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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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war schon seit Generationen gleichbedeutend mit Reichtum; er besaß mehr, als er jemals würde ausgeben können.
    Nein, für Elson deBloise gab es wichtigere Dinge als Geld, aber das sollte nicht heißen, daß er sein Wort brechen würde, Wintermans Gruppe zu helfen, wenn der Haas-Plan Erfolg hatte. Er würde ihnen nur allzu gerne dazu verhelfen, die entscheidende Macht auf dem Gebiet des Handels zu gewinnen.
    Und sobald die Restrukturisten eine größere Kontrolle über die Föderation hatten – was zwangsläufig eintreten mußte, wenn sie erst ihre Ausgangsbasis geschaffen hatten –, würde sich das Handelskartell auf Jebinos wie auch andere unter direkter Kontrolle der restrukturierten Föderation wiederfinden. Die wahre Macht über den von Menschen besiedelten Teil der Galaxie würde dann dort sein, wo sie hingehörte – in den Händen des neuen Präsidenten der Föderation, Elson deBloise.
    Geld als Anreiz? Niemals! Was reizte ihn dann? DeBloise hatte sich mehrere Theorien zurechtgelegt, wie er diese Frage angehen konnte. Sie waren zum Teil sehr spitzfindig. Aber gelegentlich stürzte deBloises Verteidigungswall zusammen, und die Wahrheit brach hindurch: reiche und einflußreiche Leute gingen nur aus einem Grund in die Politik … Macht. Auch bei Politikern, die aus unteren Schichten kamen, konnte man dieses Motiv oft finden, aber es stand meistens hinter dem Streben nach Ansehen und finanziellen Vorteilen zurück, Attribute, die zu einem öffentlichen Amt gehörten. Wenn man allerdings von Anfang an Geld und Ansehen besaß, blieb als einziges Bestreben die Macht.
    Der Wunsch, über das Leben der anderen zu herrschen, mußte nicht unbedingt schlecht sein, wenn man diese Machtposition, nachdem man sie erreicht hatte, für gute Zwecke einsetzte. DeBloise hatte diesen Satz so oft wiederholt, daß er mittlerweile selbst davon überzeugt war, und der Gedanke, daß eine ganze Reihe von Menschen seine Ansicht wahrscheinlich ganz und gar nicht teilte, störte ihn nicht im geringsten. Er würde sich über ihre Standpunkte hinwegsetzen und sie schließlich davon überzeugen können, daß letztendlich alles nur zu ihrem Besten sei.
    Während er sich recht oberflächlich Gedanken über die moralischen Hintergründe seines Lebenswerks machte, blieb sein Blick an den Holos von seiner Frau und seinen Kindern hängen.
    Links stand das Bild von seiner Tochter: eine hübsche Brünette mit einigen ausschweifenden Neigungen. Ihr wurden gegenwärtig die Zügel angelegt, da er den guten Namen der Familie unter allen Umständen bewahren wollte.
    Rhona, seine Frau, stand in der Mitte. Auch sie war brünett und wog inzwischen einiges mehr als zu der Zeit, da das Holo aufgenommen worden war. Sie hatten zwei Kinder – ein Mädchen und einen Jungen. DeBloise hatte darauf bestanden, daß es bei zweien blieb; es ergab ein perfekt ausgewogenes Familienbild. Rhona war die älteste Tochter einer ebenfalls sehr wohlhabenden Familie auf Jebinos, und bei ihrer Hochzeit waren nicht nur zwei Menschen, sondern auch zwei Vermögen vereint worden. Nun waren sie allerdings nur noch dem Namen nach Mann und Frau. Nachts schliefen sie jeder in seinem eigenen Zimmer, am Tag führte jeder sein eigenes Leben; sie waren nur noch vor der Öffentlichkeit verheiratet. Und beide schienen mit dem jetzigen Zustand vollauf zufrieden zu sein.
    Er hatte Rhona nie geliebt. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da hatte er gedacht, daß er sie mit der Zeit vielleicht lieben könnte, aber als sein Aufstieg in der Politik begann, wurde die Diskrepanz zwischen dem deBloise der Öffentlichkeit und dem Ehemann Elson immer größer. Und er entdeckte, daß er die Rolle des deBloise der Öffentlichkeit wesentlich lieber spielte, eine Rolle, die er in Rhonas Gegenwart nicht aufrechterhalten konnte. Sie hatte ihn seit seiner Jugend gekannt, wußte um all seine Ängste, seine Wunschträume, seine Neigungen. In ihren Augen konnte er niemals der wundervolle Mann sein, der er in der Öffentlichkeit war, und so mied er sie.
    Auf dem dritten und letzten Hologramm war das vertraute Gesicht seines Sohnes, Elson III., zu sehen. Er war stolz auf Els – der Junge war gerade vierzehn. Klassensprecher und aktiv im Club der Restrukturistenjugend tätig. Er ermutigte seinen Sohn zu solchen Aktivitäten, weil er sie in seiner eigenen Jugend für äußerst nützlich gehalten hatte. Wenn man Klassensprecher oder Vorsitzender von Ausschüssen war, lernte man, mit Leuten umzugehen, sie für

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