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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hatte.

DIE ROBIN-HOOD-NACHRICHTEN
     
    Sie können es sich nicht leisten, Geld zu besitzen!
     
    Die Inflationsrate der letzten zehn Standardmonate beträgt offiziellen Angaben zufolge 8% (was bedeutet, daß die tatsächliche Inflationsrate bei mindestens 11% liegt). Gebt euer Geld aus, Leute! Die hundert Mark, die Sie im letzten Jahr gespart haben, sind heute viel weniger wert. Was wollen Sie sagen? Ach so, die Zinsen!
    Nehmen wir jetzt einmal an, Meteps Mob hätte recht, und die Inflationsrate würde nur 8% betragen. Das bedeutet, daß die hundert Mark, die Sie vor zehn Monaten auf Ihr Sparkonto eingezahlt haben, jetzt nur noch 92 wert sind. Aber sie haben sechs Mark Zinsen bekommen. Wie schön für Sie! Natürlich haben Sie auch daran gedacht, daß Sie davon rund 25% als Steuern abgeben müssen. Bleiben Ihnen netto noch 4,5 Mark Zinsen.
    Fassen wir also zusammen: die 100 Mark, die Sie in der Hoffnung zurückgelegt haben, daß sie auf einem zinstragenden Sparkonto zu einem kleinen Vermögen anwachsen würden, sind jetzt auf 96,5 Mark zusammengeschrumpft. Da gibt es nur eine Lösung: Holen Sie sich Ihr Geld und …
    Kaufen Sie! Kaufen Sie! Kaufen Sie!
     
    Der Wirtschaftsbericht

 
XII
     
    Bedauert die armen, im Geist kranken Politiker. Stellt euch nur vor, ihr würdet eure Tage und eure Kräfte damit verschwenden, Regeln aufzustellen, nach denen andere leben sollen, und Wege zu ersinnen, wie ihr das Leben der anderen lenken und bestimmen könnt. Und nicht nur das, sondern im Grunde sogar danach zu trachten, dies tun zu können! Welch schreckliches Elend!
    aus THE SECOND BOOK OF KYFHO
     
    »Wie oft wollen sie das noch zeigen?« Metep VII fuhr von seinem Stuhl hoch und begann, in dem kleinen, abgedunkelten Raum auf und ab zu gehen. Jeder konnte sehen, wir zornig er war.
    Daro Haworths Antwort klang interesselos und zerstreut. »Solange, wie es noch jemand sehen will.« Sein Blick war gespannt auf die große Videokugel in der Mitte des Raumes gerichtet. »Vergiß nicht, daß sie es exklusiv zeigen können: Sie waren die einzigen, die ein Außenteam draußen hatten, als der Regen begann.«
    »Was für ein Zufall!«
    »Wir haben es überprüfen lassen, und es gibt eine ganz logische Erklärung dafür. Sie hören genau wie die beiden anderen Sender die offiziellen Frequenzen ab, erfuhren also von der Entführung zur selben Zeit wie jeder andere auch. Allerdings verfügen sie nur über ein geringes Budget und haben deshalb kein sofort einsatzbereites Außenteam. Sie konnten also erst wesentlich später als ihre Konkurrenz am Schauplatz eintreffen. Und wie der Zufall es wollte, wollten sie gerade dorthin abfliegen, als der Geldregen anfing. Übrigens ein gutes Beispiel dafür, daß sich Langsamkeit von Zeit zu Zeit doch bezahlt macht.« .
    Radmon Sayers’ vertraute Züge erschienen auf dem Bildschirm. Um ihn herum flatterten orangefarbene Marknoten, hier und da vermischt mit weißen Papierschnipseln. Das Ganze sah so echt aus, daß ein Zuschauer mit einem großen Hologerät versucht sein mußte, die Hand auszustrecken und zuzufassen. Sayers’ Ausdruck war eine Mischung aus ekstatischer Begeisterung und nur schlecht verhohlenem Jubel.
    »Meine Damen und Herren«, erklang seine Stimme aus der Videokugel, »wenn mir das hier jemand erzählt hätte, würde ich ihn als einen Lügner bezeichnet haben. Aber jetzt stehe ich selbst hier draußen auf der Straße vor unserem Studio und sehe, daß es Geld regnet! Nein, nein, das ist kein Trick oder ein Scherz. Es regnet tatsächlich Geld vom Himmel!«
    Die Kamera zeigte eine Gebäudefront gegen den schwarzen Himmel, der orangefarbene und weiße Papierschnipsel aus seinem sonst schwarzen Hintergrund ausschüttete. Dann schwenkte die Kamera in einem weiteren Winkel wieder auf Sayers, der einen der weißen Papierfetzen in der Hand hielt. Hinter ihm und um ihn herum waren Leute zu sehen, die umherliefen und Geldscheine vom Boden aufsammelten.
    »Sie kennen doch sicher alle diese verrückten Flugblätter, die uns seit ungefähr einem halben Jahr ins Haus flattern? Die Robin-Hood-Nachrichten? In einem der ersten versprach man uns eine Steuerrückvergütung – ›Schauen Sie zum Himmel‹, hieß es da, glaube ich. Nun … Ich nehme an, daß ich wohl genau in dieser Steuerrückvergütung stehe.«
    Er hielt das weiße Stück Papier hoch, und die Kamera fuhr näher heran. Sayers’ Hand füllte jetzt fast den gesamten Bildschirm aus, und jeder konnte lesen, was auf dem Papier stand, das

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