Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
Vom Netzwerk:
Stall und bei seinem Anblick hüpfte Rebeccas Herz.
    „Ach nur das Übliche“, antwortete Cassandra McHugh und nahm Connor den Besen ab. „Ich erzähle Rebecca peinliche Kindergeschichten von dir und wollte baldmöglichst dazu übergehen ihr noch peinlichere Fotos zu zeigen.“ Sie küsste Connors Wange und ging in Richtung Stalltür. „Bis später, Rebecca. Und bitte nennen Sie mich Cassandra.“
    „Sehr gerne.“
    Als Connors Mutter gegangen war, schob er Rebecca rückwärts gegen die Stallwand und küsste sie lang und gründlich. Ihre Knie wurden weich, das Blut rauschte in ihren Ohren.
    „Oh Gott, ich bin blind!“
    Die Frauenstimme von der Stalltür gehörte Connors Schwester Shannon. Rebecca knallte vor Schreck mit dem Hinterkopf gegen die Wand. Connor, der weit gelassener reagierte, sah grinsend zu seiner Schwester. „Dann musst du wenigstens dein Spiegelbild nicht mehr ertragen!“
    Shannon kam in den Stall und blieb in einigen Metern Entfernung stehen, bis Rebecca sich einigermaßen gefangen hatte. Sie war etwas eingeschüchtert von Shannons direkter Art, auch wenn sie sie im Grunde dafür bewunderte. Aus Shannons rotgoldener Lockenmähne hatte sich eine Korkenziehersträhne gelöst, die ihr in die Stirn fiel. Sie hatte Sommersprossen, aber dabei ein strenges Gesicht und war so groß wie Rebecca.
    „Inspector Norrington hat angerufen. Sie haben zwar noch keine Spur von Constance, aber er wollte uns wissen lassen, dass Angus Bein offenbar gerettet werden kann. Er wird wieder ganz gesund.“
    „Das sind gute Nachrichten.“ Rebecca war ehrlich erleichtert und streichelte Lizzys Nüster, die mit einem Heubüschel im Maul über die Boxenwand lugte. Dennoch spürte sie den bitteren Stachel der Enttäuschung, weil Constance Steppens offenbar untergetaucht war.
    „Und Mary sagt, das Essen wäre gleich soweit.“ Sie ließ ihren strengen Blick zwischen den beiden hin und her wandern, lächelte kurz, wartete Connors Nicken ab und verließ dann den Stall.
    „Sie mag dich.“
    Rebecca, der beinah die Knie schlotterten, zog zweiflerisch die Brauen zusammen. „Wie kommst du darauf?“
    Er küsste ihren Scheitel und antwortete zwinkernd. „Weil du noch lebst.“
     
    „Erwarten Sie noch Besuch?“, fragte Rebecca die Connors Mutter half den Tisch zu decken. Letztere schob eine cremefarbene Leinenserviette in einen silbernen Serviettenring und ging dann zum nächsten Teller. Dann wies sie auf einen Stuhl und setzte sich Rebecca gegenüber.
    „Wie ich Ihnen schon erzählte, komme ich aus einer einfachen Arbeiterfamilie. Oh, ich habe mich dafür nie geschämt, aber ich musste mich anpassen an Willem und seine Familie. In einem aber ging ich nie Kompromisse ein. Die Angestellten, die sich aufopfernd um meine Kinder kümmerten, die Gärten pflegten und mir bei allem zur Hand gingen, sollten nicht in der Küche oder in dem Flügel essen, wo sie wohnen. Sie gehören zur Familie und deswegen essen wir alle zusammen.“ Sie tätschelte Rebeccas Oberschenkel. Bei dem Gedanken an fünf weitere fremde Leute wurde ihr etwas mulmig.
    „Darf ich Sie etwas fragen?“
    Rebecca sah auf und nickte.
    „Wie alt sind Sie?“ Cassandra schüttelte den Kopf. „Ich weiß, das ist eine unhöfliche Frage, aber es würde mich interessieren, einfach weil Connor …
    „… Ihr Sohn ist.“
    „Genau.“ Seine Mutter blickte auf ihre Hände. „Als Gegenleistung: ich bin 57. Diese Information ist vertraulich, und ich werde es abstreiten, sollten Sie mich in der Öffentlichkeit darauf ansprechen.“
    Unweigerlich musste Rebecca lachen. „Ich bin 24. Ich weiß, dass ich deutlich jünger bin als er. Aber Connor wusste das nicht, als wir … als ich. Oh Gott!“ Sie ließ das Gesicht in ihre Hände fallen und gab sich einer großzügigen Schamesröte hin. Cassandra McHugh kicherte und brachte Rebecca damit dazu aufzusehen.
    „Kein Grund peinlich berührt zu sein, Kindchen.“
    „Aber Sie sind doch seine Mutter.“
    „Ja, aber ich bin nicht blind. Er sieht großartig aus. Auf eine Art wie sein Vater damals. Manchmal denke ich, dieses Kind hat überhaupt nichts von mir. Bis auf die Haarfarbe. Und vielleicht den Sturschädel. Aber auch diese Information …“
    „… ist vertraulich und würde in der Öffentlichkeit abgestritten?“
    „Wir verstehen uns.“
    „Er liebt mich.“ Rebecca wusste selbst nicht genau, warum sie das sagte, doch Cassandra schien nicht überrascht.
    „Ja, das weiß ich.“
    „Woher?“
    „Sehen Sie ihn

Weitere Kostenlose Bücher