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Laktose-Intoleranz

Laktose-Intoleranz

Titel: Laktose-Intoleranz
Autoren: Thilo Schleip
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hatte und der Erfolg gab mir Recht. Mein kleiner Bauch verschwand und mit ihm die Blähungen, die mich häufig quälten. Keine Bauchkrämpfe mehr, kein Durchfall. Mein Bauch fühlte sich so weich und entspannt an, wie ich es seit Langem nicht mehr kannte.
    Ich fing an, im Supermarkt die Zutatenlisten zu studieren und war überrascht, wo sich überall Laktose versteckt.
    Nach etwa zwei Wochen begann ich damit, laktosehaltige Lebensmittel auszutesten. Der Verzicht auf Käse fiel mir während der zweiwöchigen Karenzzeit am schwersten. Also kaufte ich einen reifen, alten Goudakäse, weil ich wusste, dass in dieser Sorte so gut wie keine Laktose mehr enthalten ist. Nach einer deftigen Brotzeit mit mehreren Scheiben Käse fühlte ich mich zum ersten Mal wieder krank und schlecht. Hatte ich nicht gelesen, dass reifer Käse fast laktosefrei sei? Ich wiederholte meinen Test nach zwei Tagen und fühlte mich wieder matt und krank und hatte den ganzen Abend lang Bauchschmerzen. Was konnte das sein?
    Ich suchte weiter nach Zusammenhängen zwischen reifem Käse und Bauchbeschwerden und las von der Histamin-Intoleranz. Als ich erfuhr, welche Lebensmittel bei Menschen mit Histamin-Intoleranz zu Problemen führen, ging mir ein Licht auf. Reifer Käse, abgehangene Wurstsorten und natürlich Rot- und Weißwein! Wie oft fühlte ich mich krank, ohne meine Beschwerden in Worte fassen zu können. War mir nicht den ganzen Vormittag übel, wenn ich abends beim Italiener essen war? Und dann die Übelkeit, wenn ich mir mit zwei Freundinnen eine Flasche Rotwein geteilt hatte. Ich erinnerte mich an ihre Fragen: ›Von dem bisschen Alkohol geht’s dir heute schlecht? Der Wein war doch sehr gut.‹ Auf einmal schien es mir klar: Ich hatte nicht nur eine Laktose-, sondern auch eine Histamin-Intoleranz.
    Nach einer deftigen Brotzeit mit mehreren Scheiben Käse fühlte ich mich zum ersten Mal wieder krank und schlecht.
    Ich wiederholte meinen Test ein weiteres Mal, diesmal aber mit jungem Goudakäse. Resultat: Keine Probleme. So testete ich munter weiter, probierte Quark und Joghurt in kleinsten Mengen und stellte fest, dass mir ein oder zwei Gramm Milchzucker keine Probleme bereiteten. Einen Versuch mit meiner heißgeliebten Spargelcreme-Dosensuppe ersparte ich mir, weil ich von der Zutatenliste schon wusste, was mich erwartete. Stattdessen begann ich, Suppen mit laktosefreier Milch selbst zu kochen. Auch auf helle Soßen muss ich dank laktosefreier Sahne nicht verzichten. Auch auf das Histamin nehme ich jetzt Rücksicht. Nie wieder werde ich mir Fleisch e neut aufwärmen. Balsamico-Essig und Rotwein sind für mich tabu, und nichtnur beim Fisch achte ich genau auf die Frische. Restaurantbesuche sind vielfach ein Wagnis. Ich habe immer DAO- und Lactase-Enzyme dabei, wenn ich mir nicht ganz sicher sein kann, dass histamin- und laktosearm gekocht wird. Aber am besten schmeckts eh selbstgemacht!«
Histamin-Intoleranz
    Die Ernährung an eine Histamin-Intoleranz anzupassen, ist nicht ganz so einfach, weil es verschiedene Wege gibt, über die es zu einer Histaminüberlastung des Körpers kommen kann. Bitte verstehen Sie daher die in diesem Buch gegebenen Ratschläge nur als ersten Hinweis und informieren sich ausführlicher, bevor Sie daran gehen, Ihre Ernährung umzustellen.
DAO-Mangel
    Bei vielen Histaminintoleranten besteht ein Mangel des histaminabbauenden Enzyms im Dünndarm (Diaminoxidase, DAO). Werden dann Nahrungsmittel mit einer hohen Histaminkonzentration verzehrt, wie beispielsweise zu lange gelagerter Fisch oder mehrfach aufgewärmte Hackfleischspeisen, wird das Histamin nicht ausreichend abgebaut, gelangt in den Blutkreislauf und verursacht Beschwerden an verschiedenen Organsystemen.
    Lange gereifte Käsesorten können wahre Histaminbomben sein.
    wichtig
    Sowohl bei der Herstellung als auch bei der Lagerung kann es zu einer Histaminbelastung kommen. Frischer Fisch und frisches Fleisch enthalten zum Beispiel kein Histamin, dieses wird erst im Laufe des »Verderbs« gebildet. Das Motto bei Fleisch und Fisch sowie bei allen anderen tierischen Produkten lautet daher: so frisch wie möglich oder tiefgekühlt.
    TIPP
    Auf Fertiggerichte möglichst verzichten
    Fertiggerichte, -suppen und -saucen sind zwar praktisch, aber für Betroffene mit Mehrfachintoleranzen häufig ungeeignet. Neben möglichen Laktose- und Fructosezusätzen enthalten sie oft auch den Geschmacksverstärker Glutamat, der vielen Histamin-Intolerante zusätzliche Probleme bereitet.
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