges an ihrer Wade kitzelte, zuckte sie zusammen, entspannte sich jedoch sofort wieder, denn es war nur April.
    „Ach, du bist es.“ Sie beugte sich zu der Katze hinab, die sich genüsslich streicheln ließ und sich mehrmals schnurrend gegen Rebeccas Bein warf.
    Verräterin , dachte Connor, und setzte seine Katze im Geiste auf eine mehrwöchige Trockenfutterdiät.
    Er gab Rebecca die Tasse voll Zucker. „Hier bitte.“
    „Was bekommen Sie dafür?“, fragte sie, indem sie von April abließ.
    „Es ist nur Zucker, dafür möchte ich ehrlich gesagt nicht bezahlt werden.“ Er lächelte entwaffnend und Rebecca wurde plötzlich etwas eng in ihrer Haut. Und warm.
    „Was ist das für eine Rasse?“, fragte sie und begriff dabei selbst nicht, warum sie nicht endlich mit ihrer dämlichen Tasse Zucker nach Hause verschwand.
    „Es ist eine Norwegische Waldkatze.“ Er studierte seine neue Nachbarin, wie sie in der Hocke seine Katze streichelte. Sie hatte einen schönen Nacken.
    „Sie ist sehr groß. Heißt sie April, weil sie … launisch ist?“
    Und offenbar ist sie auch nicht auf den Kopf gefallen, dachte er, machte aber ein abwägendes Geräusch. „Sie mag das l-Wort nicht so gerne. Ich nenne sie daher kapriziös.“
    Rebecca ermahnte sich die liebevolle Art, mit der er von seiner Katze sprach, nicht zu beeindruckend zu finden. Schließlich war sie hierher gekommen, um ihre Ruhe zu haben, und der Schmied war schließlich momentan ihr einziger Störfaktor. Auch wenn es ihm Pluspunkte einbrachte, dass er ihr Zucker gegeben hatte.
    „Nun, ich muss wieder zurück.“ Sie tätschelte April zum Abschied. „Ich bringe Ihnen ein Päckchen Zucker mit, wenn ich einkaufe“, sagte sie und verabschiedete sich dann von ihm. Nachdem er die Tür hinter ihr geschlossen hatte, drehte er sich zu April um, die an der Küchentür saß und sich genüsslich die Vorderpfote putzte.
    „Warum schmeißt du dich so an sie ran? Sie sieht hübsch aus, okay, aber erinnerst du dich, was das letzte Mal passiert ist, als ich hier Frauenbesuch hatte? Das Bettzeug hast ja wohl du ruiniert! Und ihr Kostüm. Weißt du, was so ein Designerteil kostet?“ Er ging an ihr vorbei in die Küche und räumte die Zuckerdose in den Schrank. „Ich hätte mir einen Hund kaufen sollen. Der wäre gehorsam und würde den Boden anbeten, auf dem ich gehe.“
    Sie hob den Blick als wollte sie sagen: Wenn du so etwas nötig hast…
    Dann ging sie ins Wohnzimmer und Connor wusste, dass sie jetzt seinen Lieblingssessel vollhaaren würde. Einfach nur, weil sie es konnte. Biest!
     
    Rebecca genoss ihren gesüßten Kaffee und trank zur Feier des Tages gleich eine Tasse extra. Sie ertappte sich dabei, wie sie durch das Küchenfenster den Schmied beobachtete, der in seiner Werkstatt etwas schweißte. Dann bestellte sie etwas bei ihrem neuen Lieblingsitaliener; dem einzigen in der Gegend.
    Als es Abend wurde, war der Berg aus Umzugskartons in der Halle beträchtlich geschrumpft, die Wohnzimmermöbel hatten sich ergeben und sich von Rebecca in gewünschter Weise anordnen lassen. Sogar Ihren alten Lieblings-IKEA-Schrank hatte sie erfolgreich aufgebaut. Dass die Rückwand verkehrt herum eingebaut war, würde man nicht mehr sehen, wenn erst

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