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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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50 K und vielleicht sogar noch einen Bonus obendrein, weil ich das Gold abgeliefert hatte.
    Aber ich wollte erst einmal die Lage peilen – erst mal sehen, in welcher Stimmung Yokomata sich befand, ehe ich mit meinem kleinen Geschenk bei ihr vorbeischaute. Mein Büro lag in der Nähe. Also nichts wie dorthin.
    Auf dem Dach des Verrazano-Komplexes war es nach Feierabend sehr ruhig. Ich hatte mit meiner Last die Hälfte des Weges zum Abwärtsschacht zurückgelegt, als eine nur zu vertraute Stimme mich anhielt.
    »Was hast du da, Knopfkopf?«
    Ich sah nach links und gewahrte Rotnase, Vierfinger und Yokomatas Pilot, die nebeneinander vor einem Luxus-Ortega standen. Und in der Hintertür, die Beine herausbaumeln lassend, saß Yokomata selbst.
    Der Ausdruck ihrer Gesichter wollte mir gar nicht gefallen – er erinnerte mich an Hunde, die sich an eine verletzte Katze heranmachten. Ich hoffte, daß meine Stimme nicht überkippte.
    »Ich wollte Sie gerade anrufen!« sagte ich zu Yokomata und ignorierte Rotnase.
    »Tatsächlich?« fragte sie. »Weshalb denn?«
    »Ich habe Barkham gefunden. Ich wollte meine Belohnung abholen.« Ich hob den Kasten hoch. »Und das habe ich gefunden. Ich dachte mir, daß Sie gewiß danach suchen.«
    »Dort drin sind doch nicht zufällig ein paar Joey-José-Figuren, oder etwa doch? Ich habe für seine Art von Humor schrecklich viel übrig.«
    »Ich auch«, sagte ich und bemühte mich, den lockeren Konversationston beizubehalten. »Ich hatte gehofft, Sie überlassen mir eine der Figuren als Belohnung dafür, daß ich alle vierzig abliefere – insgesamt zwanzig Kilo.«
    Die Gorillas schienen sich bei der Nennung des Gewichtes zu straffen.
    »Stell dir doch nur mal vor, wie viele Knöpfe du dir damit kaufen könntest, Knopfkopf«, sagte Rotnase.
    Yokomata fuhr fort: »Und du warst gerade im Begriff, die Ware abzuliefern, nicht wahr?« Ihr Ton war drohend.
    »Natürlich.«
    »Seltsam. Mir kam es so vor, als wolltest du dein Büro aufsuchen.«
    »Ich wollte erst anrufen.«
    Ihr Lächeln hätte sich im Gesicht ihres Haustyrannosaurus ganz gut gemacht. »Wie höflich und zuvorkommend. Übrigens, wie ging es denn meinem hochgeschätzten Partner, Mr. Barkham, als du ihn fandest?«
    Ihr Lächeln wurde breiter, als ich die Umstände seines Ablebens schilderte.
    Dann sagte sie: »Stell den Kasten hin.«
    »Und heb die Hände über den Kopf«, meinte Rotnase. Ich tat, was sie verlangten, und als ich mich aufrichtete, sah ich, daß alle drei Blaster gezückt hatten und auf mich zielten.
    »Keine unbedachten Bewegungen«, warnte Vierfinger.
    Rotnase trat vor, ein Grinsen im Gesicht. Zuerst dachte ich, er hätte in jeder Hand einen Blaster, dann sah ich, daß sich in seiner Linken die Injektionspistole befand, die mit dem Wahrheitsserum geladen war.
    »Ich glaube nicht, daß wir uns wegen unseres Knopfkopfs Sorgen machen müssen. Er hat nichts bei sich. Oder etwa doch, Knopfkopf?«
    Er tastete mich schnell ab und fand nichts.
    »Zufrieden?«
    »Nicht ganz. Zuerst einmal sorgen wir dafür, daß du uns über Kel die Wahrheit erzählst. Danach ist es vielleicht ganz interessant, bei dir das gleiche zu versuchen, wie es der Mann vom Mars mit Kel gemacht hat.«
    Er brachte die Injektionspistole in Anschlag. Ich mußte jetzt reagieren, oder ich bekam nie mehr eine Chance dazu. Ich brachte die beiden Kontakte an den Außenseiten meiner Handgelenke zusammen, und die Vorderfront meines Overalls explodierte. Eine Stakkatosalve von bläulich leuchtenden Energieblitzen sprühte in einem horizontalen Bogen hervor, erwischte die drei, Rotnase zuerst und dann die beiden hinter ihm, und warf sie auf das Dach, wo sie zuckend und sich windend liegenblieben.
    Ich riß meine Handgelenke wieder auseinander – es schien, als hätten sie minutenlang aneinandergeklebt, dabei war es nur ein Zeitraum von ein oder zwei Herzschlägen gewesen – und setzte mich in Richtung Yokomatas Ortega in Bewegung. Viel konnte ich in dem dunklen, nach gebratenem Fleisch riechenden Qualm, der von den Leichen aufstieg, nicht erkennen.
    Mein Fuß stieß gegen etwas, und es rutschte mit einem metallischen Klirren vor mir her. Ohne meinen Schritt zu verlangsamen bückte ich mich und hob den Gegenstand auf: Es war ein Blaster. Vage erkannte ich Yokomata vor mir, die sich im Rahmen ihrer Flitzertür bewegte. Sie konnte ebensogut versuchen zu fliehen oder nach einem eigenen Blaster zu greifen. Ich ging kein Risiko ein. Ich schoß einen Impuls in die Luft und

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