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LaNague 05 - Der Tery

LaNague 05 - Der Tery

Titel: LaNague 05 - Der Tery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Menschen, die sich vom Hauptstrom ihrer Rasse abgespalten und ihre eigene, unterschiedliche Lebensart entwickelt hatte. Für derartige Fälle war der SDK gebildet worden.
    Doch die Splittergruppe auf diesem Planeten war vom Untergang bedroht.
    Darum hatte Dalt einen Laser-Notruf in den Hyperraum ausgestrahlt und ein Eingreifen der Föderierten Streitkräfte verlangt, um die hiesigen Psi-Leute zu schützen und ihre weitere Entwicklung zu fördern. Und seine Forderung war abgewiesen worden.
    »Jetzt sind wir beide ganz auf uns allein gestellt«, sagte er zu dem Tery Jon. »Ich bekomme keine Unterstützung von meinen Freunden in meiner Heimat« – ich darf nicht einmal ein Strahlengewehr benutzen, aber ich will verdammt sein, wenn ich nicht trotzdem eines mit in die Höhle nehme – »also müssen wir beide jetzt die Sache in die Hand nehmen.«
     
    *
     
    Die Talente verlegten ihr Lager tiefer in den Wald, um noch weiter von Mekks Festung entfernt zu sein. Dann zogen die Bogenschützen zur Festung und legten mit kleinen Gruppen einen Ring um sie.
    Der Krieg begann. Sie waren perfekte Guerillakämpfer, die zuschlugen und dann wie Fische im Wasser untertauchten. Wenn Mekks Generäle 100 Männer aussandten, um die Wälder in der Nähe zu durchsuchen, so fanden sie nichts. Schickten sie aber 10 Soldaten mit einem kleineren Kampfauftrag los, so kam keiner zurück.
    Diese Taktik bewirkte, daß die Linie der Wachtposten um die Festung allmählich zurückgenommen wurde. Die Verkleinerung des Verteidigungsgürtels gab Dalt, Rab und dem Tery die Gelegenheit, nach dem alten Eingangstor zu dem Gang, der parallel zur Höhle verlief, zu suchen. Als sie es gefunden hatten, gruben sie durch Erde und Steine, bis eine Öffnung entstanden war, durch die der Tery gerade hindurchschlüpfen konnte. Dalt nickte Rab zu, der am Eingang bleiben und, wenn nötig, mit seinem Talent Hilfe herbeiholen sollte, dann folgte er dem Tery und betrat – die Höhle.
    Dalt war zwar auf das Schlimmste gefaßt gewesen, aber keine der Andeutungen in seiner Abschrift der Geschichte des Planeten hatte ihn auf den Anblick, der sich ihm nun darbot, vorbereitet.
    Der in Vergessenheit geratene Gang lag vor ihnen und krümmte sich leicht nach links. Seine linke Wand bestand aus einem dicken, durchsichtigen Material, das in einem Winkel von 45 Grad in die Höhle vorsprang. Seine Oberfläche war auf der Höhlenseite mit einer Mischung aus getrocknetem Blut, Dreck und Exkrementen beschmiert, zweifelsohne Spuren ganzer Generationen von Höhlenbewohnern, die versucht hatten, sich einen Weg hinaus zu bahnen.
    Aber es gab keinen Weg nach draußen. Der Fels, aus dem Boden, Wände und Decke der Höhle bestanden, war von den Gestaltern so präpariert worden, daß er für alle Grabungs- oder Untertunnelungsversuche ein undurchdringliches Hindernis bildete. Den einzigen Zugang zur Außenwelt gewährten die senkrechten Schächte, die zu den Ventilationsgittern führten, und auch diese waren mit demselben glasartigen Material überzogen, das jetzt Dalt und Jon von der Höhle trennte. Die übrigen porösen Felsbrocken in der Höhle waren auf eine andere Weise behandelt worden: Sie leuchteten und verbreiteten ein unheimlich blau grünes, düster phosphoreszierendes Licht in den Winkeln der Höhle. Da das Licht von allen Seiten kam, warf es keine Schatten, was die surreale, traumhafte Wirkung des höllischen Panoramas vor ihnen noch verstärkte.
    Zur Ernährung diente ein schnell wachsender Pilz, den die Gestalter entwickelt hatten und der in stalaktitischem Überfluß von der Decke der Höhle herabhing. Wasser sprudelte aus mehreren unterirdischen Quellen und speiste einen großen Teich in der Mitte der Höhle. Es herrschte ständig eine gleichbleibende, feuchtkühle unterirdische Temperatur. Wer sich einen Unterschlupf suchte, konnte an den Stellen, wo der poröse Fels nicht behandelt worden war, Löcher zum Verstecken in ihn graben. Es gab kein Holz, kein Feuer, keinerlei Werkzeuge.
    Keine der Mißbildungen der Gestalter würde je entkommen können, keine würde je hungern oder verdursten, keine jemals frieren.
    Und keine würde jemals einen Moment des Friedens kennenlernen.
    In der Höhle gab es keine soziale Ordnung. Es herrschten die Stärksten, die Wildesten und diejenigen, die am liebsten in Rudeln jagten. Die Schwachen, die Furchtsamen, die Kranken und die Lahmen wurden aufgefressen oder versklavt. Das Gefühl, in der Falle zu sitzen, die unerträglichen Lebensbedingungen

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