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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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entfernt, aber wenn wir es versuchen, können wir sie erreichen. Und dann haben wir Milliarden neuer Abnehmer!«
    »Abnehmer für was?« fragte Metep. »Das einzige, womit wir in großen Mengen handeln können, ist Getreide. Was ist, wenn sie kein Getreide brauchen? Und selbst wenn – was meiner Ansicht nach höchst unwahrscheinlich ist –, was veranlaßt dich zu der Vermutung, sie könnten daran interessiert sein, unser Getreide zu kaufen?«
    »Nun, im Augenblick haben wir tatsächlich Getreide im Überfluß«, warf Cumberland ein. »Wenn ich einmal einen Vorschlag -«
    »Zum Teufel mit eurem Getreide!« rief Haworth, außer sich vor Zorn. »Vor wem spreche ich hier überhaupt – vor den mächtigsten und einflußreichsten Männern in der Außenwelt oder vor einer Gruppe von kleinen Kindern? Wo bleibt denn eure Phantasie? Denkt doch einmal logisch! Eine interstellare Rasse! Es gibt tausend Dinge, mit denen wir handeln können – von Kunst bis zu technischer Ausrüstung, von Leason-Kristallen bis hin zu Chispen-Filets! Und Produkte, die wir selbst nicht haben, können wir von der Erde importieren. Wir könnten Handelsabkommen schließen und die Alleinvertreter für alle Produkte sein, die diese fremde Rasse braucht. Wir könnten unzählige Märkte aufkaufen! Die Außenwelten könnten in ein goldenes Zeitalter des Wohlstands eintreten. Und -« Haworths Mund verzog sich zu einem Lächeln – »ich glaube nicht, daß ich euch daran erinnern muß, was das für jeden von uns auf dem Sektor der Politik und unserer persönlichen Finanzen bedeutet, oder?«
    Gemurmel wurde laut, als man sich zuerst vorsichtig mit seinem Nachbarn besprach und dann mit allgemeiner Begeisterung reagierte. Nur Krager wollte sich nicht so leicht überzeugen lassen.
    »Und wie sollen wir für all das bezahlen? Es wird enorme Summen verschlingen, eine Flotte von Erkundungsschiffen zu bauen und auszurüsten. Milliarden und aber Milliarden von Marken. Woher sollen wir das Geld denn nehmen?«
    »Daher, woher wir auch die anderen Milliarden nehmen, die wir ausgeben, aber nicht haben – aus den Druckpressen!«
    Krager begann zu stottern. »Aber das wird die Inflation weiter in die Höhe treiben! Sie wird außer Kontrolle geraten! Die Mark ist so schon so stark geschwächt, daß der Schaden kaum mehr wiedergutzumachen ist. Warum sie auf dem Interstellaren Devisenmarkt noch nicht zusammengebrochen ist, bleibt mir ein Rätsel. Vielleicht haben die Spekulanten noch nicht herausgefunden, wie schlecht es wirklich mit uns steht. Aber dieser Vorschlag mit der Flotte von Erkundungsschiffen wird uns völlig ruinieren!«
    »Gerade deshalb müssen wir sofort handeln!« forderte Haworth die Anwesenden auf. »Und zwar, solange die Mark auf dem Devisenmarkt noch Glaubwürdigkeit besitzt. Wenn wir zu lange warten, werden wir nicht mehr genügend Kredite bekommen, um die zur Ausrüstung der Flotte benötigten Antriebsröhren und Sprungsysteme kaufen zu können. Die Mark hält sich besser, als wir alle erwartet haben. Das deutet meiner Meinung nach darauf hin, daß man auf dem Interstellaren Devisenmarkt noch Vertrauen in uns hat und glaubt, wir könnten aus der Krise aus eigener Kraft wieder herausfinden.«
    »Dann sind sie dümmer, als ich angenommen habe«, murmelte Krager.
    »Das ist überhaupt nicht witzig«, fuhr Haworth fort. »Außerdem vergißt du, daß unser Projekt Perseus neue Arbeitsplätze schaffen wird und in der Zwischenzeit zumindest vorübergehend unsere Lage stabilisiert.« Er begab sich zurück auf seinen Platz an Meteps Seite. »Es ist ein Glücksspiel. Das habe ich euch schon angekündigt, bevor ich meinen Vorschlag erklärt habe. Es ist wahrscheinlich das riskanteste Unternehmen, das je in der Geschichte der Menschheit gewagt wurde. Die Zukunft des ganzen Imperiums und die politische Karriere von uns allen steht und fällt mit seinem Ausgang. Glaubt mir, wenn ich einen besseren Ausweg wüßte, würde ich ihn versuchen. Ich persönlich reiße mich bestimmt nicht darum, mit den Fremden im Perseus-Arm in Kontakt zu treten. Aber es ist im Augenblick unsere einzige Hoffnung. Wenn wir zusätzlich Erfolg haben, wird sich die durch das Projekt Perseus zusätzlich gesteigerte Inflation lohnen und letztendlich durch die neuen Handelswege ausgeglichen werden, die wir errichten.«
    »Angenommen, wir schaffen es nicht«, warf Metep ein. »Angenommen, da draußen ist irgend etwas, das Erkundungsschiffe verschlingt. Angenommen, sie finden nichts außer den

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