Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Unglaublich! Wer hätte gedacht, daß dieser Mann so dumm sein würde, in seine Wohnung zurückzukehren.
    »Warten Sie dort, bis Verstärkung eingetroffen ist. Ich möchte nicht, daß er Ihnen doch noch entwischt.«
    »Verstanden.« Dem Soldaten schien es nur recht zu sein. Offensichtlich wollte er auch keine Pannen.
    Haworth gab Anweisung, ein Kommando zur Verstärkung in Staffords Apartment zu schicken. Dann drehte er sich zu Metep um und klatschte in die Hände.
    »Das wird ein Fest! Den Piloten haben wir, und innerhalb von einer Stunde wird auch Robin Hood verhaftet sein!«
    »Warum dauert es denn noch so lange?« wollte Metep wissen. Seine Worte klangen infolge der übermäßigen Dosis aus seiner Phiole schleppend und leicht verzerrt.
    »Ich möchte hundertprozentig sicher sein, daß er nicht entkommen kann. Die Straßenkarte der Stadt ist Zentimeter für Zentimeter nach eventuellen unterirdischen Fluchtwegen durchkämmt worden. Jedes Gebäude um das betreffende Lagerhaus ist von Leuten der Imperialen Wache besetzt; jede Straße ist gesperrt, und sogar der Luftraum über jenem Gebäude ist gesichert. Wenn wir die Falle zuschnappen lassen, könnte noch nicht einmal eine Fliege entkommen, wenn wir nicht wollen! Wir haben es geschafft, Jek! Von heute an kommt alles wieder unter Kontrolle!«
    Metep VII lächelte benommen und hielt die Phiole wieder unter seine Nase. »Das wäre fein.«
     
    An der Tür summte es, und einer der beiden Soldaten näherte sich wachsam dem Eingang. Für die Zusatzmannschaft war es noch zu früh. Der Türspion zeigte zwei normal aussehende Männer in mittleren Jahren, die ungeduldig draußen auf und ab gingen.
    »Wir wissen, daß Sie da drinnen sind, Mr. Stafford, und wir wollen jetzt endlich unser Geld.« Der Wächter konnte nicht mit Sicherheit sagen, wer von ihnen nun gesprochen hatte, denn sie gerieten immer wieder aus dem Blickfeld des Beobachters.
    »Verschwinden Sie! Mr. Stafford steht unter Arrest.«
    Von der anderen Seite der Tür erklang Gelächter. »Das ist ja mal was ganz Neues!«
    »Es stimmt. Hier spricht ein Angehöriger der Imperialen Wache!«
    Die einzige Reaktion war noch lauteres Lachen. »Das müssen wir erst mit eigenen Augen sehen, bevor wir es glauben!«
    Ärgerlich öffnete der Soldat die Tür. »Werden Sie jetzt -«
    Plötzlich lag er auf dem Boden, und eine Gestalt stürzte durch die Tür, einen Betäubungsblaster auf den zweiten Soldaten gerichtet. Weder von dem Angreifer, noch der Wache oder der Waffe war ein Laut zu vernehmen, aber jetzt schloß auch der zweite Soldat die Augen und fiel neben seinem Kameraden zu Boden.
    »Wenn Sie gehen möchten, bitte«, sagte einer der beiden Eindringlinge mit einer weiblichen Stimme. »Sie haben die Wahl. Jemand bietet Ihnen und Ihrer Partnerin einen sicheren Ort an, wenn Sie möchten. Oder Sie können hier warten, bis die beiden dort wieder zu Bewußtsein kommen.«
    »Wir werden mit Ihnen gehen«, antwortete Stafford ohne zu zögern.
    »Vin!« Es war Salli.
    Er drehte sich zu ihr um. »Schon gut. Bei ihnen sind wir sicherer aufgehoben als bei jedem anderen. Ich kenne sie.«
    Salli erwiderte nichts. Sie klammerte sich nur an ihn, und Stafford konnte erkennen, daß sie körperlich und seelisch am Ende war. Stumm sah sie zu, wie die beiden Fremden die Wohnungstür schlossen und die zwei Soldaten nebeneinander auf den Boden legten.
     
    Broohnin schwebte im Aufzug nach oben, wobei er mit einer Hand und einem Fuß in den Haltegriffen die Balance hielt. Vorsichtig spähte er auf den Flur hinaus, blickte sich um und zog sich wieder in den Aufzug zurück. Er wußte nicht, was ihn auf der anderen Seite der Tür zu Staffords Apartment erwarten würde, aber er mußte hinein. Er mußte sicher sein, daß Stafford niemandem erzählt hatte, was er wußte – daß er nie die Gelegenheit bekommen würde, etwas auszuplaudern.
    Als er sich bereitmachte, in den Flur hinauszustürmen, hörte er, wie eine Tür geöffnet wurde … das Geräusch kam aus der Richtung, in der Staffords Wohnung lag. Broohnin hatte zwei Möglichkeiten: Er konnte die Griffe loslassen und im nächsten Stockwerk aussteigen, oder er stieg hier aus und stellte sich dem, was immer ihn erwartete.
    Er entschied sich für letzteres. Immerhin war die Überraschung und die gezogene Waffe auf seiner Seite. Mit dem rechten Fuß stieß er sich von der Rückwand des Aufzugs ab und katapultierte sich hinaus in den Flur.
    Broohnin wurde übel, als er sah, wer Stafford begleitete.

Weitere Kostenlose Bücher