LaNague 03 - Der Staatsfeind
die Wirkung eintrat. Ja, Broohnin konnte wirklich gefährlich werden. LaNague nahm sich vor, ihn in Zukunft nicht aus den Augen zu lassen.
»Hast du schon von der Konferenz gehört?« fragte Zack in die spannungsgeladene Stille hinein.
»Welche Konferenz?« LaNague schien überrascht.
»Die von Metep und dem Fünferrat. Es wird erzählt, daß sie ein supergeheimes Treffen für nächste Woche einberufen haben. Sogar Krager bricht seinen Urlaub ab und kommt extra deswegen zurück.«
»Hört sich wichtig an. Weiß jemand, worum es geht?«
Zack zuckte die Achseln. »Frag doch mal Den … Einer von seinen Leuten hat es aufgeschnappt.«
Broohnin drehte sich um und sah die beiden an. Er schien sich wieder etwas beruhigt zu haben, und seine Stimme klang kühl und beherrscht. »Niemand weiß genau, worum es geht, aber es scheint so, als steckt Haworth dahinter. Er ist es auch, der die Konferenz unbedingt einberufen lassen wollte, und zwar so schnell wie möglich.«
LaNague sah beunruhigt aus. »Haworth also, wie?«
»Was stört dich daran?« wollte Zack wissen.
»Es ist vielleicht nicht weiter von Bedeutung, aber es besteht immer die Möglichkeit, daß Haworth plötzlich etwas eingefallen ist, wie dem Imperium wenigstens vorübergehend aus seiner wirtschaftlichen Misere herausgeholfen werden kann …«
»Ich dachte, du hättest alle Ausgänge besetzt«, meinte Broohnin, der seine Schadenfreude kaum verbergen konnte. »Hast du Angst, Haworth könnte dich austricksen?«
»Bei einem Mann wie Haworth kann man nie vorsichtig genug sein. Er ist gerissen, er ist schlau wie ein Fuchs, und er ist rücksichtslos. Ich möchte nur zu gern wissen, was bei dieser Konferenz herauskommt.«
»Ich würde deine Sorgen ja liebend gern teilen«, meldete sich Zack. »Aber da du der einzige bist, der weiß, worauf alles das, was wir tun, hinausläuft, mußt du leider mit deinen Sorgen allein schlafen gehen.« Er machte eine Pause und betrachtete LaNague aufmerksam. »Natürlich habe ich aus dem, was ich im Laufe des Jahres so alles gehört und gesehen habe, gewisse Schlüsse ziehen können, was deine Pläne betrifft.«
»Behalte es bitte für dich.«
»Sicher. Aber glaubst du wirklich, daß Haworth oder jemand anders in der Lage sein wird, das Imperium jetzt noch aus dem Dilemma herauszuholen?«
LaNague schüttelte den Kopf. »Nein. Das Imperium ist im Abstieg begriffen, und nur ein Wunder könnte es noch retten.«
»Dann laß uns hoffen, daß Haworth nicht mit diesem Wunder kommt«, erwiderte Zack.
»Es könnte sein. Aber für den Fall, daß ihnen bei ihrer Konferenz doch die Gesprächsthemen ausgehen, schlage ich vor, daß Robin Hood sich etwas einfallen läßt, damit ihnen der Gesprächsstoff nicht ausgeht.«
DIE ROBIN-HOOD-NACHRICHTEN
Die Lektion vom Goldoutie
Sie sind heute nicht mehr im Umlauf – dafür sorgte Greshams Gesetz –, aber noch vor sechzig Jahren wurden richtige Goldstücke als Zahlungsmittel benutzt. Frei von gesetzlichen Zahlungsmitteln, denn dies war ein Zeichen unserer Unabhängigkeit von der Erde, enthielt jeder Goldoutie eine Troyunze Gold und war 25 Mark wert.
Eine Münze mit einer Unze Gold für 25 Mark? Heute beträgt ihr Preis 279!
Was uns vom Preis auf den Wert bringt. Metep und seine Hintermänner versuchen, diese beiden Begriffe durcheinanderzubringen, damit Sie nicht erkennen, daß allein das Imperium für die in schwindelnde Höhen steigende Inflationsrate verantwortlich ist.
Überlegen Sie einmal: Vor sechzig Jahren kostete ein guter Straßenanzug aus Naturfaser rund 25 Mark. Heute kostet ein Anzug vergleichbarer Qualität 250 Mark, obwohl es keinen Mangel an Herstellungsmaterial gibt und die Anzüge sicher nicht besser sind. Das ist Preis.
Vor sechzig Jahren konnten Sie mit einem Goldoutie einen Straßenanzug kaufen. Auch heute noch können Sie mit einem Goldoutie einen Anzug von ausgezeichneter Qualität kaufen. Das ist Wert.
Und was können wir daraus lernen? Geld sollte Wert besitzen.
Jetzt dürften Sie eigentlich nicht länger fragen, was Sie mit dem Geld, das Sie sich leihen oder zusammenkratzen können, anfangen sollen. Kaufen Sie Gold, Silber, Platin etc!
Der Wirtschaftsbericht
XV
»Helden nehmen kein Geld! Sie bemühen sich um eine Regierungsbeihilfe!«
Roger Ramjet
»Es hat keinen Zweck, Vin. Er kommt nicht.«
»Doch, er kommt. Er muß einfach kommen!«
So unbeugsam, geduldig und aufrecht wie ein im Boden verwurzelter Baum stand Vincent Stafford im
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