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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gewesen wäre, um es mit eigenen Augen anzusehen. Sie erschien mir relaxed und freundlich, aber unter ihrem vorgeblich freundlichen Verhalten spürte ich auch etwas Böses, Häßliches.
    Und dann stoppte der Flitzer: Wir befanden uns über Yokomatas Anwesen, irgendwo zwischen der Mauer und dem sanft leuchtenden Taj-Mahal-Holo, das ihr Haus einhüllte. Unter uns war alles dunkel.
    Während Yokomata durch das Fenster zu ihrer Linken hinuntersah, ergriff ich die Injektionspistole in meinem Schoß und verpaßte ihr eine anständige, druckluftgetriebene Dosis Wahrheit in den Oberarm, direkt durch den Stoff ihrer Bluse.
    Sie wirbelte herum und krampfte ihre Hand um die Injektionsstelle. »Was …?«
    Ich lächelte sie an. »Ich wollte mich nur revanchieren. Und außerdem, was bedeutet schon ein wenig Wahrheit zwischen Freunden?«
    Ich ließ den Flitzer in zehn Metern Höhe verharren und stieß die Hintertür auf Yokomatas Seite auf. Ein Fauchen drang von unten herauf, unterbrochen von lauten klickenden Geräuschen: Kiefer mit Dutzenden von Zähnen, die mit knochenzermalmender Wucht aufeinanderschlugen. Ich ließ sie die Leichen ihrer tollen Gorillas nacheinander durch die Tür werfen.
    Es schien ihr nichts auszumachen. Und nachdem der letzte in die hungrige Dunkelheit getrudelt war, meinte ich zu ihr:
    »Yoko, altes Mädchen, sag mir mal ganz ehrlich: Hast du es wirklich ernst gemeint, als du erklärtest, was gewesen ist, sei für immer und ewig vergeben und vergessen?«
    Während ihr Kopf zu mir herumschwang, verzerrte ihr Gesicht sich zu einer Maske grenzenloser Wut und Raserei. Speichel sprühte mir ins Gesicht, während sie die Antwort hinausschrie.
    »Du stinkender Haufen Gossendreck! Meinst du denn im Ernst, daß ich dich damit davonkommen lasse, daß du meine Männer umgebracht hast und mir einen Anteil von der Bezahlung für das Zerrt abknöpfst? Lieber würde ich meinen Arsch in Cyberland vermieten! Das erste, was ich tue, wenn ich erst mal wieder in meinem Haus bin, ist, dir und diesem Klon einen Killertrupp auf den Hals zu hetzen! Noch vor Sonnenaufgang werdet ihr beide tot sein!«
    Ich richtete den Blaster auf ihr Gesicht.
    »Spring!«
    Ihre Augen spiegelten das Grauen wider, das sie empfand. Sie konnte nichts vor mir verbergen.
    »Zumindest hast du eine Chance, wenn du springst«, sagte ich. »Und das ist mehr, als du mir hattest einräumen wollen.«
    Sie schaute aus der Tür in die gierige Dunkelheit, dann richtete sie ihre Blicke wieder auf mich. Wenn sie nicht das Wahrheitsserum im Körper gehabt hätte, dann hätte sie mich wahrscheinlich überrumpelt. Aber so verriet ihr Gesicht ihre sämtlichen Pläne.
    Ich verpaßte ihr einen Schuß in den Brustkorb, als sie Anstalten machte, sich auf mich zu stürzen. Sie wurde zurückgeschleudert und fiel durch die Tür nach draußen.
    Ich wartete gar nicht, bis ich aus dem Garten eindeutige Geräusche hörte. Ich schloß die Tür, indem ich den Knopf für die Zentralverriegelung betätigte, dann nannte ich der Konsole die Koordinaten meines Apartmentgebäudes. Ich mußte mir einen sauberen Overall anziehen, ehe ich Elmero aufsuchte, um das ganze Gold in ein bequemeres Zahlungsmittel umzutauschen.

 
13
     
    Ich ließ meinen Blick durch die Halle des L-I-Hafens in der Nähe der Fährenrampe schweifen, entdeckte aber keine Spur von Jean. Als ich jemanden in einem Suki-Alvarez-Holodress überholte, hörte ich, wie eine vertraute Stimme sagte: »Hallo, Mr. Dreyer.«
    Suki Alvarez verblaßte, und vor mir stand Jean.
    Zuerst erkannte ich sie gar nicht mit ihren kurz geschnittenen Haaren und in ihrer sonstigen Aufmachung. Sie wartete neben dem Liftschacht zur Fährenrampe und hatte ihre sämtlichen Habseligkeiten in einer einzigen Reisetasche untergebracht, die auf dem Boden neben ihr stand. Ihr Gesicht war eine starre ängstliche Maske.
    »Hätten Sie Angst, ich würde nicht kommen?«
    »Ich wußte, daß Sie kommen«, sagte sie mit einem überzeugten Unterton. »Ich befürchtete nur, daß Sie sich vielleicht verspäten. Ich fliege mit der nächsten Fähre.«
    »Wohin?«
    »Zur Bernardo-de-la-Paz-Plattform.«
    »Oh.« Das war auch Maggs erster Zwischenstop gewesen. Ich hatte eine Weile gebraucht, um ihre Reiseroute zu verfolgen, aber am Ende hatte ich es doch herausbekommen.
    »Haben Sie sie?«
    »Was?« Ich kehrte wieder in die Gegenwart zurück. »Ach ja. Da.«
    Ich hielt die grüne Karte in der Hand. Reichte sie ihr.
    Sie schnappte danach wie ein Verhungernder nach

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