LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos
Macht zu vergrößern. Sein ganzes Streben ist auf ein Ziel ausgerichtet, und er wird nicht zulassen, daß sich ihm dabei irgend etwas oder irgendwer in den Weg stellt. Niemals wird er etwas Derartiges erlauben!«
»Da bleibt uns also nur der eine Schluß, daß mit der Haas-Schleuse eine politische Verschwörung verbunden ist.«
»Und damit wären wir wieder am Anfang«, brummte er.
»Aber die Art und Weise, wie sie vorgehen, läßt doch darauf schließen, daß sie genau wissen, daß die Schleuse ein wirtschaftlicher Fehlschlag wird, wenn sie auf den Markt kommt, bevor Haas sie durch seine Verbesserungen konkurrenzfähig machen kann.«
»Und wenn Haas wirklich meint, was er sagt – und ich glaube, es ist ihm ernst damit, das Tor für immer aus dem Markt zu nehmen, wenn es sich als Flop erweist –, dann haben wir die segensreichste Erfindung auf dem Gebiet des interstellaren Verkehrs verloren, seit der Entwicklung des ursprünglichen Warpfeldes auf der guten alten Erde.«
Jo beugte sich nach vorn und stützte das Kinn auf ihre gefalteten Hände. »Weißt du was? Ich habe den schrecklichen Verdacht, sie wollen, daß die Schleuse ein Reinfall wird; ich glaube, sie wissen, daß Haas sie in diesem Fall aus dem Markt nehmen will, und dann wird sie für uns unerreichbar sein, bis die Patente ablaufen, oder irgend jemand eine andere Methode entdeckt, die zu dem gleichen Resultat führt.«
»Ich verstehe nicht, welchen Sinn das haben sollte.«
»Warum sonst sollten sie Haas drängen, die Schleuse so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen?«
»Keine Ahnung. Vielleicht ist doch etwas dran an dieser Bemerkung über Militärverträge. Vielleicht hat deBloise zusammen mit ein paar höheren Tieren in den föderativen Streitkräften etwas ausgeheckt?«
»Ein Militärputsch?«
»Nein.« Old Pete seufzte. »Das ist reiner Unsinn, ich weiß. Aber das Militär könnte trotzdem in die Sache verwickelt sein.«
Jo schüttelte langsam und überzeugt den Kopf. »Das Militär hat nichts damit zu tun.«
»Vermutlich hast du recht«, gab er zu. »Die Schleuse könnte von unschätzbarem Wert im Krieg sein, aber es gibt keinen Krieg. Gegen wen sollten wir kämpfen? Etwa gegen die Tarks?«
»Man kann nie wissen.« Ihre Stimme klang ernst.
»Sei nicht albern, Jo«, lachte er. »Wir stehen vielleicht nicht auf bestem Fuß mit den Tarks – wir haben eigentlich nie mit diesen Halunken auf gutem Fuß gestanden –, aber ein Krieg ist nicht in Sicht, auch wenn ihn ein paar Panikmacher innerhalb der Föderationsversammlung ständig beschreiben. Und vermute jetzt nicht bei den Tarks einen potentiellen Markt für die Schleuse. Sie werden höchstens eine als Modell kaufen, ihre Konstruktion unerlaubt nachahmen und sich ihre eigenen Schleusen bauen. Die Tarks sind schlechte Verbündete.«
»Vielleicht hast du recht. Um zurück auf deBloise zu kommen: Ich habe Larry nach Jebinos geschickt, damit er ein paar direkte Nachforschungen über ihn anstellt. Und wenn er schon einmal da ist, dann soll er sich auch gleich um den Tod meines Vaters kümmern.« Sie beobachtete genau Old Petes Gesicht, um festzustellen, wie er darauf reagierte. Sie erkannte Überraschung und … etwa Furcht?
»Warum gerade Jebinos?« fragte er schnell. »Ich habe gedacht, du wolltest ihn auf die Föderationszentrale schicken. Dort übt deBloise doch all seine Machenschaften aus.«
»Vielleicht ist er aber zu Hause argloser.«
Old Pete schien es plötzlich sehr eilig zu haben, das Zimmer zu verlassen. »Laß es mich bitte sofort wissen, wenn er etwas herausfinden sollte.«
»Darauf kannst du dich verlassen«, erwiderte Jo mit gesenkter Stimme, als sich die Tür hinter ihm schloß. Sie hatte Old Pete noch nie so aufgeregt gesehen. Welches Geheimnis schlummerte auf Jebinos, dessen Aufdeckung er so fürchtete?
Aber das war im Augenblick nicht wichtig. Larry würde es schon herausfinden. Ein anderer Teil in ihrem Kopf schrie nach Aufmerksamkeit. Old Pete hatte vorhin etwas gesagt, mit dem er einen Kreis geschlossen hatte … etwas über einen Krieg mit den Tarks, als sie über Haas und seine Schleuse gesprochen hatten …
Sie sprang auf und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. Sie kannte jetzt deBloises Plan. All die Teile, die zuerst nicht zu passen schienen, fügten sich auf einmal zu einem logischen Bild zusammen. Und die Tarks waren der Schlüssel dazu. Old Petes Erwähnung der Tarks hatte die vage Möglichkeit einer Verschwörung plötzlich zu drohender
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