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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sie festhielt: »Ihre versprochene Steuerrückvergütung. Robin Hood und seine Geächteten.« Für alle diejenigen, die nicht lesen oder nur schlecht sehen konnten, las Sayers den Text vor.
    »Es sieht also ganz danach aus, als hielte dieser Robin Hood sein Versprechen«, fuhr er fort, als der Papierregen allmählich weniger wurde und dann ganz aufhörte. »Einem bisher noch unbestätigten Bericht zufolge soll einer der Imperialen Steuertransporte heute abend entführt worden sein. Wenn das zutrifft und es sich bei diesem Geldmonsun hier um die gestohlenen Steuergelder handelt, dann stecken Mr. Hood und seine Geächteten in ziemlich großen Schwierigkeiten, fürchte ich.«
    Die Kamera nahm eine andere Einstellung und zeigte jetzt Sayers in seiner ganzen Größe und die Straße hinter ihm. Hier und da standen Leute herum, die Augen aufmerksam zum Himmel gerichtet, und hielten Geldscheine in den fest geschlossenen Händen. Sayers ging hinüber zu einer Frau im mittleren Alter und legte ihr den Arm um die Schulter. Offensichtlich erkannte sie ihn, denn sie lächelte geschmeichelt in die Kamera.
    »Fragen wir doch einmal diese Dame, was sie von dem Geldregen hält.«
    »Oh, ich finde es einfach toll«, säuselte sie. »Ich weiß nicht, wer dieser Robin Hood ist, aber er wird jederzeit bei mir und meinen Nachbarn willkommen sein!«
    »Aber das Geld ist vielleicht gestohlen.«
    Ihr Lächeln verschwand. »Von wem?«
    »Möglicherweise von der Regierung.«
    »Das wäre aber schade. Sehr schade.«
    »Und was wäre, wenn die Regierung nun bestätigt, daß es sich um das Geld handelt, das aus dem entführten Transport stammt und alle braven Bürger bittet, es zurückzugeben … würden Sie der Aufforderung nachkommen?«
    »Sie meinen, ob ich es zurückgeben würde?«
    »Ja.«
    »Natürlich würde ich das!« Sie machte ein betroffenes Gesicht, aber dann begann sie zu lächeln und brach plötzlich in lautes Kichern aus.
    »Natürlich.« Auch Sayers erlaubte sich ein feinsinniges Lächeln. Er löste sich von der Frau und sah wieder in die Kamera. »Nun, es sieht so aus, als ob der Geldschauer jetzt vorbei ist. Ich werde mich jetzt von Ihnen verabschieden, und ich glaube, sagen zu dürfen, daß wahrscheinlich weder die Leute um mich herum noch die Imperialen Finanzbehörden dieses Spektakel so schnell vergessen werden. Es wäre übrigens gar keine schlechte Idee, wenn Sie auch einmal aus Ihrem Fenster sehen. Vielleicht läßt Robin Hood gerade in diesem Augenblick Ihre Steuerrückvergütung ins Haus regnen.«
    Das Bild verblaßte, und der Kopf eines anderen Sprechers erschien. Haworth berührte eine Vertiefung in der Armlehne seines Stuhls, worauf der Bildschirm dunkel wurde.
    »Wir stehen da wie Idioten!« schimpfte Metep, der immer noch auf und ab wanderte. »Wenn es uns gelingt, diese Wohltäter der Öffentlichkeit zu fassen, müssen wir an ihnen ein Exempel statuieren!«
    »Ich fürchte, das wird nicht so einfach sein.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil sie nicht einen einzigen Hinweis auf ihre Identität zurückgelassen haben. Bei der genauen Untersuchung der gestohlenen Schiffe sind zahllose Fingerabdrücke entdeckt worden – alle identisch, alle nicht registriert und ganz offensichtlich nicht echt –, aber wir haben nicht eine einzige Hautzelle außer denen der Mannschaft finden können. Und ihr wirkliches Aussehen kennt auch niemand, da sie während der ganzen Aktion Holoanzüge getragen haben.«
    »Identifizieren! Identifizieren!« schrie Metep. »Das wäre alles kein Problem, wenn sie jetzt in Haft sitzen würden!«
    »Nun, wir haben sie aber nicht festnehmen können, und es nützt uns gar nichts, wenn du dich jetzt so aufregst. Sie haben ein paar ganz schön raffinierte Tricks ausgespielt. Und am raffiniertesten eingefädelt war das Finale, als alle die leeren Transporter bis fast zurück zur Westküste verfolgten.«
    »Idioten! Wie Idioten stehen wir jetzt da!«
    »Ich fürchte, du hast recht«, erwiderte Haworth, der jetzt aufstand und sich mit den Händen durch das weiße Haar fuhr. »Aber warte ab, wie wir erst dastehen werden, wenn die Ergebnisse von Kragers Aufruf zurückkommen, das Geld freiwillig zurückzugeben, ›Eine Geste des Patriotismus‹ hat er es genannt, der alte Schwachkopf!«
    »Wieso? Ich halte es für eine gute Idee. Vielleicht bekommen wir sogar ein paar Millionen zurück.«
    »Wir werden nichts zurückbekommen außer ein paar Marken, die wir uns als Andenken an diesen Coup an die Wand kleben

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