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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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aus?«
    »Alles durchgeschmort.«
    »Sieht es nach Sabotage aus?«
    »Selbst wenn es sich um Sabotage handeln würde, könnte ich es nicht sagen. Alles, was ich sagen kann, ist, daß ich nicht in der Lage bin, es zu reparieren.«
    Am anderen Ende herrschte Schweigen. Erv ließ genügend Zeit zum Überlegen verstreichen und rückte dann mit seinem eigenen Vorschlag heraus, den er sich schon vorher ausgedacht hatte. »Warum bleibt ihr Jungs nicht da oben und haltet ein Auge auf uns, während wir hier unten auf ein anderes Schiff warten. Dann kann ich meine Ladung übergeben, und ihr könnt weiterfliegen.«
    »Nein«, hörte er die Antwort. »Das dauert zu lange.« Er wußte, was dem Führer im Augenblick durch den Kopf ging: Es hatte ein einfacher und problemloser Flug werden sollen; früh starten, zum Schatzamt von Primus fliegen, dort die Schiffe entladen und dann die Nacht in der Stadt verbringen. Wenn sie aber die halbe Nacht damit zubringen würden, auf ein Ersatzschiff zu warten, konnten sie die Vergnügungstour durch Primus abschreiben. »Wir kommen herunter.«
    »Halten Sie das für klug?«
    »Lassen Sie das ruhig meine Sorge sein. Hier ist niemand außer uns. Wir werden Ihre Fracht ausladen und auf Schiff Eins und Drei verteilen. Und dann werden wir auf dem schnellsten Weg nach Primus fliegen, während Sie hier unten warten, bis man sie abholt.«
    »Wie nett von Ihnen, Führer.« Erv bemühte sich, nicht zu zeigen, wie erleichtert er war, denn er wußte genau, daß jede seiner Bewegungen aufgezeichnet wurde. Der Köder war angenommen worden.
    »Es tut mir leid, Schiff Zwei, aber jemand muß bei dem Schiff bleiben.«
    Erv wartete an der Luke, bis die beiden anderen Frachtgleiter gelandet waren. Wie es die Regeln vorschrieben, befahl er einem der drei Wächter im Ladeteil des Transporters, den Kontrollstand zur Bedienung der Außenbordwaffen zu besetzen, öffnete dann die Rückseite des Schiffes und ließ die Laderampe zu Boden gleiten. Die beiden andern Schiffe folgten seinem Beispiel, und schon bald begann man, die Ladung von Schiff Zwei auf die zwei anderen zu verteilen. Schwebekarren wurden die Rampe heruntergeschoben und durch Schmutz und Gras zu den offenstehenden Frachträumen transportiert.
    Zuerst arbeiteten die Männer wachsam, auf der Hut vor eventuellen Entführern. Aber da die Überwachungssysteme keine verdächtigen Aktivitäten in der näheren Umgebung verzeichneten, wurden sie schon bald ruhiger, erzählten und lachten miteinander. Die Gespräche drehten sich fast ausschließlich um die fast übermenschlichen Großtaten, die sie vollbringen würden, wenn sie an diesem Abend auf Primus losgelassen wurden; sie amüsierten sich natürlich auf Kosten von Erv und seiner Mannschaft, die hier warten mußten und deshalb so viel Phantastisches verpassen würden.
    Schiff Zwei war rasch geleert, während die beiden anderen Transporter bis zum Rand mit der zusätzlichen Geldfracht angefüllt waren. Während seine eigene Mannschaft im Laderaum saß und Trübsal blies, weil sie hierbleiben mußte, stand Erv an der Ladeluke, beobachtete die Umgebung und lauschte jedem Geräusch. Er sah, wie die anderen Mannschaften langsam in ihre eigenen Schiffe stiegen und hörte plötzlich den Alarmruf von dem Mann am Waffenkontrollstand hinter ihm:
    »Da draußen ist etwas, Erv! Lebewesen! Eine ganze Horde, und sie scheinen direkt aus dem Nichts aufgetaucht zu sein! Sie haben uns fast erreicht!«
    »Schnell, schließt die Luke!« rief Erv zurück. »Aber ihr dürft auf keinen Fall schießen – ihr könntet die anderen Schiffe treffen!«
    Die Ladeluke glitt zu, aber nicht schnell genug, denn plötzlich tauchten ein paar Gestalten auf und warfen etwas hinein. Metallisches Klicken war zu hören, als eine Reihe winziger Silberkugeln über den Boden des Frachtgleiters hüpften und von den Wänden zurückgeworfen wurden. Erv wußte, was jetzt kommen würde. Seine Hände fuhren unwillkürlich an seine Ohren, aber so fest er sie auch gegen sie preßte, es gelang ihm nicht, den Ton zu dämpfen, der als dumpfes Heulen begann und dann so schrill wurde, daß er ihn nicht mehr hören konnte. Aber er konnte fühlen, wie er anschwoll, sich ausdehnte und gegen seinen Schädel drückte, bis er glaubte, sein Kopf würde explodieren. Was er dann auch tat.
     
    Die Wärme in der thermoreflektiven Höhle legte sich schwer auf die Atemwege der Männer. Die rauhe, unregelmäßige Außenfläche des künstlichen Gewölbes verbarg die Wärme, die

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