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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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beiden Soldaten der Imperialen Wache, die angeblich bei Ihnen sein sollen?«
    »Ich versichere Ihnen, wir wissen nicht, was Sie meinen«, ergriff Josef das Wort. »Wir haben nichts mit den anderen zu tun.« Der Kommandant richtete den Blaster auf Josef, während sich seine Leute hinter ihm aufstellten. »Zeigen Sie mir einen Ausweis. Es wäre besser für Sie, Sie könnten uns überzeugen, sonst werden wir nämlich alle hinaufgehen und nachsehen, was oben passiert ist.«
    Broohnin fühlte, wie Panik von ihm Besitz ergriff, ihm die Luft abschnitt und ihn zu ersticken drohte. Es war alles vorbei – entweder würden sie jetzt getötet oder Meteps Gefangene werden. Das eine war so schlimm wie das andere. Er mußte etwas unternehmen. Stafford stand links vor ihm und hatte die Arme vorsichtig vor der Brust gefaltet. Seine Frau hatte sich an ihn geklammert, und Staffords ganze Aufmerksamkeit galt ihr. Auf Broohnins konfiszierten Blaster, der unter seinem rechten Arm hervorlugte, achtete er nicht.
    Ohne nachzudenken oder zu überlegen, was er eigentlich tat, griff Broohnin nach der Waffe und riß sie an sich. Er hatte es tun müssen. Es war seine einzige Chance, zu überleben. Natürlich war es keine Gewähr dafür, daß er sich wirklich retten konnte, aber er mußte es versuchen.
    Stafford wirbelte instinktiv herum, als er fühlte, wie ihm die Waffe aus dem Gürtel gezogen wurde. »Hey!«
    Warum noch warten? Er konnte sich auch gleich dieses verdammten Piloten entledigen, also zog Broohnin den Abzug, sobald er ihn fand. Aber Stafford reagierte schneller. Er stieß Broohnins Arm mit dem Blaster hoch, und Salli schrie, als der Strahl aus der Waffe schoß, aber in die Luft ging und niemanden verletzte.
    Josef hatte nicht so viel Glück. Bei dem Schrei von Salli und dem Anblick des gezogenen Blasters zog der Commander instinktiv den Abzug seines Blasters durch. Ein heller Lichtstrahl löste sich aus der Waffe, beleuchtete für Bruchteile von Sekunden die Gestalt des Kommandanten und fuhr dann auf Josef zu, wobei die Tarnung seines Holoanzugs für kurze Zeit aufgehoben wurde. Lautlos fiel Josef zu Boden, und dabei lösten sich einige seiner Waffen aus seinem Gürtel. Es sah so aus, als würden sie vom Körper des Mannes ausgespuckt werden, als sie durch die Holotarnung auf den Gehsteig fielen.
    Alle, auch Broohnin, ließen sich fallen. Die einzige Ausnahme war Kanya. Wie der Blitz fuhr sie zwischen die Soldaten und begann, unbeschreiblich zu wüten – sie boxte, trat, wirbelte herum, tauchte wieder weg und machte es ihnen so unmöglich, auf sie zu schießen aus Furcht, sie könnten dabei einen ihrer Kameraden treffen. Broohnin hatte inzwischen seinen Blaster wiedergefunden, der ihm aus der Hand gefallen war. Stafford hatte sich schützend über seine Frau gerollt, und beide hielten die Hände ineinander verschränkt über ihren Köpfen. Broohnin wollte gerade ein für allemal die Gefahr beseitigen, die der Pilot für ihr Projekt darstellte, als sein Blick auf etwas auf dem Gehsteig fiel.
    Neben der reglosen Gestalt von Josef lag eine weiße Scheibe mit einem kleinen roten Knopf in der Mitte. Broohnin wußte nicht, wie schlimm der Flinter verletzt war, oder ob er überhaupt noch lebte, weil hinter der Holotarnung nichts zu erkennen war. Blut war jedenfalls nicht zu sehen, aber Blasterwunden bluteten aufgrund des kauterisierenden Effekts auch selten. Er beschloß, es zu wagen, kroch auf Josef zu, griff nach der Scheibe und kroch wieder zurück. Ein Blick über seine Schulter zeigte ihm, daß Kanya inzwischen fast die gesamte Gruppe ausgeschaltet hatte, also sprang er auf und rannte in die andere Richtung, der schützenden Dunkelheit entgegen.
    Mit der Scheibe in der einen und dem Blaster in der anderen Hand lief Broohnin so schnell er konnte und seine Beine ihn tragen wollten davon, wechselte immer wieder die Richtung, und wählte sich seinen Weg, weg vom Stadtzentrum, weg vom Imperialen Park und dem Imperialen Komplex, der sich daran anschloß. Er brauchte LaNague oder die Flinter jetzt nicht mehr, denn die Vernichtung des Imperiums lag ab jetzt in seiner Hand.

 
XX
     
    In der ausgeprägten Soziabilität unseres Zeitalters graust es den Menschen so sehr vor der Einsamkeit, daß ihnen kein anderer Verwendungszweck für sie einfällt als … sie als Strafe für Kriminelle zu benutzen.
    Seren Kierkegaard
     
    »Josef – tot?«
    LaNague glaubte, schreien zu müssen. Der ruhige, nachdenkliche Mann, der jetzt fast fünf Jahre bei

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