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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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die Eroberer von der Erde, die es ersetzen würden, keine Gefahr mehr.«
    »Aber auf Kosten von Millionen von Menschenleben! Das Ziel dieser Revolution ist es doch, Menschenleben zu retten!«
    »Wir haben an der Revolution mitgearbeitet!
    Das Notsystem sollte nur eingesetzt werden, wenn es keinen anderen Weg mehr gab. Ein neues Imperium oder eine Erdenherrschaft würde unweigerlich dazu führen, daß sowohl Flint wie auch Tolive seine Freiheit verlieren würden. Ich weiß nicht, wie es bei euch auf Tolive ist, aber auf Flint würde sich jedenfalls niemand einer fremden Herrschaft beugen. Jeder einzelne von uns würde bei der Verteidigung unseres Planeten sein Leben opfern. Das würde Millionen von Menschenleben kosten! Leben von Flintern! Wir ziehen es vor, wenn statt dessen auf Throne Menschenleben geopfert werden. Wir werden es nie zulassen, daß etwas unsere Lebensweise bedroht. Niemals!«
    LaNague hob die Hand, um sie zu unterbrechen. »Gut, gut! Wir sprechen später noch einmal darüber. Aber was hat das alles mit Broohnin zu tun?«
    »Es gab zwei Auslöser für die Box. Und Broohnin hat jetzt einen von ihnen.«
    Schweigend und reglos saß LaNague einen langen Moment da; dann befahl er Kanya: »Finde ihn.«
    »Ich verspreche es.«
    »Wie willst du ihn finden? Er kann doch überall stecken.«
    »Alle Auslöser sind mit einer Art Minisender ausgestattet, für den Fall, daß sie verlorengehen. Ich werde ihn also immer aufspüren können, ganz gleich, wohin Broohnin auch geht.«
    »Er ist verrückt, Kanya. Er bringt es fertig, die Box nur so zum Spaß zu zünden. Er muß um jeden Preis aufgehalten werden!«
    Wieder machte er eine Pause und fuhr dann fort: »Warum konntet ihr mir nicht vertrauen?«
    »Kein Plan, egal wie sorgfältig er auch ausgedacht worden ist, ist unfehlbar. Und du hast ja Fehler gemacht.«
    LaNagues hitzige Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Wo? Wann? Haben wir nicht zeitlich alles eingehalten? Läuft nicht alles nach Plan?«
    »War Josefs Tod auch eingeplant?«
    »Wenn ihr mir etwas mehr vertraut hättet«, erwiderte er und versuchte, zu verbergen, wie sehr ihn ihre Worte schmerzten, »dann wären wir jetzt nicht mit dieser Gefahr konfrontiert!«
    »Wenn du nicht darauf bestanden hättest, daß Broohnin weiter an der Revolution mitarbeiten durfte, obwohl wir alle davon abgeraten haben -«
    »Am Anfang brauchten wir ihn. Und … und ich habe gedacht, ich könnte ihn beeinflussen … ihn zu seinem Vorteil verändern.«
    »Du hast versagt. Josef ist deshalb jetzt tot.«
    »Es tut mir leid, Kanya.«
    »Mir auch«, erwiderte die Frau kalt. »Aber ich werde schon dafür sorgen, daß er keinen weiteren Schaden anrichten kann.« Sie beugte sich vor, um den Schalter ihres Videogerätes erreichen zu können.
    »Töte ihn nicht«, bat LaNague. »Er hat viel mit uns durchgemacht … und uns auch geholfen. Und er war es ja auch nicht, der den tödlichen Schuß auf Josef abgegeben hat.«
    Auf Kanyas Gesicht zeigte sich ein unergründlicher Ausdruck, dann verblaßte ihr Bild. LaNague fiel in seinem Sessel zurück. Sie hatte ein Recht, ihn zu hassen, genauso wie sie Broohnin haßte, denn letzten Endes war er doch irgendwie verantwortlich für Josefs Tod. Er war verantwortlich für Broohnins Torheiten, und wenn er Kanya tatsächlich in die Hände fallen sollte, würde er daran schuld sein, wenn sie ihn tötete. Es war ihr nicht zu verdenken, wenn sie sich im Recht fühlte, Rache zu üben … Broohnin schien sich wie ein tollwütiges Tier zu benehmen.
    Und alles war im Grunde seine Schuld. Alles. Wie hatte er nur so dumm sein können? Er und Broohnin hatten ein gemeinsames Ziel gehabt – den Sturz des Imperiums. Er hatte gehofft, daß sie zu weiteren Gemeinsamkeiten finden würden, aber er hatte sich getäuscht, und jetzt war ihm klar, daß es nie zu einer solchen Hoffnung Anlaß gegeben hatte. Es gab keine Gemeinsamkeiten. Es hatte nie Gemeinsamkeiten gegeben, und es würde sie auch niemals geben.
    Zuerst hatten ihm die Unterschiede zwischen Broohnin und ihm selbst so gefallen wie die Unterschiede zwischen Flintern und Tolivianern. Beide Kulturen waren aus einer gemeinsamen Philosophie entstanden, dem Kyfho, und hatten ein gemeinsames Ziel, die absolute Freiheit des Individuums. Und doch waren heute die Unterschiede fast unüberwindbar groß. Tolivianer neigten dazu, sich von Gewalt abzuwenden, sich an einen sicheren Ort zurückzuziehen und nur dann zu kämpfen, wenn es sich nicht umgehen ließ:

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