Laktose-Intoleranz
Milchzucker-Unverträglichkeit leiden ebenfalls unter einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit. Darum sollen hier zumindest einige allgemeine Empfehlungen gegeben werden.
Sie sollten sich auf jeden Fall umfassender über alle bei Ihnen bestehenden Unverträglichkeiten informieren; nur dann können Sie tatsächlich alle Gefahren umschiffen, aber sich dennoch so abwechslungsreich wie möglich ernähren, ohne Ihren Speiseplan unnötig einzuschränken. (Entsprechende Literaturempfehlungen finden Sie im Service-Teil.)
TIPP
Ernährungsberatung
Lassen Sie sich von einer Ernährungsfachkraft unterstützen! Bei mehreren Intoleranzen ist das noch wichtiger als bei einer isolierten Unverträglichkeit. Scheuen Sie sich aber nicht, zunächst nach der spezifischen Fachkompetenz zu fragen! Die Ernährungsberatung hilft Ihnen nur dann, wenn tatsächlich umfangreiches theoretisches und praktisches Wissen zu »Ihren« Nahrungsmittelunverträglichkeiten gegeben ist.
Zunächst einige wichtige Punkte vorab:
Wenn bei Ihnen eine Laktose-Intoleranz diagnostiziert wurde, Sie aber mit einer laktosefreien oder -armen Ernährung allein nicht beschwerdefrei werden, sollte auch nach anderen möglichen Unverträglichkeiten gefahndet werden. (Und falls noch nicht geschehen, wird man bei gegebenem Verdacht auch nach Lebensmittelallergien oder möglichen Darmerkrankungen schauen müssen.)
Die Kombination Laktose-Intoleranz und Fruchtzucker-Unverträglichkeit zum Beispiel ist vergleichsweise häufig.
Bei Mehrfachintoleranzen ist es nicht ratsam, langfristig den Speiseplan zu stark einzuschränken, also auf sämtliche unverträgliche Lebensmittel zu verzichten. Denn dann besteht tatsächlich die Gefahr einer Mangelversorgung.
Besser ist es, eine Unverträglichkeit medikamentös zu behandeln, falls das möglich ist, und nur für die andere entsprechende Einschränkungen zu machen.
Wenn Durchfälle, Blähungen und Darmkrämpfe ein Ende haben und der Darm gesundet, wird sich erfahrungsgemäß auch die Verträglichkeit von vorher unverträglichenNahrungsmitteln erhöhen. Daher ist es durchaus sinnvoll im Rahmen einer langfristigen, verträglichen Ernährung, Speisen von der »roten Liste« – zunächst vorsichtig und in kleinen Mengen – auszuprobieren. Häufig werden Sie feststellen, dass Sie beschwerdefrei bleiben, obwohl Sie vorher »Verbotenes« verzehrt haben.
Intestinale Fructose-Intoleranz
Liegt zusätzlich zur Laktose-Intoleranz eine intestinale Fructose-Intoleranz (FI, Fructose-Malabsorption) vor, gilt es, einige Anpassungen im Speiseplan vorzunehmen.
Obst
Bei diesen Vitaminspendern liegen naturgemäß die meisten Einschränkungen vor. Dass alle Obstsorten mehr oder weniger Fruchtzucker enthalten, ist klar. Hier gilt es also, Sorten auszusuchen, die möglichst einen geringen Gehalt haben. Entsprechende Listen finden Sie in Ratgeberbüchern zur Fructose-Intoleranz (siehe Service).
Zu viel Obst ist ungesund! Das gilt schätzungsweise für jeden Dritten Erwachsenen.
Doch es kommt nicht nur auf den Fructosegehalt an, wie ich am Beispiel von Äpfeln und Birnen, die bei FI häufig Probleme bereiten, verdeutlichen möchte: Äpfel und Birnen enthalten relativ viel Fructose und zusätzlich ist das Verhältnis zum Glucosegehalt ungünstig. Was hat es nun mit diesem Fructose-Glucose-Verhältnis auf sich? Dazu muss man wissen, dass Fructose im Dünndarm über einen Transportmechanismus aufgenommen wird, der durch die Anwesenheit von Glucose gefördert wird. Daher sind Früchte verträglicher, die mehr oder zumindest genauso viel Glucose wie Fructose enthalten.
Bei Äpfeln und Birnen, die viel Fructose und wenig Glucose enthalten, kommt der Aufnahmemechanismus vieler FI-Betroffener also rasch an seine Grenzen, sodassschon geringe Verzehrmengen Beschwerden auslösen. Die Verträglichkeit erhöht sich, wenn man diese Obstsorten mit Traubenzucker (Glucose) bestreut. Allerdings gibt es natürlich auch hier Grenzen; durch den Traubenzucker steigt der Kaloriengehalt entsprechend an und auch der Blutzuckerspiegel schnellt in die Höhe.
Bei sehr fructosereichen Lebensmitteln spielt dieses Fructose-Glucose-Verhältnis ohnehin eine untergeordnete Rolle, Rosinen beispielsweise enthalten gleich viel Glucose und Fructose, aber in solchen Mengen – jeweils 32 g/100 g -, dass der Transportmechanismus in null Komma nichts überlastet ist. Rosinen sollten Sie also komplett von Ihrem Speiseplan streichen. Viele FI-Betroffene bekommen auch bereits nach dem Verzehr von
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