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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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aus dem Haus geführt hatte.
    »Stimmt etwas nicht?« erkundigte sie sich.
    Er überhörte ihre Frage und machte sich auf den Weg zum Landeplatz.
     
    »Sie werden allein mit der Penton & Blake zurückfliegen«, teilte LaNague ihm mit.
    Broohnin war sofort argwöhnisch. »Und was ist mit Ihnen?«
    »Ich werde mit der Adzel nach Tolive fliegen. Ich muß dort noch einiges erledigen, bevor ich nach Throne zurückkehre.«
    Beide Männer saßen in der Zwischenstation Bernardo de la Paz und blickten durch das große Panoramafenster auf die Erde, die unter ihnen vorbeizog. LaNague hatte seinen Baum aus der Quarantänestation zurückgeholt und hielt ihn jetzt auf seinem Schoß.
    »Und was soll ich bis dahin tun?«
    »Man wird sich mit Ihnen kurz nach Ihrer Ankunft auf Throne in Verbindung setzen.«
    »Diese ›man‹, sind das Flinter?«
    LaNague lächelte angesichts Broohnins besorgter Miene, aber es war kein schadenfrohes Lächeln. Er machte einen entspannten, zufriedenen, ja fast liebenswürdigen Eindruck. Die Aussicht auf eine Rückkehr zu seinem Heimatplaneten schien aus ihm einen anderen Menschen gemacht zu haben.
    »Flinter machen nur einen geringen Teil meiner Leute auf Throne aus. Und außerdem dürfen sie sich nicht sehen lassen.« Er drehte sich zu Broohnin um und sprach leise weiter. »Haben Sie schon einmal von Robin Hood gehört?«
    »Lebt er in Primus?«
    LaNagues Lachen klang freundlich und gut gelaunt. »Irgendwie schon! Ich glaube, daß Sie beide gute Freunde werden. Und wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, werden die Leute Sie und ihn schließlich für ein und dieselbe Person halten.«
    »Was soll das nun schon wieder heißen?« Broohnin fand diesen neuen, unbeschwerten LaNague ziemlich beunruhigend. Aus ihm wurde er noch weniger schlau als aus dem harten, reservierten und allwissenden Verschwörergenie, mit dem er von Throne auf die Erde geflogen war. Welcher war nun der echte?
    »Alles zu seiner Zeit.« Er stand auf. »Mein Schiff startet vor Ihrem. Eine gute Fahrt. Wir sehen uns dann auf Throne.«
    Broohnin sah dem Tolivianer nach, wie er mit seinem verdammten Baum unter dem Arm davonschlenderte. Offensichtlich war LaNague davon überzeugt, daß er ihn für seine Pläne benutzen konnte. Sollte er. Broohnin würde gern eine Weile mitspielen und auf seine Chance warten. Er würde LaNague am Leben lassen, solange er nützlich war. Zum gegebenen Zeitpunkt würde Broohnin dann eingreifen und die Zügel übernehmen. Und dann würde er mit LaNague abrechnen.

 
Teil zwei
Der Anarchist

 
Das Jahr des Sämanns
     
X
     
    Die Welt fragt nicht nach den Stürmen, durch die du dein Schiff hast steuern müssen. Sie interessiert nur, ob du es sicher in den Hafen gebracht hast.
    Joseph Conrad
     
    Das erste Mal war es wie ein wildes, stürmisches Eintauchen gewesen, um den gegenseitigen verzweifelten und unstillbaren Hunger zu stillen. Es war so schnell zu Ende, wie es begann, und in ihrer Erinnerung verblaßte es schon wieder. Das zweite Mal war forschender, ein fruchtbares Tasten nach vertrauten Reaktionen, nach vertrauten Formen des Gebens und Nehmens. Und das dritte Mal war es ein zärtliches, befreites Willkommen zu Hause, aus dem sie sich beide erschöpft und zufrieden lösten.
    »Es ist schon so lange her, Peter«, flüsterte Mora.
    »Ja, viel zu lange.«
    Schweigend lagen sie in enger Umarmung, bis Peter schließlich weitersprach. »Du hast mich noch nicht nach meiner Reise gefragt.«
    »Ich weiß. Ich dachte, es hätte Zeit.«
    »Hattest du Angst, wir würden wieder kämpfen?«
    Peter konnte spüren, wie sie in der Dunkelheit neben ihm heftig mit dem Kopf nickte. »Ich war mir sogar sicher. Ich wollte, daß wir das neue Jahr nicht mit Waffen im Arm, sondern mit dir im Arm beginnen.«
    Er lächelte und drückte seine Frau fester an sich. »Nun, es ist da, und wir sind auch da. Und das ist die beste Art, ein neues Jahr zu begrüßen.«
    »Als das Jahr der Schildkröte begann, warst du nicht da. Es war eine schrecklich lange und einsame Zeit. Und du wirst auch nicht hier sein, wenn wir das Jahr des Malak feiern.«
    »Aber jetzt bin ich hier, und alles andere können wir morgen früh besprechen. Sag nichts mehr.«
    Mora schlief zuerst ein, den Kopf auf seiner Schulter. Trotz seiner großen Müdigkeit lag Peter noch länger wach und lauschte der sturmgepeitschten Brandung vor dem Haus. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, wieder zu Hause zu sein. Ein Gefühl der Sicherheit, der inneren Ruhe. Er

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