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Lallbacken

Lallbacken

Titel: Lallbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Venske
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Kaiser Napoleon, nach Sturz und Verbannung Napoleons Innenminister bei König Ludwig XVIII., und wenn er biologische Barrieren hätte überwinden können, dann wäre Fouché heute Innenminister bei Sarkozy.
    Otto Schily hat einen ähnlich kurvenreichen Lebensweg hinter sich, aber sein legendäres Foto mit Helm auf dem Kopf und Schlagstock in der Hand gilt immer noch zu Recht als Ausdruck politischer und persönlicher Verelendung. Zu diesem Foto passte sein berühmtester Satz, den er in einem Interview den islamistischen Terroristen entgegenschleuderte: »Wenn ihr den Tod so liebt, dann könnt ihr ihn haben.«
    Otto Schily, der Staatenlenker, war im Grunde immer ein Sicherheitsrisiko: Er bewegte sich als RAF-Anwalt bedenklich nahe der Infragestellung des Gewaltmonopols des Staates, bevor er der grünen Partei der Ökoterroristen beitrat. Dort spionierte er die Grünen für die SPD aus. Dann haben die ihn umgedreht, und anschließend informierte er die CDU über CSU-ler in der NPD im Verfassungsschutz. Um dies alles zu kaschieren, präsentierte er sich als fleischgewordener Hochsicherheitstrakt, und wegen seiner »Vorbildfunktion« ernannte ihn der Fachverband Deutsche Klavierindustrie auch mal zum »Klavierspieler des Jahres«.
    Ein Gesinnungsgenosse von Innenminister Schily war der Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, Dieter Hundt. Dieser Hundt wusste auf Grund seiner Tätigkeit ganz genau: Ausländer beziehen bei uns deswegen oft Sozialhilfe, weil die Arbeitsplätze, für die sie einst angeworben wurden, mittlerweile wegrationalisiert sind. Er wusste ferner: Als Ausländer tauchen diese Menschen in der Statistik auf, weil Deutschland sich jahrzehntelang weigerte, von einem antiquierten Staatsbürgerschaftsbegriff Abstand zu nehmen und sie einzubürgern. Dieter Hundt wusste sogar: Asylbewerber belasten die Sozialsysteme deshalb, weil man ihnen jahrelang verboten hat zu arbeiten. Auch wenn Dieter Hundt nur einen IQ wie eine Bordsteinkante hat: Diese Dinge wusste er.
    Und was sagte die Lallbacke Hundt? Lallbacke Hundt sagte: »Immer mehr Ausländer strömen ins Land, die unsere Sozialsysteme ausnutzen.« Das ist offene rassistische Agitation, und ein Land, das sich Arbeitgeberpräsidenten wie Hundt leistet, braucht sich über seinen mordenden Nazipöbel nicht zu wundern.
    Für die Unterkunft eines Asylsuchenden in Berlin und Brandenburg sind sechs Quadratmeter vorgesehen. Möchte ein Deutscher einen deutschen Schäferhund im Zwinger halten, sind acht Quadratmeter Pflicht.
    Otto Schily, Spezialist für bürgerlich-rassistische Gemütstöne, bekam im Bundestag Beifall für den Satz: »Es muss möglich sein zu sagen: Das Zusammenleben mit Ausländern ist schwierig und anstrengend.« Ja. Und? Das wurde doch überall gesagt, und zwar jeden Tag mehrmals.
    Warum musste Lallbacke Schily ein Recht auf diesen Ausspruch einfordern? Von wem forderte er dieses Recht? Vor welchem Teil der Wählerschaft wollte er sich denn da als mutiger Anwalt der schweigenden Mehrheit darstellen? Nach der gegenwärtigen Rechtslage war es auch möglich zu sagen: Das Zusammenleben mit Inländern ist schwierig und anstrengend. Man konnte auch noch einen Schritt weiter gehen und sagen: Das Zusammenleben mit einer Lallbacke wie Otto Schily ist nicht nur schwierig und anstrengend, sondern unzumutbar.
    Der schräge Otto verkündete auch: »Wer Asyl beantragt, soll wissen, dass er damit seine Chance auf eine Einwanderung aus wirtschaftlichen Gründen vertan hat. Wer die eine Tür nutzen will, dem bleiben die anderen Türen verschlossen.« Und wer Lotto spielt, kann seinen Antrag auf Sozialhilfe vergessen, selbst wenn er im Spiel kein Glück hatte.
    Nach der Demontage des Asylrechts durch den Bundestag war klar: Die Ausländer mussten raus. Und Ronald Barnabas Schill, Deutschlands bedeutendster Hamburger Innensenator, tat sein Bestes, um den Wünschen Otto Schilys und eines Großteils der Bevölkerung nachzukommen. Sein Ziel: mindestens 500 Flüchtlinge im Monat abzuschieben. Denn jeder neue Abschieberekord galt als Beweis der besonderen politischen Leistungsfähigkeit des Hamburger Senats. In Hamburg war es durchaus an der Tagesordnung, dass Personen abgeschoben wurden, bei denen eigentlich Abschiebehindernisse vorlagen. Dabei wurden Wohnungen gestürmt und Personen in Abschiebehaft genommen, Familien getrennt oder nächtliche Abschiebungen durchgeführt, obwohl das Vollstreckungsgesetz dies eigentlich nicht zuließ, denn

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